Das greise Kind EU

In der Medizin gibt es eine unheimliche, zum Glück sehr seltene genetisch bedingte Krankheit: Die Progerie. Dabei altern Kinder 10x so schnell wie üblich und werden schon mit 8 oder 10 Jahren zu Greisen. Ein erschütterndes und leider unheilbares Schicksal.

 

Die Verfasstheit der EU erinnert frappant an die Progerie: Als politisches Kind ist die EU eigentlich noch in der Anfangsphase und erst wenige Jahre alt. Als kulturell längst alt, blässlich und kraftlos gewordener, in seinem Verhalten sichtbar degenerierter Kontinent ist Europa aber längst ein Greis.

 

Zwei Charaktere wohnen also in Europas Brust: Der des schwachen Kindes und der eines ebenso schwachen Greises. Hofft der eine noch auf Wachstum und Reife, hat der andere schon mit dem Leben abgeschlossen und blickt seinem Absterben entgegen. Er versucht zwar, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und Optimismus zu verbreiten, weiß aber im innersten, dass es zu Ende geht. 

Neue Entwicklungen kann er nicht mehr beeinflussen, er klammert sich an das Alte, gibt aber mit Verve vor, das Neue für wunderbar, gut und bekömmlich zu halten - auch wenn es ihn letztlich umbringen wird.

 

Kinder sind noch nicht in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen und Greise können das oft nicht mehr, weil sei eben Greise sind und ihre Gehirne sklerotisch. Wenn Kinder vor komplexe Aufgaben gestellt werden, neigen sie dazu, wegen Überforderung die Aufgabenstellung zu verweigern und damit die Realität. Ausflüchte in die Fantasie und das Märchenerzählen treten oft an die Stelle von Nachdenken und Überlegen. So sind Kinder eben und es gehört zu ihrem Wesen. In der EU erleben wir daher die Märchenstunde täglich. Oft sogar mehrmals.

 

Der senile Charakter ist durch herausfordernde Denkaufgaben ebenfalls oft gestresst und häufig nicht mehr fähig, diese zu lösen. Wegen der Abbauprozesse im Gehirn treten Verkennungen und Leistungsminderungen auf. Altersstarrsinn, Altersgrant und Schuldzuweisungen an andere sind typische Reaktionen auf Anforderungen von außen. Das familiäre Umfeld kommt dadurch unter starken Druck, Lösungen sind schwierig oder nicht machbar. 

 

Das Paradoxon der gleichzeitig mit einer galoppierenden Alterung einhergehenden Jugend führt unweigerlich zu wirklich großen Problemen. Die Progerie ist für die Betroffenen furchtbar und medizinisch gibt es keinerlei Besserungsmöglichkeit.

 

Vielleicht gelingt es aber bei der politischen und kulturellen Progerie, das greise Kind EU in einem Jungbrunnen einer Verjüngungskur zu unterziehen. Dazu müssten sich die verantwortlichen politischen "Ärzte" allerdings zu Taten durchringen und die gerade laufende orientalische Frischzellen-Kur, welche den Krankheitsverlauf offensichtlich nur beschleunigt und mittlerweile nachweislich sogar schädlich wirkt, umgehend beenden. 

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Kommentare: 1
  • #1

    FD Günther Koller (Mittwoch, 07 September 2016 07:23)

    Hervorragende Diagnose.
    Die derzeit handelnden Ärzte scheinen mit der Situation überfordert zu sein.
    Sie einfach nur auszutauschen wird aber auch nicht helfen, wenn sie sich von bisherigen Lehrmeinung nicht abwenden.
    Da ohnehin unheilbar, empfiehlt sich wohl am ehesten, den Patienten lediglich dabei zu begleiten, die Sache nach eigenen besten Empfinden auszusehen. #denkdichfrei