Gender me, gender you?

Soeben ist der neue "Global Gender Gap Report" erschienen. Und es wundert natürlich nicht, dass ein angeblich riesiger Nachholbedarf am Gendern besteht. Worum geht es dabei überhaupt: Das "Gendern" will einerseits die Unterschiede zwischen den Geschlechtern klarer darstellen und diese festschreiben, andererseits soll durch das Gender-Mainstreaming aber auch die finale Gleichheit der Geschlechter geschaffen werden. Zu Ende gedacht entsteht aus diesem Ansatz der Anspruch, biologische Gegebenheiten mittels "sozialer" und konstruktivistischer anthropologischer Maßnahmen zu neutralisieren und gesellschaftliche wie rechtliche Voraussetzungen zu erzeugen, die Mann und Frau absolut und fundamental  gleich setzen.

 

Ein geschlechtsloses Neutrum mit weiblichen und männlichen Attributen wäre dann die zwangsläufige und unabwendbare Folge. Das wird natürlich von den Gender-Philosophen heftig geleugnet, sie preisen das Gender-Mainstreaming als das einzig Mittel zur sozialen Gerechtigkeit zwischen Mann und Frau. Wer ehrlich ist und und die Realität wahrnimmt, muss sich aber fragen: Welche öde, weil letztlich völlig geschlechtslose Einheitsgesellschaft wird denn da mit der Genderei herbeigewünscht? Wollen wir wirklich, dass lauter Neutra in totaler Egalität ihr Leben fristen? Und wie traurig ist diese Vision, die sich euphemistisch "Diversity" und "Vielfalt" nennt?

 

Faktum ist: Gendern und Gleichheitsstreben heben sich gegenseitig in fast schon Hegel'scher Manier völlig auf. Hier der explizite Wunsch nach der Gleichheit der Geschlechter, dort der vehemente Wunsch, dass das jeweilige Geschlecht klar und erkennbar und vor allem unterscheidbar vom je anderen wahrgenommen wird. Das kann nach logischen Kriterien nicht gutgehen.

 

Daher ist nochmals und eindringlich zu fragen: Wohin will die Gesellschaft mit dem Gender-Mainstreaming? Und was will sie damit erreichen? Wie wir gesehen haben, ist es ja logisch unmöglich, die Gleichheit und das Gendern zur selben Zeit zu fordern. Diese Unmöglichkeit besteht zumindest solange, als wir uns in intellektueller Redlichkeit begegnen. Wenn wir jedoch die Ebene des Logischen und Faktischen verlassen und alles gleich gültig setzen und damit die Gleichgültigkeit zum Dogma erheben, dann ist es natürlich machbar, einerseits für Egalität zu sein und andererseits  die Geschlechter-Differenz einzufordern. Das kann man im Rahmen der Meinungsfreiheit auch durchaus wollen, aber man sollte es offen zugeben und nicht hinter vorgeschobenen Begriffen herumschwurbeln.

 

Der Verdacht liegt nahe, dass die wahren Zwecke der Genderei verborgen bleiben sollen. Es ist nämlich zu vermuten, dass der Gender-Philosophie ein Wille zur Destruktivität, zumindest aber zur Dekonstruktion der heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse innewohnt. Man kann ja nicht behaupten, dass die Proponenten des Genderns dumme Menschen wären oder dass sie nicht wüssten, was sie tun - im Gegenteil, es sind meistens akademisch gebildete Leute, die sich mit Verve in den Kampf für das Gendern werfen.

 

Umso mehr müssen sich die Gender-Philosophen der Kritik stellen. Wer nämlich weiß, was er tut, trägt ungleich mehr Verantwortung als ein unbedarfter Mensch, der einfach etwas nachplappert, weil`s grad modern ist. Und übel genug, dass man es jedem Gender-Blender immer wieder sagen muss: Nach eingehender Durchleuchtung aller Argumente, die aus Sicht der Gender-Philosophie für dieselbe sprechen sollen, bleibt kein rational begründbares übrig.

 

So richtig auf die Welt kam das Gendern bei der Welt-Frauen(!)-Konferenz 1995 in Peking. Da wurde beschlossen, es als Querschnittsmaterie in die Politik einzuführen. Gendern ist also schon von seiner Entstehungsgeschichte her ein tendenziöser, feministischer und daher im Grunde sexistisch orientierter Mega-Trend, der uns von linksorientierten Politikerinnen und ebensolchen Medien tagtäglich entgegengetrötet wird. Der Druck, der damit aufgebaut wird, ist enorm und viele Menschen machen nur deswegen beim Gendern mit, weil sie sich dem veröffentlichten Mainstream nicht aussetzen wollen und weil überall Gender-Mainstreaming-Regeln aufgestellt werden, die unsere Welt angeblich (aber eben nur angeblich) besser machen sollen.

 

Um die Dimension zu erkennen, muss man sich nur ein paar Zahlen ansehen. An den deutschsprachigen Unis gibt es mittlerweile weit über 200 Professuren mit der Benennung „Gender Studies/Frauen- und Geschlechterforschung“. Insgesamt genau 10 (in Worten: zehn) von diesen Posten in Deutschland, der Schweiz und Österreich sind mit Männern besetzt. Das sind nicht einmal 5 %. Woher also der rauhe Gender-Wind weht, geht allein schon aus diesen Zahlen hervor.

