Warum es richtig ist, rechts zu sein

Die politischen Bezeichnungen Links und Rechts entstanden aus der Sitzordnung der französischen Nationalversammlung nach der Revolution 1789: Links saßen die Revolutionäre, rechts die Bürgerlichen und die Reste des Adels. Die politischen Eigenschaften der linken und der rechten Gruppierungen änderten sich freilich seither kontinuierlich, aber im Grundsätzlichen sind sie noch immer dieselben wie damals.

 

Dieses Faktum alleine beweist schon zur Genüge, wie unsinnig es ist, rechte Politik auch nur ansatzweise in der Nähe der NS-Ideologie zu verorten, wie das Linke so gerne tun, wenn ihnen die Argumente gegen die rechte Politik ausgehen. Rechts ist bürgerlich, konservativ, patriotisch, vielfach christlich, leistungsbewusst und auf Individuum, persönliche Freiheit, Selbstbestimmung, Familie, Bildung und freie Wirtschaft aufbauend. Das karitative Element ist ein lebenswichtiger Teil der rechten Weltanschauung, aber es liegt im Verantwortungsbereich des Einzelnen, wie man seinen für jede Gesellschaft notwendigen Altruismus lebt. 

 

Das rechte Spektrum ist weder hermetisch abgeschlossen noch rigide oder rückwärtsgewandt, sondern es ist aufgrund seiner Leistungs- und Wirtschaftsaffinität durchlässig für Leute, die aus sogenannten "kleinen Verhältnissen" kommen. Jeder kann es schaffen, wenn er sich anstrengt. Auf der linken Seite ist das nicht so. Dort wird man eher geschafft als dass man es schafft, weil kollektivistische und staatsorientierte Grundgedanken die linke Weltanschauung bestimmen und definitionsgemäß immer die anderen für den Einzelnen einspringen sollen. Die Selbstverantwortung ist aus linker Sicht nur etwas sekundäres, da zuvorderst "die Gesellschaft" als das prägende Moment des Menschen angesehen wird und die Verantwortung daher bei ihr und nicht beim Individuum liegt.

 

Auch wenn immer davon geredet wird, dass Rechts und Links überkommene Kategorien sind - es stimmt nicht. Die Begriffe sind präsent wie eh und je und die wesentlichen Unterschiede der beiden Richtungen sind an jeder Ecke erkennbar. Die Staatsgläubigkeit, der Internationalismus und der kollektivistische Grundtenor sowie das Streben nach Gleichheit waren und sind die linken Fundamente. Die grundlegenden Kennzeichen von Rechts wurden oben schon genannt. Hinzufügen muss man noch, dass die rechte Weltanschauung diejenige ist, die dem Einzelnen und seiner Personalität die höchste Achtung entgegenbringt. Rechts sein heisst, dem Menschen gerecht zu werden. 

 

Warum das so ist, kann man rasch erklären: Im bürgerlichen rechten Weltbild anerkennt man die Unterschiede zwischen den Menschen und man weiß, dass nur die Unterschiedlichkeit die Individualität und die persönliche Verantwortlichkeit ermöglichen. Man weiß, dass aus der Individualität und der Selbstverantwortung heraus erst die Würde und der Wert des Menschen entstehen können. Linke Ideologien sind trotz der dauernden Betonung ihrer Orientierung am Menschen nicht in der Lage, dieselbe nachhaltig zu gewährleisten, denn durch die Gleichsetzung aller mit allen erfolgt zunächst immer eine Nivellierung, die das Individuum zwangsläufig beschränkt. Zunehmende Entmündigung und der Verlust der persönlichen Freiheit sind die Folgen.

 

Es gilt ganz klar der legendäre Leitspruch des in den USA berühmten, bei uns aber kaum bekannten Alt-Österreichers Erik von Kühnelt-Leddin: "Right is right and left is wrong!" Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen.

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Kommentare: 14
  • #1

    Sattler Martin (Freitag, 04 November 2016 11:15)

    Warum man Sie bei der ÖVP abserviert hat ist mir als noch ÖVPler unverständlich

    Sehr guter Artikel, ich mag Ihre Ansichten sehr.

    lg

    Martin Sattler

  • #2

    Josef Huber (Freitag, 04 November 2016 13:13)

    Es ist längst nachgewiesen dass Linke und Grüne personell wie ideologisch eine enge Verbindung zum Dritten Reich bzw. zur Nazi-Ideologie hatten und haben.
    Wer glaubt, Konservatives mit den Nazis und nicht mit den Linken zu verbinden, leidet lediglich unter einer spiegelverkehrten Wahrnehmung der Wirklichkeit.

