Lauter linke Widersprüche

 

Alle vom linken Gedankengut inspirierten Weltanschauungen nehmen heute für sich in Anspruch, die Moral- und Deutungshoheit in der veröffentlichten Meinung zu besitzen. Natürlich versuchen die zeitgenössischen Proponenten des Marxismus und seiner Spielarten, diesen ihren Anspruch mit Argumenten und Erklärungen zu untermauern. Leider - oder besser gesagt, zum Glück! - scheitern sie aber bei näherer Betrachtung ausnahmslos alle.

 

Diversity und Gleichheit

Die Diversität ist heute in aller Munde. Zumindest jene Leute, die modern sein wollen, singen das Lied von der kulturellen und gesellschaftlichen Vielfalt, die den Linken angeblich so eminent wichtig ist. Diversity bedeutet: Man darf und soll sich heute sein Geschlecht selber aussuchen können, man soll selber eine sexuelle Orientierung wählen, man soll sich seine persönlichen Überzeugungen (solange sie irgendwie links sind) frei zurechtlegen können, man soll seine Werte- und Moralvorstellungen leben dürfen und seine Religion ausüben dürfen (ausser, sie ist katholisch) und, ja, man soll halt bunt sein und offen für alles. Beliebigkeit ist die herrschende Maxime.

 

Und wie bringen wir da die Gleichheit unter?

Im selben Atemzug, in dem die Vielfalt verkündigt wird, fordern alle Linken stets die Gleichheit ein: Alles und jedes soll allem und jedem gleich sein, alle Bürger und -Innen sind gleichwertig, gleichberechtigt und gleich zu behandeln. Der Mann und die Frau, der Zwerg und der Riese, der Schwule und die Hetero, der Dumme und die Kluge und so weiter und so fort, alle müssen sie am Ende gleich sein, egal wie ungleich und divers(!) ihr Wesen und ihre Biologie auch immer ist. Gleichheit ist das allgegenwärtige, fast abgöttisch geliebte Gebot der Moderne, denn sonst hat die Gesellschaft das wichtigste linke Grundprinzip nicht erfüllt.

 

Diversity und Gleichheit schließen sich aus

Mit logischen Begriffen und Argumentatonslinien ist diese unerfüllbare simultane Forderung nach Diversity und Gleichheit nicht zu begründen. Deswegen schalten alle Linken sofort auf den Furor-Modus, wenn man nüchtern diesen ihren Kardinal-Widerspruch hinterfragt. Und im Furor ist bekanntlich eine Debatte nicht mehr möglich. Die Linken bleiben natürlich bei ihren Forderungen, denn man ist ja nur cool und modern, wenn man die Diversity und die Buntheit begehrt und gleichzeitig nach gleichen Rechten für alle greint. Wen schert denn da noch Logik?

 

Die linksliberale Haltung

Ebenso unlogisch und nicht argumentierbar ist so die gerne transportierte "linksliberale Haltung", der vor allem moderate Linksgrüne und viele Medienleute zuneigen. Man gibt sich (salon-)links, plappert vom Liberalismus und weiß gar nicht, dass die linken Ideologien und das freiheitliche Denken niemals unter einen Hut gehen. Wer die Freiheit will, muss nämlich die Gleichheit ablehnen und umgekehrt. Unter den Bedingungen der Gleichheit kann es keine individuelle Freiheit geben. Die Freiheit des Einzelnen entsteht nur in einem Umfeld, in dem der Staat möglichst wenig Vorgaben trifft und also möglichst wenig links ist.

 

Genderismus

Über das Gendern ist bereits soviel Kritisches geschrieben worden, dass der nämliche Unsinn hier nur gestreift werden soll: Mann und Frau fallen natürlich wie alles und jedes unter das Gleichheitsprinzip. Die beiden Geschlechter sollen aber trotzdem (oder gerade deswegen...?) durch das Gendern klar voneinander abgrenzbar und jedes für sich deutlich erkennbar sein.

