Der Links-Staat und die Familie

Mehr Männer in Karenz, Eltern-Teilzeit ist Frauensache benannte die Zeitung "Der Standard" am 18.7. einen Bericht über die Arbeitsverteilung bei Eltern im öffentlichen Dienst (Link s. unten) . Gelobt wurde im Text, dass der Männeranteil bei der Karenz immerhin angestiegen ist, tadelnde Worte gab es aber dafür, dass viel mehr Mütter als Väter in Teilzeitverhältnissen beschäftigt sind. 

 

Links eingestellten Menschen ist es überhaupt nicht recht, wenn die Mütter vermehrt und häufiger bei den Kindern bleiben, denn die "Erziehungsarbeit" muss ja bitte schön am besten per Quote 50:50 zwischen Papa und Mama aufgeteilt werden. Ob die jungen Mütter freiwillig bei ihren Kindern bleiben wollen, ist dabei seltsamerweise nie ein Thema und wurde auch im o.g. Zeitungsbericht nicht erwähnt. Es wird a priori von den Modernisten als rückständig gewertet, wenn Familien ihre Kinder nicht so früh wie möglich in die staatliche Betreuung verfrachten. Die gelebte Mutterschaft würde ja angeblich der Freiheit der Frau schaden und nur die rigoros abzulehnenden alten Muster bedienen.

 

Daher gilt heute das Dogma: Frauen sollen nach der Geburt eines Kindes so schnell es nur irgendwie machbar ist wieder in den Arbeitsprozess integriert werden und die Kinder müssen so rasch wie möglich hinaus aus dem Familienverband. Linke Ideologen wollen so den Marx´schen Auftrag zur Zerstörung der Familie erfüllen - auch wenn sie oft gar nicht wissen, dass Marx das gefordert hat, weil sie glauben, es geht um die Freiheit und Gleichheit der Frau. Frauenkämpferinnen möchten mit diesem Mantra eine Gleichstellung herstellen, die biologisch nicht funktioniert und die am Ende der Mutter und dem Kind schadet. (Es existieren genug Studien darüber, wie wichtig die Mutter-Kind-Bindung in den ersten Jahren ist.) Feministinnen ist das aber völlig egal, sie sehen nur die vermeintliche Benachteiligung der Mütter durch eine patriarchalische und familienorientierte Gesellschaft, in der nur die Männer arbeiten und die Frauen entrechtet die Kinder aufziehen müssen.

 

Freilich gibt es Profiteure dieser Situation: Der Staat hat größtes Interesse daran, die Kinder ganz früh unter seine Fittiche zu nehmen, denn nur so kann er sie schon im Baby- und Kleinkindesalter  steuern und vereinnahmen. Und die Industrie will die Arbeitskräfte zurück: Die jungen Mütter sollen natürlich so bald wie möglich wieder in jene Arbeitsplatz-Tretmühle eintreten, die ihnen als große Freiheit verkauft wird und die realiter aber eben nur zur Doppelbelastung wird: Hier der Job, wo man volle Leistung bringen muss, dort das Kind, das volle Zuwendung braucht. Vollwertige Frau und Mutter ist man aber nur, wenn man auch arbeitet, so wollen es die feministischen Rollenbilder. Was frau wirklich will, das wird gar nicht hinterfragt und politisch kaum unterstützt, obwohl alle immer das große Wort "Wahlfreiheit" im Munde führen. 

 

Bei genauer Betrachtung wird klar: Das Phänomen "Mütter schnellstmöglich in die Vollzeit" ist eine der gar nicht so seltenen, wohlwollenden und komplementären Begegnungen zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Letzterer reibt sich ob des modernen Frauenbildes die Händen, denn die Auswahl an Arbeitskräften steigt dadurch natürlich enorm an. Und ersterer kämpft wutschnaubend im Namen der Gleichheit um ein schöngeredetes "modernes" Frauen- und Mütterbild, dessen negative Seiten bei weitem überwiegen. 

 

 

Anm.: Der zitierte Standard-Artikel basiert auf einer parlamentarischen Anfrage der Neos-Abgeordneten Claudia Gamon. 

 

Link: http://derstandard.at/2000041317882/Oeffentlicher-Dienst-Mehr-Maenner-in-Karenz-Elternteilzeit-bleibt-Frauensache

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