Einser-Kastl

Die Rechten sind überall. Und ich hasse sie. Deswegen muss ich ihnen immer wieder unterstellen, dass sie Nazis wären. Weil rechts ist und bleibt Nazi, das muss man täglich im Einser-Kastl schreiben. Wurscht, ob das richtig ist oder nicht. Egal, ob das die FFen oder sonst wer sind. Und obwohl ich natürlich weiß, dass der Nazismus mit der linken Ideologie ideengeschichtlich eng verwandt, ja im Geiste wesenhaft verbrüdert ist und die Nazi-Ideologie daher zum linken Sozialismus gehört und nicht zum rechten, bürgerlichen Gedankengut.

Eben diese Verwandtschft wurmt mich als Linken ja so derart, dass ich jeden, jeden Tag ein Einser-Kastl gegen die Rechten schreiben muss, wo drin steht, rechts wäre Nazi.  Auch wenn es nicht stimmt, aber damit kann man Rechte super anpatzen. Mache ich das noch 25.000 mal, dann glauben es vielleicht ein paar Leser, endlich.

Mein Auftrag im Einser-Kastl ist so. Und er ist schwierig. Aber als einer der letzten aufrechten Antifa-Kämpfer ist es meine Verpflichtung, obwohl das der angeödete normale Zeitungsleser schon lange nicht mehr lesen will. Nur meine linksgrünen Genossen, die verstehen mich, weil die sagen dasselbe. 

 

 

Dieser Blogpost ist eine Paraphrase auf das sogenannte "Einser-Kastl" , eine Kolumne auf Seite 1 in der österreichischen Tageszeitung "Der Standard". Seit der Kandidatur von Norbert Hofer zu BP-Wahl geht es dort nur noch um den "Kampf gegen Rechts".

(Ein bisserl redundant und in der Sache falsch, findet der Autor dieser Zeilen. Und schreibt deswegen hier auch einmal ein Einser-Kastl)


Kommentare: 3
  • #3

    Martin (Freitag, 28 Oktober 2016 11:54)

    Herr Franz, was sagen Sie zum Tweet von R. Fussi, der Sie indirekt angreift und schreibt, dass er in "Extremfällen für Abtreibung auch Jahrzehnte nach der Geburt" wäre? Ist so ein Posting nicht strafbar? Man stelle sich vor, das würden Sie oder ein HC Strache twittern. In der Timeline von RF finden es alle lustig...

  • #2

    Kommentarspender (Freitag, 28 Oktober 2016 09:14)

    @Walter
    Da wäre ich mir nicht so sicher, denn ich halte es für möglich, dass bei einem Wirtschaftszusammenbruch die Gesellschaft noch weiter nach links driften könnte. Da wird es dann heissen "die bösen Reichen sind schuld" und der Ruf nach einem starken Staat wird laut werden.
    Wer glaubt die Linken seien Antiauthoritär, der irrt mMn, denn wenn es um "Menschlichkeit" und "Gerechtigkeit" geht, dann werden die ganz schnell ihre Meinung gegenüber der Demokratie und "starkem Mann" ändern.

    Wenn dann auch noch dazukommt, dass die Gesellschaft ethnisch fragmentiert ist, dann ist ein Bürgerkrieg oder gar ethnische Säuberungen nicht auszuschliessen. Wie wird wohl eine verarmte, von Marxisten aufgehetzte Bevölkerung gegenüber einer österreichischen Minderheit, welche sich aufgrund ihrer vorteilhafteren Erbschaftsdynamik Wohlstand erhalten konnte, verhalten?

  • #1

    Walter (Freitag, 28 Oktober 2016 08:21)

    Rechts , Links , vor mir , hinter mir gilt nicht ...
    Der ganze Spuck wird schlagartig aufhoeren wenn das letzte Cent verprasst ist und die " Verteiler " von den noch Produktiven verjagt werden. Wird gar nicht mehr solange dauern.