 

Entweder - oder

Ja was denn nun? Gleichheit oder Unterscheidbarkeit? Die Linken können sich auch hier nicht logisch entscheiden und das Gendern somit nicht schlüssig argumentieren. Auf Nachfrage erntet man daher dieselbe Reaktion wie bei der Diversity: Erst kommt der Furor-Modus und dann die Chauvi-Keule, gefolgt vom persönlichen Angriff und der Rufschädigung. Kurzum: Die Debatte wird regelhaft sofort absurd, beleidigend und letztlich ekelhaft.

 

Und die 58 anderen Geschechter?

Überdies haben die Genderisten und -Innen noch ein massives Problem dazubekommen: Es fehlen ihnen im Gender-Sprachgebrauch die vielen notwendigen neuen Endungen und Anreden für die fast 60 Geschlechter, die wir neuerdings kennen und die natürlich alle gleichbehandelt werden und gleichberechtigt sein sollen - auch und vor allem in der Sprache.

 

Gender-Professoren, übernehmen Sie

Wie reden wir einen Butch, eine Femme, eine Transfrau, einen Transmann, einen Hermaphroditen usw. politisch korrekt und gendergetreu an? Geht definitiv nicht. Aber es gibt auf den diversen Gender-Fakultäten sicher schon linksintellektuelle Arbeitsgruppen, die uns bald die Ideen und Handlungsanweisungen dazu liefern werden. Allein in Deutschland zählen wir auf den Universitäten über 200 Professuren für Gender Studies. Allerdings werden die Anweisungen der Professoren und

-Innen nicht logisch erklärbar sein, davon können wir ausgehen. Mangelnde Logik ist ja ein Kennzeichen des Genderns.

 

Frauenquote

Feministinnen (und auch die stets überaus peinlich-betulichen männlichen Feministen) fordern diese Quote, weil sie angeblich die Rolle der Frau in der Politik, Gesellschaft und Wirtschaft verbessern und Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern ausmerzen würde. Das ist natürlich in argumentativer Hinsicht völliger Unsinn.

 

Ein Werkzeug fürs Tamtam

Die Quote ist nur ein politisches Instrument, um ideologischen Radau zu schlagen und Empörungsschaum zu erzeugen. Nüchtern betrachtet ist klar: Jede Quote ist ein Werkzeug der sogenannten positiven Diskriminierung und erzeugt Zwangsergebnisse, mit der die einen bevorzugt und die anderen benachteiligt werden. Die Frauenquote ergibt demzufolge zwangsweise Quotenfrauen und per Zwang diskriminierte Männer.

 

Eine schädliche Erfindung

Die Quote schadet somit in Wirklichkeit den Frauen anstatt ihnen zu helfen. Und sie schadet natürlich auch den Männern. Überdies ist sie zutiefst verächtlich: Die Frau auf ihr Frausein zu reduzieren und dieses geschlechtliche Sein als Argument zu missbrauchen, um der Frau Vorteile zu verschaffen, ist entweder paternalistisch, naiv, böse, dumm oder alles zusammen. Und unterm Strich kommt reine Frauenverachtung dabei heraus. Nicht umsonst sprechen sich daher fast alle erfolgreichen und nachdenkenden Frauen strikt gegen den Quoten-Unsinn aus.

 

Abtreibung und Migration

Viele Linke halten die Abtreibung für ein besonderes Recht, das man jeder Frau überall zugestehen sollte. Der kleine Mensch im Bauch der werdenden Mama wird dabei negiert und als simpler Zellhaufen abgetan. Der Abbruch selbst wird als rein medizinischer Eingriff bezeichnet und getarnt unter dem Begriff "Fortpflanzungsmedizin" eingeordnet. 

 

Abtreiben ist frauenfördernd

Man bezeichnet diese linksfeministische abtreibungsfreundliche Haltung als frauenfördernd,

-unterstützend und -befreiend. Dass dabei menschliches Leben vernichtet wird, ist kein Thema mehr, es ist ja nur ein medizinischer Eingriff, noch dazu ein ambulant durchführbarer. Jedenfalls ist die Sache aus linksmenschlicher Sicht in Ordnung und im Sinne der Frau, so sagen es uns die Ideologen und sind dabei immer latent im Kampf-Modus, weil sie genau wissen, dass - zu Ende gedacht- ihre Argumente auch hier versagen.

