Linksrhetorik 2.0

Die Linken sind auf allen Ebenen in den Argumentationsnotstand geraten, sie müssen daher zu den letzten verfügbaren Tricks der Rhetorik-Kiste greifen: Wer in einer politischen Debatte argumentativ nicht mehr weiter weiß, muss seinen Gegner persönlich attackieren, ihn diffamieren und möglichst fest anpatzen - das ist seine letzte Chance. Und diese Chance zu nützen, dafür ist jedes Mittel recht.

 

Die Nazi-Keule wird zwar weiterhin fleißig geschwungen, aber sie ist schon ziemlich abgenützt und mangels Treffsicherheit unwirksam geworden. Wirklich weh kann man damit niemandem mehr tun und der Einsatz der N-Keule wirkt heute  auch schon ein bisschen lächerlich. Das ärgert die Linken natürlich immens. Deswegen sind die klügeren unter ihnen nun auf die Idee gekommen, diverse im Netz getätigte aggressive Äußerungen von irgendwelchen Dumpfbacken (auch Hasspostings genannt) für ihre eigenen Zwecke zu benützen. Damit soll die Situation neu aufgeheizt werden. Man will den rechten politischen Kontrahenten damit an deren schon zügig rollenden Karren fahren, um diesen  aus dem Rennen um die Deutungshoheit zu werfen.

 

Wie geht das konkret: Das Hassposting wird von den Linken pars pro toto als Beweis für die Gefährlichkeit aller "rechten" Bewegungen und Ideen verwendet. Es ist daher in seiner rezitierten Form das derzeit am häufigsten eingesetzte Instrument, um die Vertreter der rechten Weltanschauung  anzugreifen. Obwohl völlig klar ist, dass ein Hassposting entweder meist nur lächerlich, sehr oft blöd und nur ganz selten auch kriminell ist. Aber das ist in der Logik der Linksrhetorik egal. Regelhaft werden daher zwei oder drei Stehsätze aus irgend einem Online-Stammtisch-Gegröle der SocialMedia entnommen, demonstrativ wiedergekäut und danach mit reichlich Entrüstung unterlegt an die Öffentlichkeit gebracht: Seht her, die bösen Rechten haben keine Scheu, die Gewalt der Worte aufleben zu lassen! Bald wird es echte Gewalt geben! Anders gesagt: Die guten Linken brauchen immer die üblen verbale Absonderungen von irgendwelchen Schlechten, um die Rechten damit zu diffamieren.

 

Folgerichtig werden dazu die vorgeblichen Ängste angesprochen, die der aggressive, anonyme virtuelle Mob bei den "Menschen draußen" hervorrufen würde. Dass diese dauernd so genannten Ängste der Bevölkerung in Wirklichkeit reale und begründbare Befürchtungen vor etwas ganz anderem sind, das will den Linken nicht in ihre Köpfe - man ist doch humanitär, liberal und sozial und die Leute sollen das gefälligst auch sein. Widerspruch versteht man moralisch überhaupt nicht, denn man berichtet doch eh immer so empathisch und in schönen Bildern von den modernen Ayslwerber-Heimen. Dass da manchmal was vorkommt, nun ja, eh klar, aber man muss das verstehen, das sind traumatisierte Fremde, junge Männer, fern der Heimat, na wie würdet denn ihr in so einer Situation... und so weiter.

 

Die da von der Angst schreiben, sitzen währenddessen in ihren innerstädtischen Redaktionen und Politbüros und haben längst den Kontakt zum echten Volk verloren. Die Blase kennt nur eine Realität und das ist jene des Juste Milieu. Dort sitzt man zusammen und versucht in postkommunistischer Intellektualität die Umdeutung aller Argumente, um durch das Schüren von Ängsten eine letzte politische Daseinsberechtigung aufrecht zu erhalten.

 

Damit erweckt die Linke in der veröffentlichten Meinung den Anschein, ein notwendiges Regulativ und Korrektiv darzustellen, ohne welches längst der Furor der bösen rechten Massen losgebrochen wäre. Obwohl Links allen Politologen zufolge in der Minderheit ist, schafft die Linke es aufgrund ihrer unbestritten guten Vernetzung in der Medienwelt noch immer, den Anschein einer starken Bewegung aufrecht zu erhalten. Und viele Leute glauben das, weil in der Politik nur noch die mediale Präsenz zählt.

 

Also, bei den vielen aktuellen linken Warnungen vor Rechts bitte kurz nachdenken: Sie sind nichts anderes als ein zuerst über Zitate akquiriertes und danach semantisch gewendetes Wording nach dem Muster "Linksrhetorik 2.0"

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