  • #3

    kölscher Pole (Freitag, 04 November 2016 14:38)

    Mit einem kleinen Augenzwinkern kann man noch sagen:
    Deutsch ist eine sehr präzise Sprache: nicht umsonst gibt es diese zwei Wörte (bedenken Sie die Bedeutung der Worte!):
    gerecht
    und
    gelinkt.
    Nomen est omen?

  • #4

    Diederich Heßling (Freitag, 04 November 2016 15:16)

    Rechts ist Recht und links ist link.
    So einfach ist das!

  • #5

    ordo ab chao (Freitag, 04 November 2016 17:38)

    "Ein marxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert"
    Alexander Solschenizyn

  • #6

    helmut-1 (Freitag, 04 November 2016 18:13)

    Dieser Artikel erklärt eigentlich schlüssig, worums bei rechts und links geht. Da braucht man gar nichts hinzuzufügen.

    Trotzdem möchte ich einige Sätze herausheben, die mir besonders wichtig erscheinen:

    "Jeder kann es schaffen, wenn er sich anstrengt. "

    Stellt sich die Frage, "was". Ich habe (ach Gott, nächstes Jahr sind es schon 40 Jahre, da muss ich ja ein Fass aufmachen) mit 0 am Konto, mit Schubkarre (bei uns sagt man "Scheibtruhe") und Schaufel angefangen. Ich weiß, was daraus letztlich geworden ist. Diese Zeiten aber sind vorbei, - eine Existenzgründung auf selbständiger Basis mit 0 beginnend (finanziell gesehen), das kann man heute vergessen. Da kann man sich noch so anstrengen , das schafft man heute nicht mehr. Dafür haben diejenigen, die da oben sitzen und uns sagen, was wir zu tun und zu lassen haben, schon gesorgt.
    Eigentlich schade.

    Zum nächsten:
    "Man weiß, dass aus der Individualität und der Selbstverantwortung heraus erst die Würde und der Wert des Menschen entstehen können."

    Ich könnte auf Anhieb gar nicht sagen, was aus diesem Satz mehr resultiert: Die Wahrheit oder die Weisheit. Fest steht für mich, dass diese Aussage eine zentrale ist und ich sie mit aller Rhetorik nicht besser fomulieren hätte können.

    Noch was:
    "Zunehmende Entmündigung und der Verlust der persönlichen Freiheit sind die Folgen."

    Ja, das stimmt. Aber das ist nicht nur auf linke Ideologien beschränkt. Das trifft für den Nationalsozialismus in vielen Bereichen genauso zu. Die Frage triftet ins Philosophische ab, wenn man sie derart stellt, ob der Wirtschaftsliberalismus letztlich nicht dasselbe Endergebnis bietet.

    Bei uns in Österreich gibt es noch das ungeschriebene Gesetz "Leben und leben lassen", - auch in der freien Wirtschaft. Leider musste ich schon öfters feststellen, dass dieser Spruch bei Konzernen, wo es um 7- und 8-stellige (und noch höhere) Summen geht, nicht mehr so bekannt ist. Schon gar nicht bei den Banken.

    Damit komme ich zum Schluss:

    Es ist gut, rechts zu sein. Es ist gut, konservativ zu sein. Aber (ich habs, so glaube ich, hier schon einmal geschrieben) konservativ, - vom lateinischen "conservare" abgeleitet, bedeutet, dass man das, was gut ist und sich bewährt hat, beibehält, und das, was sich nicht bewährt hat, durch Besseres ersetzt.

    Das heißt aber nicht, dass man mit Scheuklappen durchs Leben gehen muss. Damit meine ich: Wenn jemand von einer politisch andersdenkenden Seite was auf den Tisch legt, das vernünftig ist, dann soll man auch in der Lage sein, das anzuerkennen und nicht einfach deshalb, weil man es nicht selbst produziert hat, vom Tisch wischen.

    Ich persönlich habe mein Weltbild, das sich in keine Partei einfügt. Allerdings kann ich mich genauso mit einem bekennenden Nationalsozialisten unterhalten, wie mit einem Kommunisten. Solange da kein Brett vorm Kopf ist und eine argumentative Diskussion zustande kommt. Ich habe öfters schon festgestellt, dasss manche Ideen der Linken gar nicht so verkehrt sind, - beispielsweise deren Ansichten über das Vorgehen der Regierungen gegenüber den Banken.

    Und ich muss das eingestehen, obwohl ich mit Sicherheit kein Linker bin. Aber ich KANN das eingestehen, - und darauf, - so denke ich - kommt es an.


