Christen werden Hofer wählen

Seit sich der evangelische Präsidentschafts-Kandidat Norbert Hofer offen zu Gott bekennt, gehen die Wogen in Österreich hoch. Obwohl lange schon bekannt war, dass Hofer ein aktiver Christ ist, sorgt sein Plakat-Slogan "So wahr mir Gott helfe" für einen nicht enden wollenden Aufruhr in der politischen und medialen öffentlichen Landschaft. Der liebe Gott respektive die Gedanken an ihn sind da offenbar recht präsent, auch wenn alle immer vom säkularen Staat fantasieren (was dieser Staat rechtlich betrachtet natürlich ist und was er auch bleiben soll).

 

Der atheistische Gegenkandidat Van der Bellen und sein Team ringen ob dieses unerhörten Hofer`schen Outings noch immer nach Luft. Kein Gegenmittel scheint greifbar - denn mit dem Teufel als Gottes Widerpart kann man ja jetzt schwer antanzen in diesem längsten Präsidenten-Wahlkampf aller Zeiten. Also muss was anderes her, um diesen Gott und seinen gläubigen Follower zu bekämpfen. Nach orthodoxer linker Dogmatik kann das nur der Rufmord und der persönliche Angriff sein. Diese Methode kennen wir schon zur Genüge und es war nichts anderes zu erwarten. Schnell hat man im Keller die letzten verfügbaren und verschimmelten Nazi-Keulen herausgesucht und an die Wahlkämpfer verteilt. Sie sollen jetzt mehrmals täglich auf den "Gotteskrieger Hofer" eindreschen. Einzelne Medien tun das ja ohnehin seit Monaten.

 

Eilfertig wurde auch versucht, religiöse Verbündete im Kampf gegen den patriotischen (wie furchtbar!), familienbezogenen (wie spießig!) und gläubigen (uhh!) Hofer zu gewinnen. Sonderbarerweise ist es gelungen, dafür in der evangelischen Kirche Mitkämpfer zu finden. Die protestantische Elite ließ sich - vermutlich aus modernistischen Motiven - von den linksgrünen Atheisten instrumentalisieren und sang willfährig ihr Lied von der maßlosen Hofer`schen Ungehörigkeit, die Gottesformel im Wahlkampf einzusetzen. Die katholische Amtskirche war zurückhaltender, denn ihre Vertreter wissen genau, dass der linke Kandidat VdB seine Heimat in einer abtreibungsfreundlichen und kirchenfeindlichen politischen Fraktion hatte - auch wenn er sich jetzt als "unabhängig" gibt.

 

Van der Bellen ist übrigens aus der evangelischen Kirche ausgetreten und "nicht in engerem Sinn gläubig", sagt er. Warum sich seine Anhänger dann jetzt so wegen Hofer echauffieren?  Hätten die VdB-Jünger vielleicht doch gerne selber einen Kandidaten, der auch metaphysisch seine Überzeugungen hat und nicht nur mit professoral-nachdenklicher Miene die jeweils opportune Geisteshaltung annimmt?

 

Dass man aus der Kirche nur kirchensteuerbezogen austreten kann, mit dem Austritt aber die Taufe keineswegs unwirksam wird, das weiß Van der Bellen vermutlich. Man hörte ja bereits, dass er womöglich wieder in ebendiese Kirche eintreten will. Ein bisserl überlegen muss der Professor wohl noch. Und so eine Kirche ist ja kein Durchhaus, wo man kommen und gehen kann, wie es einem grade passt.

 

Momentan ist es halt überhaupt sehr ungünstig, denn ein Wiedereintritt wäre angesichts der Gott-und-Hofer-Debatte noch weniger authentisch als VdBs wahlkämpferisches Heimat-Getue im Trachtenjanker. Und die Rückkehr zur Kirche wäre ob ihrer Unglaubwürdigkeit definitiv noch viel peinlicher als seine Teilnahme bei der Angelobung am Nationalfeiertag, wo ein angeheirateter Neffe 2. Grades als Soldat der Republik die Treue schwor und der Kandidat VdB, der erklärtermaßen nie ein Freund des Bundesheeres war, den Neffen als Grund vorschob, bei den Rekruten medienwirksam dabei zu sein.

