Im Stellvertreter-Krieg

Soeben ist in Deutschland und Österreich eine Kampagne namens "Gegen Hass im Netz" angelaufen. Politiker und Medienleute haben sich zusammengetan, um die sogenannten Hass-Postings  in den Social Media zu bekämpfen. Relativ freimütig wird dabei zugegeben, dass vor allem gegen Rechts vorgegangen werden soll, weil vorwiegend aus dieser Richtung der Hass im Netz käme.

 

Mit "Hass-Postings" sind meist jene Facebook-Einträge gemeint, die jemanden bedrohen, beschimpfen, diffamieren oder sonst irgendwie gefährliche persönliche Angriffe darstellen. Damit keine Missverständnisse entstehen: Postings mit bedrohlichem Inhalt sind klar abzulehnen, egal ob von links oder rechts. Und kein vernünftiger und seriöser Mensch wird so etwas tun, weil diese Art des Postings selbstdisqualifizierend ist.

 

Überdies gibt es aber ohnehin Gesetze, die Hass-Postings mit eindeutig gefährlichen oder ehrenbeleidigendem Inhalt verbieten. Dazu gab es auch schon Gerichtsverfahren. Heikel ist dabei immer, die Wahrung der Meinungsfreiheit aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Grenze zur echten Bedrohung zu sehen und bei Überschreitung derselben behördlich zu (re-)agieren.

 

Angesichts der aktuellen und schon geregelten  juristischen Lage fragt man sich natürlich: Was bezwecken Politiker und Medien, wenn sie Kampagnen gegen etwas fahren, das schon längst verboten ist und das kaum Relevanz für die gelebte Wirklichkeit hat? 

 

Draußen im wirklichen und richtigen Leben wuchert der reale, echte und tödliche Hass: Wir erleben hassmotivierte mörderische Anschläge und Terrorakte passieren nun fast schon täglich. Zu den Fürchterlichkeiten der Realität fallen den moralisierenden und sich gegenseitig selbst auf die Schultern klopfenden #GegenHassImNetz - Kämpfern nur die üblichen Betroffenheits-Floskeln ein. Wirklich getan wurde und wird politisch bisher nichts. Die Migrationsfrage überschattet unser gesamtes Leben, aber die Bürger sehen keine politischen Aktivitäten zur Lösung der Bedrohungen.

 

Gegen die Urheber von Hasspostings allerdings wird agiert, als ob durch diese die Welt unterginge: in den letzten Wochen wurden allein in Deutschland schon 60 Hausdurchsuchungen veranlasst. Das erinnert ein bisschen an die Bücherverbrennungen früherer, dunkler Zeiten.

 

Eindeutig zu diagnostizieren ist: Man bemisst die virtuelle Welt mit anderen Maßstäben und reagiert auf diese mit realen Maßnahmen, während man die wirklichen Übeltäter und vor allem deren realen Hintergrund mehr oder weniger ungeschoren lässt.

 

Fazit: Hier wird von Politik mit fleißiger medialer Unterstützung ein Stellvertreter-Krieg im Internet geführt, um den echten Problemen auszuweichen. Der Bürger wird aber damit an der Nase herumgeführt und er wird spätestens bei der nächsten Wahl entsprechend reagieren. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Franz Kurt Nimmervoll (Dienstag, 02 August 2016 12:40)

    SCHON MANCHE PRÄSIDENTENWAHL WAR EINE ENTSCHEIDUNG FÜR ODER GEGEN DAS LEBEN, DOCH DIE FORDERUNG AUF ABTREIBUNG AUF KRANKENSCHEIN, DIE VON DEM EINEN KANDITATEN VERTRETEN WIRD; STEHT DER FORDERUNG DES SCHUTZES DES MENSCHEN VON DER ZEUGUNG BIS ZUM NATÜRLICHEN TOD GEGENÜBER, DIE VOM ANDEREN KANDITATEN GEFORDERT WIRD, MIT SEINEN 4 KINDERN UND EINER EINER FRAU, DIE IM ALTEN- UND PFLEGEBEREICH TÄTIG IST, IST DIESER DER THEMATIK BESTIMMT AM BESTEN VERTRAUT. WIE MEIN DENKANSTOSS VERARBEITET WIRD, LIEGT IN JEDES WÄHLER BEURTEILUNG.
    Wahrscheinlich verschwindet mein Posting wie viele andere meiner Meinungswiedergabe so schnell wie möglich, vielleicht führt es zum Nachdenken, was zu wünschen wäre. Ich bin für jede Antwort dankbar, glaube jedoch nicht, dass ich meine Gedanken revidieren muss.