Medical Monday

 

Die Darmflora wächst auch am Handy

Das Handy ist unser treuester und allgegenwärtiger Begleiter geworden. Kein Wunder also, dass der bakterielle Mikrofilm, der die Telefone nach längerem Gebrauch überzieht, einem unserer  wichtigsten Organe immer ähnlicher wird: Nämlich der Darmflora (oder dem Mikrobiom, wie diese seit kurzem offiziell heisst). Wir tragen also unsern Darm nicht nur im Bauch mit uns herum, sondern durchaus auch am Ohr und in der Sakkotasche.

In einer US-Studie wurde festgestellt, dass auf Handies ca. 7000 Bakterienarten leben und die Zusammensetzung dieser Flora sehr stark der des Besitzer-Darms ähnelt. Möglicherweise liegt hier ein medizinisches Potenzial begraben und wir können die Oberflächen der Telefone eines Tages für Tests verwenden, meinte der Studienautor James Meadow. Er denkt vor allem an Krankenhaus-Keime und deren Verbreitung bzw. an Schnelltests, um diese rasch feststellen zu können.

 

 

Ein Fluch namens "Gender Gap" sucht die Medizin heim 

Endlich gibt es wieder eine dieser unglaublich wichtigen Gender-Studies, überraschenderweise wieder mit "hochwissenschaftlichen" Nona-Ergebnissen, die niemand vermutet hätte:

  • Männer rauchen mehr als Frauen
  • Frauen haben öfter Kopfweh als Männer
  • Männer trinken mehr Alkohol als Frauen
  • Frauen essen mehr Obst und Gemüse als Männer

Jetzt sind wir alle viel klüger, gell? Die nämliche Studie (die eigentlich eine Umfrage war) umfasste 21 europäische Länder und bestätigte Klischees, die jeder kennt. Wozu diese Arbeit gemacht wurde? Tja, Gender ist ein "Burner" und davon leben mittlerweile reihenweise akademische Institutionen. Vor allem auch in Brüssel.

Aber um sachlich zu bleiben: Es ist dringend geboten, die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Medizin zu beachten. Da gibt es Imbalancen in der Diagnostik und in der Therapie, weil jahrzehntelang alle medizinischen Studien fast nur an Männern gemacht wurden. Dazu braucht es aber neue, geschlechtsbasierte naturwissenschaftliche Arbeiten und keine "Social Surveys", die sich um Unsinnigkeiten kümmern respektive diese erheben. Aus meiner Sicht wurde bei dieser Survey Geld hinausgeworfen, das woanders fehlt. 

 

 

Zu hohes Cholesterin? Weizen könnte bald helfen!

US-Forscher belegten, dass Weizenfasern den Cholesterinspiegel senken können, wenn diese Ballaststoffe durch bestimmte chemische Prozesse verändert wurden (also sozusagen durch "Tuning" optimiert). Alle Parameter sanken, vor allem auch das böse Non-HDL-Cholesterin.

Überdies ist es bei den Probanden auch gelungen, den Körperfett-Anteil zu senken, sie nahmen ab und entwickelten in Relation mehr Muskelmasse.

Die Leute bekamen einfach ein mit der nämlichen Faser versetztes Weizenmehl, mussten aber sonst keine Diätveränderungen durchführen.

Im nächsten Schritt wird nun geprüft, ob und wie diese neue präbiotische Faser die Darmflora ändert, da man vermutet, dass die physiologischen Wirkungen über das Mikrobiom laufen. Auf alle Fälle eine sehr spannende Sache. Vielleicht kommt der Weizen damit wieder in die Liga der "medizinpolitisch korrekten" Nahrungsmittel - er war ja jetzt lange auf der Äbääh-Liste aller Diätberater und Ernährungsmediziner.

 

 

Quellen:

ad 1.:

www.peerj.com

 

ad 2.: 

European Social Survey. Social inequalities in health and their determinants: Results from Round 7 of the European Social Survey. ESS Topline Results Series 6. Eikemo TA et al . 2016 October 24 [Cited 2016 October 23). Available from: http://www.europeansocialsurvey.org/docs/about/ESS_-Topline6_Health_FINAL.pdf 

 

ad 3.:

http://onlinelibrary.wiley.com/journal/10.1002/(ISSN)1613-4133

 

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Kommentare: 3
  • #1

    helmut-1 (Dienstag, 01 November 2016 12:16)

    1) Die Darmflora.
    Nehmen wir mal als weit verbreitestes Beispiel die Staphylokken:

    Was schreibt man da so im Net?