  • #7

    Tellerwäscher (Freitag, 04 November 2016 20:19)

    Wie euphemistisch ist es doch, wenn der Autor schreibt, rechte Positionen erkennen die Unterschiede zwischen den Menschen. Denn dabei vergisst er, dass das wesentliche Kennzeichen rechter Gesinnung die Bewertung der Menschen ist. Rechte definieren Gruppen, die anderen Gruppen überlegen sind: Christen sind besser als Moslems, Reiche sind besser als Arme, Männer sind besser als Frauen. Heten sind besser als Schwule. Letztendlich sind rechte Ideologien stets Ideologien der Unterdrückung. Aber wer gerne ein Herrenmensch wäre, der wird natürlich auch rechte Ideologien toll finden.

  • #8

    helmut-1 (Samstag, 05 November 2016 04:44)

    Tellerwäscher:
    Ziemlich einfach gestrickt, diese Aussage, - so meine ich. Hier liegt wieder einmal der vorschnelle Trugschluss vor, der dadurch entsteht, wenn man alles, was irgendwie politisch rechts von der Mitte ist (wobei diese "Mitte" auch nur schwer zu definieren ist), in die triviale "braune" Ecke drängt.

    Rechts von der Mitte sind viele Strömungen. Das schließt aber nicht aus, dass sie auch in der Mitte vorhanden sind. Damit meine ich nicht nur den Konservatismus, sondern auch Teile des Liberalismus, genauso gehört der Patriotismus dazu, wie auch die nationale Denkweise und Einstellung.

    Gerade Letzteres gerät durch die Oberflächlichkeit immer wieder in Mißkredit. Es existiert ein klarer Unterschied zwischen "national" und "nationalistisch". Das erste streicht den Unterschied zwischen den einzelnen Nationen heraus, beinhaltet die Wertschätzung der eigenen Nation, woraus die Wertschätzung auch für die anderen Nationen resultiert. Das zweite stellt die eigene Nation über die anderen Nationen, was eigentlich unlogisch ist.

    Beispiel: Ich bin ein national denkender Mensch. Dadurch bin ich in der Lage, seit Jahzehnten mit einer Ausländerin glücklich verheiratet zu sein. Die gegenseitige Wertschätzung der nationalen Eigenheiten stellt die Basis eines harmonischen Zusammenlebens dar. Das gemeinsame Kind wird zweisprachig aufgezogen, es bekommt sämtliche Traditionen und kulturellen Eigenheiten beider Nationen mit. So gesehen ist es kulturell "reicher" als andere, die das nur von einer Nation her kennen. Aber, - um auf die Formulierung im Vorkommentar zurückzukommen, es ist deshalb nicht "besser".

    Um das Thema "national" abzuschließen:
    Nur der national denkende Mensch kann sich in einem Europa der Vaterländer wiederfinden und sich in einem gegenseitigen Vertrauensverhältnis weiterentwickeln. Der Internationalist oder Kosmopolist kann das nicht. Deshalb wird man ihm von Seiten der anderen Nationen immer mit Mißtrauen begegnen, weil die Wertschätzung der eigenen Nation bei jeder anderen Nation eine Selbstverständlichkeit ist. Nur bei der deutschen Nation, also in Deutschland und Österreich, hat man versucht, die Orientierung nach der nationalen Identität nach dem 2. WK abzuschaffen. Teilweise mit Erfolg.

    Dass jemand, der z.B. konservativ denkt, irgendeine soziale Gruppe besser oder schlechter findet, im Sinne von "höherwertig", das ist für mich nicht nachvollziehbar und mir auch von den Kreisen, die sich auf einer gewissen intellektuellen Basis miteinander austauschen, nicht bekannt.

    Genauso wäre es auch unsinnig, z.B. Christen "besser" als Moslems zu bewerten. Bei jeder Konfession gibt es gute und schlechte Menschen, ich müßte mich dann eher mit der religiösen Lehre selbst befassen. Aber auch hier gibt es in beiden Büchern (Bibel und Koran) positive und negative Beispiele. Letztlich kommt es immer darauf an, wie derjenige, der glaubt, das Sagen zu haben, diese Ausagen interpretiert.

    Zum letzten Satz:
    Auch hier spielt die Oberflächlichkeit mit. Mann muss zwei Begriffe, die beide bei Nietzsche vorkommen, klar unterscheiden können: Den Herrenmenschen und den Übermenschen.

    Der Übermensch wird bei Nietzsche besonders in seinem Buch "Also sprach Zarathustra" hervorgehoben, was letztlich einen Einfluss auf die nationalsozialistische Ideologie hatte. Dabei übersieht man aber, dass dieser "Übermensch" keine Erfindung von Nietzsche war, sondern bereits in der Zeit des Kaiser Augustus im 1. Jahrhundert n.Chr. existierte ("hyperanthropos“).