(Quelle: http://bildungsklick.de/pm/92475/fast-doppelt-so-viele-professuren-in-gender-studies-wie-in-altphilologie/ ).

 

Von all diesen Professuren wird fleißig Meinungsbildung betrieben und es werden ständig irgendwelche Studien, Rankings und Beobachtungen veröffentlicht, die uns erklären, wie groß der Gender-Bedarf noch wäre. Das Flaggschiff dabei ist das "Gender-Pay-Gap", das regelmäßig in jeder Redaktion andockt und dort die Marines der Manipulation von Bord lässt. Deren Kampfruf lautet derzeit: "Frauen verdienen um 23% weniger als Männer!"

 

Wenn Frauen wirklich soviel weniger verdienen, warum stellen alle Firmen dann nicht nur noch Frauen ein? Sind die Unternehmer alle zu doof, um günstig zu wirtschaften? Ebenso wird von den Gender-Pay-Gap-Amazonen negiert, dass es keinen einzigen Kollektivvertrag gibt, in dem nachzulesen wäre, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Und im Beamtenbereich herrscht überhaupt offiziell völlige Gehaltsgleichheit.

 

Das ständig ventilierte Gender Pay Gap ist also immer zu hinterfragen. Freilich gibt es Unterschiede, aber die Differenzen resultieren vor allem daraus, dass Frauen mehr Teilzeitarbeit leisten und andere Qualifikationen haben. Nach glaubhaften Studien abseits des Gender-Mainstreams beträgt das Gender Pay Gap nicht einmal 2 (!) Prozent.  Das berechnete das Institut der deutschen Wirtschaft.( http://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/beitrag/beschaeftigungsperspektiven-von-frauen-nur-2-prozent-gehaltsunterschied-102500 )

 

Wer Augen hat zu sehen und Ohren hat zu hören, der muss dem Gendern entgegentreten, wo immer er es sieht. Jede Debatte, die über diese Ideologie geführt wird, muss auf deren Wurzeln und ihren Zweck zurückgeführt werden und jede Gender-Regel, die irgendwo aufgestellt wird, muss sich frei nach Sir Karl Popper der Kritik und der Falsifizierbarkeit stellen.

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Diederich Heßling (Donnerstag, 27 Oktober 2016 08:25)

    LIEBER GOTT, LASS FEUER VOM HIMMEL REGNEN !!!
    BEENDE DIESES SODOM UND GOMORRHA !!!

  • #2

    Stefan M. (Donnerstag, 27 Oktober 2016 09:34)

    "Wohin will die Gesellschaft mit dem Gender-Mainstreaming?" Ganz einfach, der "Gesellschaft" geht das Thema am Allerwertesten vorbei. Gender wurde lediglich ein einziges Mal in meinem privaten Umfeld erwähnt und zwar von mir gegenüber einer Transsexuellen (früher Mann). Tenor: sogar Transsexuelle sind strikt gegen "alle Geschlechter haben gleich zu sein", schließlich ist sie so sehr von ihrem Frausein überzeugt, dass sie sich extra einer Operation unterzogen hat und sie würde es sich verbitten wenn man sie mit Herr-ix oder Frau-ix anspricht.

  • #3

    helmut-1 (Freitag, 28 Oktober 2016 06:40)

    Ich beobachte da zweierlei: Zum einen die Artikulation, und zum anderen die oftmals vorgeschriebene Richtung, in allen Berufen mehr Frauen zu beschäftigen.

    Das mit der Benennung artet manchmal schon in eine Lachplatte aus. O.k., man kann das noch nachvollziehen, wenn eine Frau auf dem Posten des Landeshauptmanns ist, da kann man ja auch Landeshauptfrau sagen. Obwohl das in meinen Ohren immer noch komisch klingt. Aber wenn man da aus einem vorgeschriebenen Zwang heraus alle maskulinen Berufsbezeichnungen oder auch überhaupt die Hauptwörter mit einem Schrägstrich und /in resp. /innen versehen muss, weil da ein tieferer Sinn drin liegen soll,- dann kann ich nur den Kopf schütteln.

    Ich für meine Person lehne das ab, - ich hab schon genug Schwierigkeiten, diese neue Rechtschreibung zu beachten. Früher war ich in diesen Dingen mal ein As (vor der Rechtschreibreform), - heute muss ich da verdammt aufpassen, - zumal ich prinzipiell ohne Korrekturprogramm schreibe.

    Das mit der Beschäftigung sehe ich zweigeteilt. Einerseits ist es gut, wenn in bestimmte Positionen auch Frauen beschäftigt werden, - damit meine ich z.B. Geschäftsleitungen, etc. Aber immer erst davon ausgehend, dass sie auch die nötige Qualifikation mitbringen. Frauen sind in manchen Dingen und Entscheidungen weitsichtiger und diplomatischer, - und nicht gleich so "hau drauf" wie der Mann.