 

Wirklich menschlich wird`s bei Fremden

Wenn Linke aber über illegale Migranten debattieren, ist der Druck auf die Trändendrüse plötzlich da. Für Hardcore-Linke ist klar: Selbst der Illegale ohne Bleiberecht soll bleiben dürfen, denn nur "No Border" ist die wahre und richtige humanistische Philosophie. Und "Kein Mensch ist illegal", außer halt dieser oft unerwünschte kleine Mensch im Bauch. Den kann man ruhig wegmachen. Der aus fremden Landen kommt, der muss bleiben, das sind wir ihm doch schuldig.

 

Ethischer Widerspruch

in diesem Spannungsfeld entsteht ein haarsträubender und wirklich ins Mark gehender ethischer Widerspruch in der linken Denke: Hier der hilf- und schutzlose Embryo ohne Lebensrecht, willkürlich bei Bedarf der Vernichtung preisgegeben, dort der Illegale Erwachsene ohne Bleiberecht, den der Rechtsstaat nach Hause verfrachten will und vor allem muss, der aber stets Schutz und Hilfe durch linke Organisationen erfährt.

 

Da werden für die einen alle Menschlichkeits-Register gezogen, dass die linke Orgel nur so dröhnt, für die anderen aber werden alle Menschlichkeits-Kriterien willkürlich ausgeschaltet und die Causa Schwangerschaftsabbruch wird ganz einfach der Medizin übergeben. Und man kann doch gegen einen medizinischen Eingriff nicht wirklich was haben!

 

Homo-Ehe

Die sogenannte Eroberung der bürgerlichen Bastion "Ehe" ist ein erklärtes linkes Anliegen. Begründung: Es sei diskriminierend, wenn "gleichgeschlechtlich Liebenden" die Ehe vorenthalten würde. Bereits hier beginnt die Falschheit der Argumente: Die Ehe ist im Eherecht exklusiv und aus triftigem Grunde für Mann und Frau entworfen und gedacht, sie wird daher nicht irgendwem anderen vorenthalten.

 

Die Ehe zwischen Mann und Frau hat einen speziellen Sinn

Sinn der Ehe ist primär die Fortpflanzungsgemeinschaft, die gesicherte Aufzucht und Pflege des Nachwuchses und die Rechtssicherheit für die Eheleute hinsichtlich Erbe etc. Es gibt in diesem Entwurf, der auf bestimmte Erfolge abzielt, kein wie immer geartetes Recht auf Ehe für Gleichgeschlechtliche und es lässt sich mit logischen Argumenten auch kein solches Recht daraus entwickeln.

 

Eingetragene Partnerschaft

Für die Homosexuellen, die in Beziehungen leben, wurde das Rechtsinstitut namens "Eingetragene Partnerschaft" gesetzlich geregelt. Das entspricht in vielen Belangen juristisch der Ehe, es gibt aber laut rechtsexperten noch Nachbesserungsbedarf - den kann und soll man seitens der Legislative gerne erfüllen. Es wird aber daraus trotzdem keine Ehe, denn diese ist eben für Mann und Frau konstruiert.

 

Keine Diskriminierung

Die traditionelle Ehe ist weder diskriminierend für die Homosexuellen noch änderungsbedürftig. Sie hat einen klaren, nur von Mann und Frau erfüllbaren Zweck, der auch für den Fortbestand der Gesellschaft essenziell ist. Jedes Begehr, das zu ändern, ist nur ideologisch, aber nicht logisch begründbar und daher ein intellektueller Widerspruch in sich. 

 

Tja, liebe Linke, wie passt das alles zusammen in Eurem Weltbild? Wie geht sich da angesichts dieser fundamentalen Widersprüche jemals ein konsistentes Argumentarium aus? Ich finde: Gar nicht.

Q.e.d.