    "Staphylococcus aureus kommt fast überall in der Natur vor. Ein Drittel der Menschen tragen den Keim auf der Haut und im Nasen-Rachen-Raum, ohne zu erkranken. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann sich der Keim ausbreiten. Auf der Haut verursacht er relativ harmlose Entzündungen. Gelangt er aber in den Körper, kann es zu gefährlichen Muskelerkrankungen, Lungenentzündung, Wundinfektionen oder im schlimmsten Fall sogar zu einer tödlichen Blutvergiftung kommen. Das große Problem bei der Behandlung einer Staphylokokken-Infektion ist, dass viele Varianten Methicillin-resistent (MRSA) sind und dadurch nahezu alle Antibiotika wirkungslos bleiben! "

    Dieses Bakterium erwarb ich mir u.a. bei Speiseeis, usw. Nicht in Österreich, aber in SO-Europa. In diesen Gegenden sind übrigens knapp die Hälfte der Bevölkerung mit Salmonellen behaftet. Die leben damit gewissermaßen in Symbiose. Nur Kinder und alte Menschen bekommen da Probleme.

    Unser "zivilisierter Bauch" steckt das nicht so einfach weg. Klar, dass ich mir darüber so meine Gedanken gemacht habe. Dazu die Sache mit den ständig steigenden Problemen mit den Krankenhauskeimen, die immer resistenter werden.

    Ums klar zu sagen: Ich bin weder Bakteriologe oder sonst einschlägig im Fach Medizin beschlagen. Bei mir existiert nur das Bauchgefühl, der sog. normale Hausverstand und einige kritische Überlegungen, die ich mir durch diverse Kenntnisse aus dem Internet angeeignet habe.

    Meine Meinung: Wir haben uns viel zu stark an irgendwelche Desinfektionsregeln gewöhnt. Andauernde Desinfektion mit dem selben Präparat erzeugt logischerweise eine Resistenz der Keime. Das kann man nicht nur im trauten Heim registrieren, sondern erst recht in den Krankenhäusern. Früher wars mal Sagrotan, - dann wurden die Mittel immer “schärfer”, bis man feststellte, dass man gerade in den Krankenhäusern Resistenzen produziert hatte.

    Da ich so gut wie nie Antibiotika nehme (und überhaupt keine Tabletten), wirkt das Zeug im Ernstfall bei mir sofort und mit dem gewünschten Effekt. Hab mich da mal am Finger verletzt, - wahrscheinlich ist auch Schmutz hineingekommen, - die Wunde ist nicht zugegangen und hat tagelang genässelt. Für meine Hunde habe ich für allfällige Verletzungen meist so eine Creme vorrätig, nennt sich „Mibazon“ und besteht aus einem Entzündungshemmer und dreierlei Antibiotika (Tetracyclin, Erythromycin und Neomycin). Hab mir das aufgetragen und Pflaster drüber. Nach dem 2. Tag begann die Wunde bereits zu verheilen und nach weiteren 3 Tagen war das Ganze vergessen. Will da jetzt keine Werbung dafür betreiben, - wahrscheinlich gibts das Produkt in Österreich oder Deutschland gar nicht, - aber nur zum Vergleich: Eine Tube mit 36g kostet hier in Rumänien rund 3 €. Würde mich mal interessieren, was sowas mit den selben Wirkstoffen in der Humanmedizin im Westen kosten würde.

    (Fortsetzung zu 1):

  • #2

    helmut-1 (Dienstag, 01 November 2016 12:18)

    Fortsetzung zu 1):
    Was will ich mit diesem langen Vorspann sagen:

    - Die Mediziner sowie auch die Patienten greifen viel zu schnell und oftmals unnötig zu Antibiotika

    - Die Menschen unterliegen oftmals dem Wahn, alles und jedes nur bakteriologisch sauber zu genießen. Ein Unsinn, wie ich meine. Hier gibts ein Sprichwort, nachdem ein Bauer in seinem Leben wenigstens einen Eimer voll Dreck (insgesamt) konsumiert. Ich freue mich, dass ich hier noch die Milch vom Bauern bekomme, die trinke ich, unabgekocht, mit allen Bakterien und Keimen, die darin enthalten sind. Bin aber auch gesund. Welche Rolle die Milch dabei spielt, weiß ich nicht. Das Fleisch aus der Hausschlachtung stammt von kleinen Familienbetrieben der Landwirtschaft, die mit Sicherheit keine Antibiotika in präventiver Form verwenden. Da sind wahrscheinlich auch alle möglichen Keime drin.