    Der Herrenmensch wird bei Nietzsche in "Jenseits von Gut und Böse" beschrieben. Diesen Begriff einfach mnit rechten Ideologien gleichzusetzen, ist genauso oberflächlich. Um die Komplexität besser aufzuzeigen, drucke ich aus dem vorgenannten Buch eine Passage hier ab:
    "Es gibt Herren-Moral und Sklaven-Moral – ich füge sofort hinzu, daß in allen höheren und gemischteren Kulturen auch Versuche der Vermittlung beider Moralen zum Vorschein kommen, noch öfter das Durcheinander derselben und gegenseitige Mißverstehen, ja bisweilen ihr hartes Nebeneinander – sogar im selben Menschen, innerhalb einer Seele. Die moralischen Wertunterscheidungen sind entweder unter einer herrschenden Art entstanden, welche sich ihres Unterschieds gegen die beherrschte mit Wohlgefühl bewußt wurde – oder unter den Beherrschten, den Sklaven und Abhängigen jeden Grades. Im ersten Falle, wenn die Herrschenden es sind, die den Begriff »gut« bestimmen, sind es die erhobenen stolzen Zustände der Seele, welche als das Auszeichnende und die Rangordnung Bestimmende empfunden werden. Der vornehme Mensch trennt die Wesen von sich ab, an denen das Gegenteil solcher gehobener stolzer Zustände zum Ausdruck kommt: er verachtet sie."

    (Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse)

  • #9

    Magnus (Samstag, 05 November 2016 13:40)

    Schaut man sich den politischen Kompaß an, sieht man auch, daß Hitlers 'Nationalsozialismus' nicht rechts (wie von selbsernannten Linken immer behauptet) war, sondern autoritär bzw. totalitär. Hitler und Stalin waren sich zudem sehr nah.

    https://www.politicalcompass.org/images/axeswithnames.gif

  • #10

    User4 (Samstag, 05 November 2016 14:23)

    Links und Rechts sind zwei Seiten der gleichen Medaille

  • #11

    FO (Sonntag, 06 November 2016 17:51)

    Der NationalSOZIALISMUS ist, aufgrund seines inhärenten Kollektivismus auch ganz klar dem linken Spektrum zuzuordnen.

  • #12

    Mulo (Montag, 07 November 2016 12:09)

    Es war schon der größte Trick der Linken der Menschheit weiszumachen, der NationalSozialismus war rechts. Dadruch konnten sie erst ihren Kampf gegen Rechts, also gegen konservative Werte vorantreiben. Dem NationalSozialimus, also einer völkisch-nationalen kollekitv-sozialen Bewegung, man beachte nur das 15-Punkteprogramm der NationalSozialisten, haben die Linken ihre Deutungshoheit zu verdanken, ein Treppenwitz der Geschichte.

  • #13

    HL (Donnerstag, 17 November 2016 10:25)

    Hervorragender Artikel,

    Der Autor beschreibt Rechts endlich so, wie es richtig ist. Nämlich auch so, wie er in den USA verstanden wird, nicht unbedingt, wie es die Rechten europäischen Parteien meinen.

    Rechts mit einem Hauch Libertarismus (NICHT Liberalismus) wäre die ideale Staatsform, weil das die Entfesselung des menschlichen Geistes wäre. Leider finde ich in unserem Parteienspektrum keine Partei, die diese Ideale verkörpert. Auch die Neos können das nicht anbieten, bedenkt man, dass die den VDB wahlempfehlen. Gleiches gilt ERSCHRECKENDERWEISE auch mittlerweile für die ÖVP...

    Was bleibt? Als "geringstes" Übel die FPÖ. Ist zwar (irgendwie) rechts, aber immer noch viel zu autoritär....

  • #14

    lynkeus (Montag, 21 November 2016 22:59)

    Wie euphemistisch ist es doch, wenn ein Tellerwäscher schreibt, linke Positionen erkennen die Unterschiede zwischen den Menschen. Denn dabei vergisst er, dass das wesentliche Kennzeichen linker Gesinnung die Bewertung der Menschen ist. Linke definieren Gruppen, die anderen Gruppen überlegen sind: Mohammedaner sind besser als Christen, Arme sind besser als Reiche, Frauen sind besser als Männer. Schwule sind besser als Heteros. Letztendlich sind linke Ideologien stets Ideologien der Unterdrückung. Aber wer gerne ein Herrenmensch wäre, der wird natürlich auch linke Ideologien toll finden.