 

Auch wenn VdB auf seinen Plakaten nun im dunklen Anzug für das Ansehen Österreichs wirbt, man nimmt ihm dieses aufgesetzte staatsmännische Gehabe nicht ab. Und man glaubt einem linken Internationalisten seine plötzliche Österreich-Liebe nicht so recht. Der Mann tritt zu sehr für einen Superstaat Europa ein und er war und ist auf zu vielen politischen Kirtagen aktiv: Von der angeblichen Bewerbung bei einer Burschenschaft in seinen Studententagen über klar geäußerte und nachweisliche Sympathien für die 68er-Kommunisten bis hin zur zugegebenen 10-jährigen Mitgliedschaft in einer Freimaurer-Loge, von der Parteizugehörigkeit bei der SPÖ über die Karriere bei den Grünen bis zum Vorsitz ebendort und bis zur jetzt steif und fest behaupteten "Unabhängigkeit" - all das findet man in seiner langen und wendigen politischen Geschichte. Keine Frage, man kann und darf seine politische Meinung im Laufe des Lebens ändern, aber Van der Bellen ist laut Wörterbuch nicht das holländische Wort für Polit-Chamäleon.

 

Aus christlicher Sicht kann man den Kandidaten nur problematisch sehen und seine Wahl ist ehrlicherweise nicht mit christlichen Grundsätzen vereinbar. Auch wenn alternde katholische ÖVP-Granden nun in Scharen seine Unterstützung propagieren, es ist aus christlicher Sicht falsch, VdB zum Präsidenten Österreichs zu machen. Da können die fehlgeleiteten Christdemokraten sagen und schreiben, was sie wollen und sie können sich selber wortreich in den Sack lügen - es ist und bleibt einfach nicht richtig, als christlich-bürgerlicher Mensch den Kandidaten VdB zu unterstützen.

 

Der Professor hat in seiner politischen Laufbahn zuviel Sympathie für unchristliche lebens- und familienfeindliche Haltungen gezeigt.  Er trat nie nachhaltig dafür ein, die von der linken Ikone Bruno Kreisky versprochenen Begleitmaßnahmen bei der Fristenregelung umzusetzen. Er sah und sieht die Abtreibung immer durch die Verharmloser-Brille und er hat dazu keinen klaren Standpunkt. Am liebsten möchte er gar nicht darüber reden. Für ihn hat auch die klassische Familie keinen primären und übergeordneten Wert. Er nimmt da eine "liberale", in Wirklichkeit aber nur der Beliebigkeit und Pseudo-Toleranz frönende Haltung ein. Die traditionelle Familie als Keimzelle des Staates, den er repräsentieren will, die achtet er nicht wirklich. Und er steht dem jetzigen staatsgefährdenden Mega-Problem der Massenmigration geradezu wohlwollend gegenüber. Das kann man in dem von ihm federführend entwickelten grünen Grundsatzprogramm nachlesen.

 

Ganz ohne Pathos und ganz ohne Bigotterie gilt: Alle Christen, die meinen, am 4.Dezember den grünen Kandidaten wählen zu müssen, sollten noch einmal Einkehr üben und sich ernsthaft fragen, wie es mit ihrer Christlichkeit denn wirklich ausschaut.  

 

Kommentare: 12
  • #12

    Das 21. Jahrhundert (Freitag, 10 Februar 2017 06:19)

    Wie füllt es sich eigentlich an auf der falschen Seite der Geschichte zu sein? Unabhängig davon ob Sie einer der "wirklichen Christen", "Vaterlandstreuen", oder sonst irgend so einer unterbelichteten Meinung folgen, ist es wirklich so schwer zu sehen, dass all Ihre Ideologien aus gutem Grund von der Welt allmählich verabschiedet werden? Klar, es mag den einen oder anderen Rückschlag geben, die eine oder andere rechtspopulistische Welle, aber am Ende kehrt die Gesellschaft doch den "guten alten Sitten" oder wie auch immer die in die Bedeutungslosigkeit geratenen Meinungen gerade verkauft werden, den Rücken.
    Sie verlieren. Ob Christ, Muslim, Nationaler, oder nur Rassist. Sie haben die letzten 300 Jahre (mit Rückschlägen) verloren, Sie sind am verlieren und dreimal dürfen Sie raten, wie es in Zukunft weiter geht.

  • #11

    Martin, Anton (Samstag, 03 Dezember 2016 14:20)

    Das christliche Getue der FPÖ und ihres BP-Kandidaten ist nur Theater, um Stimmen zu maximieren. Aus der kath. Kirche ist er ausgetreten. Dem noch immer teilkommunistischen Ostblock biedert sich die FPO an, um die Stimmen der Serben in Österreich zu bekommen.
    Mich wundert immer wieder, warum Leute, die in einer privaten Beziehung gescheitert sind (zwei oder mehrmals verheiratet oder verpartnert) wie z.B. der ehem. deutsche BK . Schröder (5 mal verheiratet), Hofer, V. d B., Strache etc sich berufen fühlen, für andere Menschen den Staat zu ordnen?
    VDB steht wenigsten für Vernunft, Hofer fördert die Kreideproduktion.