    Derzeit arbeiten wir auf einer Baustelle in den Karpaten, wo es kein Stadtwasser gibt und das Brunnenwasser aufgrund zu hohem Mangananteil auf viel zu teurem und deshalb unwirtschaftlichem Weg gereinigt werden müsste. Deshalb wird Regen und Dränwasser gesammelt und gefiltert. Natürlich gibts da zwei Leitungen im Haus, - einmal Brauchwasser (über 3-Wege-Filter gereinigt) und einmal Trinkwasser (über Umkehrosmose gereinigt). Der Wunsch des Kunden, auch das Wasser für Dusche und Waschbecken im Bad über die Umkehrosmose laufen zu lassen, also bakteriell absolut sauber, erzeugt bei mir nur Kopfschütteln, - aber der Kunde ist König. Ich persönlich halte davon nichts.

    - Ich –für meine Person - komme für die üblichen Lebensabläufe ohne Antibiotika zurecht und verwende sie nur in absoluten Ausnahmefällen, ggf. bei der äußerlichen Anwendung. Erkältungen usw. – dafür gibts wesentlich bessere Methoden (Immunabwehr- Echinacea, Tees aus bestimmten Heilkräutern), und wenn ich einmal Salmonellen oder Staphylokokken aufschnappe, dann bleibe ich einen Tag zuhause, esse nichts und trinke alle 3 -4 Stunden einen doppelt gebrannten sauberen Schnaps. Am nächsten Tag gehts dann bereits besser. Wenn einer, der diese Methode nicht kennt, dann meint, dass man davon „high“ wird, - er würde sich wundern. Alkohol als Medizin verwendet, wirkt anders als ein Genussmittel.

    Es sei denn, er kennt die Reihenfolge der Wirkungsweise jeglicher Substanzen, - egal ob künstlich oder natürlich: Anregend – heilend – berauschend – giftig. Lediglich der Abstand zwischen den einzelnen Phasen ist – je nach Substanz – unterschiedlich, - aber die Reihenfolge ist immer dieselbe. In Ausnahmefällen sind die ersten beiden Phasen umgedreht.

    Um zu den Eingangsüberlegungen des Artikels zurückzukommen: Klar ist alles, was mit Hautkontakt zu tun hat, mit Bakterien und Keimen übersät. Ob das das Handy ist, oder die Klobrille, - oder sonst was. In manchen Ländern (z.B. in Indien) vermeidet man, einander die Hand zum Gruß zu geben. Mag ja seinen Sinn haben. In anderen Ländern, insbesonders in den südlichen Regionen Europas, aber auch im Westen (z.B. Frankreich) und im Osten (ehemalige Warschauer Pakt-Staaten), gibts bei der Begrüßung meist den Handschlag, - bei guten Bekannten auch das Küsschen auf die Wange.

    Stellt sich die Frage, - was in den letzten Jahrzehnten falsch gelaufen ist, - weil früher gabs diese Probleme mit den Keimen ja auch nicht in diesem Maße, - nachdem Semmelweis aufgeräumt hat. Sind die Keime schuld, - oder wir selbst, weil wir manches viel zu oft übertreiben und mit den Keimen völlig falsch umgehen?



  • #3

    helmut-1 (Dienstag, 01 November 2016 20:29)

    2) Gender Gap:
    Da kann man als normal denkender Mensch gar nichts dazu kommentieren. Das ist ja schon krank.
    Was ich dabei nicht kapiere: Diese meist unnötigen und doch sehr teuren Gender-Studien sind doch in erster Linie dazu da, um die These zu untermauern, dass die Menschen – egal ob Männlein oder Weiblein oder was sonst noch alles dazwischen ist – prinzipiell alle gleich sind. Die angesprochene „Studie“ unterstreicht doch eigentlich das Gegenteil.

    3) Cholesterin:
    Ein Thema, bei dem ich überhaupt nicht mitreden kann. Klar weiß ich auch, dass hohe Cholesterinwerte erblich sein können. Trotzdem ist es immer eine Sache der Ernährung und der ersönlichen Einstellung dazu.

    Ich kann darüber nur lächeln. Vernünftige, ausgewogene und vor allem gut durchgemischte Ernährung, kombiniert mit regelmäßigem Heilfasten, wo der ganze Mist wieder herausgeschwemmt wird, - da ist Cholesterin ein Fremdwort.

    Ob der Weizen dabei hilft? Durchaus möglich, - schaden kanns jedenfalls nicht. Ich selbst brauch es nicht.