    Das Gendern ist in diesem Fall unnötig, - in manchen Bereichen sogar destruktiv. Beispielsweise meine Frau, die bei der gynäkologischen Untersuchung eben eine Frau als Ärztin bevorzugt. O.k., das ist nun mal ihre persönliche Einstellung. Wenn da auf dem Namensschild vor der Praxis irgendwas Undefinierbares als Name stehen würde, dann würde sie sicher einen Bogen drum machen.

    Aber der von oben auferlegte Druck, dass man in jedem Beruf genauso Frauen beschäftigen resp. ausbilden muss,- das ist grober Unfug.

    Warum:
    Nehmen wir mal unsern Job, - Garten- und Landschaftsbau mit Tiefbau. Da bleibt es auch mit dem tollsten Maschineneinsatz nicht aus, dass man schwer heben muss. Die Findlinge (Felsen) entlang eines Bachlaufs müssen eben so gelegt und in eine bestimmte Position gebracht werden, damit es "stimmt". Und die sind eben nicht aus Styropor, sondern aus massiven Naturstein. Genauso wie die Mauersteine bei einer Natursteinmauer, die als Trockenmauerwerk gebaut wird.

    Ich hebe auch heute noch als 65-Jähriger bis zu 100 kg - in entsprechender (und ergonomisch richtiger) Position. Das mag vielleicht etwas extrem sein, aber in diese Richtung geht es. Unser Beruf funktioniert nun mal nicht ohne schweres Heben, - egal, ob es Zementsäcke, Steine oder ballierte Großsträucher und Bäume sind.

    Genau das ist auch der Grund, warum ich keine Frauen beschäftige oder ausbilde, - es wäre in meinen Augen unverantwortlich. Eine Frau ist aus biologischer Sicht nicht dafür gemacht, schwere Lasten zu tragen, das verträgt sich mit der Lage ihres Uterus gar nicht (Weiß nicht, wie das ein Arzt bewertet). Ich müßte also der Frau immer noch einen Mann zur Seite stellen, der dann für bestimmte Arbeiten zuständig ist. Das bedeutet zum einen Mehrkosten, zum anderen aber auch die zwangsläufige Diskriminierung der Frau, die ich wiederum ablehne.

    Gleiches Geld für gleiche Arbeit. Klar, aber wenn die Frau eben gewisse Dinge nicht machen kann, - was dann? Kriegt sie dann weniger Geld in die Lohntüte? Oder sie kriegt dasselbe wie der Mann, - der dann berechtigterweise sagt: Warum bekomme ich nicht mehr, ich mache ja um einiges mehr als die Frau (bez. der Arbeitsarten, wie Heben, etc.)?

    Einmal habe ich mich beschwatzen lassen, da war eine Praktikantin, die für sechs Wochen diese Tätigkeit für ihr Studium nachweisen musste. Ein richtiges "Mannweib", wie man bei uns sagt. Stämmig, kräftig, - eben nicht zart besaitet. Sie hat das alles durchgestanden. Am Ende hat sie mir gesagt, - es wäre ganz schön und interessant gewesen, - aber sie wäre trotzdem froh, dass es vorbei ist....

    Wenn es irgendeinen Vorteil bei der ganzen Genderei gibt, dann ist es das mit den WCs. Hoffentlich interpretiere ich das jetzt nicht falsch. Bei uns im Büro hatten wir schon aus räumlichen Gründen nicht die Möglichkeit, extra WCs für Männlein und Weiblein vorzuhalten. Da gabs nur ein WC mit einem Klosettsitz (mit Deckel natürlich) und einem vis-a-vis montierten Urinal (auch mit Deckel). Neben dem Handwaschbecken. Die Gewerbeaufsicht verzog dabei immer das Gesicht, - aber heute darf man das nicht nur, - das ist sogar Vorschrift, - weil man Männlein und Weiblein sowie alles, was dazwischen ist, nicht mehr unterscheiden können darf.

    Trotzdem denke ich bei diesen ganzen Diskussionen immer an Asterix und Obelix. Was würden die sagen?
    DIE SPINNEN , DIE RÖMER!

  • #4

    Maria (Freitag, 28 Oktober 2016 07:54)

    Sehr geehrter Herr Dr. Marcus,

    Ich danke Gott, dass er sie mit einem derartigen Scharfsinn und einer entlarvenden Klarheit ausgestattet hat!
    Gender Mainstream ist nicht nur destruktiv, sondern vielmehr schöpfungsfeindlich...
    Dieselben Frauen, die auf gleiches RECHT für ALLE pochen, nehmen ohne einen Funken UnRECHTSgefühl den hilflosesten Ungeborenen das Recht zu leben..
    So gehört gestern auf ATV...
    Es war wie eine Posse...

    Was muss diesen kleinen Mädchen für ein Unrecht widerfahren sein, dass sie sich so benachteiligt fühlen..?

  • #5

    pn1551 (Freitag, 28 Oktober 2016 17:52)

    In dem Moment, in dem ein geschlechtsneutrales Wesen weibliche Attribute besitzt, ist es nicht mehr geschlechtsneutral.
    Was soll der Scheiß?