  • #10

    auch christlich (Dienstag, 29 November 2016 21:46)

    Wie christlich ist ein Kandidat, der in 2. Ehe lebt, wie Herr Hofer. Wie stehen Sie als Christ zu den 10 Geboten - leben Sie sie - nein - also doch nicht so christlich!!

  • #9

    EineWelt (Dienstag, 22 November 2016 07:39)

    Schrecklich, was für angebliche Christen sich auf dieser Seite tummeln! Entweder Sie haben christliche Werte wie Nächstenliebe... nicht verstanden oder Sie wissen wirklich nicht wer Norbert Hofer ist und welche Ideologien er und seines Gleichen vertreten! Informieren Sie sich bevor Sie davon sprechen, dass sich vdb Wähler an ihren Kindern und Kindeskindern versündigen würden! Vielleicht sind Sie es die sich in dieser Rolle wiederfinden werden!

  • #8

    Daniel Dragomir (Freitag, 04 November 2016 22:47)

    Als praktizierende Christ,als 6-facher Vater,als Vorsitzender der CPÖ (Christliche Partei Österreichs-OÖ) empfehle Alle Christen in Österreich Ing.Norbert Hofer zu wählen!!! Wir brauchen ein BP mit Herz für Familie,für Gott und für Vaterland!!!!

  • #7

    rosalinde46 (Freitag, 04 November 2016 18:14)

    Herr Hofer wird der allerbeste Bundespräsident aller Zeiten - ich und meine gesamte Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannten - haben so viel Vertrauen zu ihm gewonnen, dass es für uns eben nur den einen gibt - Norbert Hofer!

  • #6

    Wolfgang Bartels (Mittwoch, 02 November 2016 02:01)

    VdB könnte ja mit Allah hu akbar dagegenhalten ;)
    Würde auch prima zu der Politik passen die er anstrebt.

  • #5

    Georg H (Dienstag, 01 November 2016 11:59)

    So lange das Geloben auf Gott laut der Bundesverfassung (B-VG Art. 62 Abs 2)
    zulässig ist, kann ich die Aufregung nicht verstehen. Unser Staat ist durch das Konkordat nur teilweise sekular. Zu sehr sind Glaubensgemeinschaften in Bereiche, wie Bildung und Gesundheit systematisch eingebunden.

  • #4

    user4 (Dienstag, 01 November 2016 11:03)

    Vielleicht sollten sich die "wahren Christen" überlegen, ob sie einem FPÖ-Kandidaten seine Stimme schenken, die Mandatare wie Königshofer unterhielt, der nach Kritik von Kardinal Christoph Schönborn ihm den Ratschlag erteilte, er solle sich doch besser um seine "warmen Brüder" und "Klosterschwuchteln" kümmern.

    Zum Christsein gehört meines Erachtens mehr als öffentliche Betbekenntnisse, um sich damit anzubiedern.

  • #3

    hubert (Dienstag, 01 November 2016 08:57)

    man braucht nur nach deutschland zu sehen,um zu erkennen wie die kirche,ob katholisch oder evangelisch, ihre werte verrät.

  • #2

    Walter (Dienstag, 01 November 2016 08:47)

    Selbst wenn man nichts mit der derzeitigen Kirche am Hut hat - fuer die
    " Werte " die Van der Bellen representiert zu waehlen ist einem langsamen Selbstmord gleichzusetzen.

  • #1

    Diederich Heßling (Dienstag, 01 November 2016 08:46)

    "Wenn sich die Welt selbst zerstört, dann fängt es so an: Die Menschen werden zuerst treulos
    gegen die Heimat, treulos gegen die Vorfahren, treulos gegen das Vaterland:
    sie werden dann treulos gegen die guten Sitten, gegen den Nächsten, gegen Frauen und
    gegen Kinder."
    Ernst Moritz Arndt (1769-1860)

    Ernst Moritz Arndt kannte Gestalten wie v.d.B. schon vor 200 Jahren. Und wußte genau, wie
    es beginnt und wie es enden wird. Jeder denkende Österreicher sollte es genau so sehen, selbst unabhängig vom Glauben.
    Es gibt nur eine Lösung für die souveräne und friedliche Zukunft Österreichs :
    Bundespräsident Norbert Hofer !

    Wer das nicht begreifen will, versündigt sich an seinen Kindern und Enkeln. So er denn solche hat.