Das Leben beginnt mit der Zeugung

 

"Der Europäische Gerichtshof hat im Jahre 2014 definiert, was einen Embryo ausmacht: Als Embryo gilt alles, was ein Mensch werden kann. So lautet das rechtsgültige Gutachten, das der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), Cruz Villalón, zur Definition des Embryonen-Begriffs (Rechtssache C-364/13)  vorgelegt hat.

 

Nach der fundierten Einschätzung von Villalón kann eine Eizelle, die ohne Befruchtung zur Weiterentwicklung angeregt worden ist und nicht fähig ist, sich zu einem Menschen zu entwickeln, nicht als menschlicher Embryo angesehen werden. Eine Eizelle hingegen, die befruchtet wurde, so dass aus ihr ein Mensch heranwachsen kann, sei hingegen als menschlicher Embryo anzusehen.

 

Bei dem Wort Embryo denken viele an ein Baby im Mutterleib, an Ultraschallbilder eines schon gut erkennbaren, ungeborenen Menschen mit Händen, Füßen und einem Gesicht. In diesem Zustand ist aus einer befruchteten Eizelle bereits ein Fötus geworden, seine inneren Organe sind ausgebildet.

 

Ein Embryo – (ein aus dem Altgriechischen stammender Begriff, der  so viel wie keimen, sprossen oder hervorsprießen bedeutet) – entsteht jedoch schon zu dem Zeitpunkt, wenn aus einer befruchteten Eizelle durch Zellteilung die Entwicklung zum Organismus beginnt . Das geschieht bereits wenige Minuten nach der Verschmelzung von Samen- und Eizelle.

 

Der Zeitraum zwischen der Befruchtung und der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter war vor dem EuGH-Gutachten eine rechtliche Grauzone, die es zu beheben galt. Aus diesem Grund wurde es erforderlich, dass die Eizelle bereits ab dem Zeitpunkt der Befruchtung denselben Schutz erfährt wie der Embryo ab der Nidation.

 

Um den Missbrauch und den lapidaren Umgang in den Labors mit eingefrorenen, befruchteten Eizellen zu vermeiden, muss daher gesetzlich festgelegt werden, dass der Mensch bereits ab der Verschmelzung von Spermium und Eizelle auch als solcher definiert ist."

 

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Dieser (hier leicht gekürzte) Text wurde von mir und weiteren Abgeordnetenkollegen am 21.6.2017 als Gesetzesantrag im Gesundheitsausschuss des österreichischen Nationalrats eingebracht. Der Antrag wurde mit den Stimmen der ÖVP(!), der SPÖ und der Grünen sowie der Neos abgelehnt.

 

Der Antrag wird im nächsten Plenum des österreichischen Nationalrats (am 28. und 29.6. 2017) diskutiert und zur finalen Abstimmung gelangen.

 

Wir dürfen gespannt sein, welche Relativierungen des Lebensbegriffs die christliche(!) Volkspartei und die Linken (SPÖ, Neos und Grüne) zur Anhörung bringen werden, um dem grassierenden zeitgeistigen Beliebigkeitsdenken zu einer scheinbaren Berechtigung zu verhelfen. Der Beginn des Lebens ist mit dem EuGH-Gutachten klar festgelegt, er ist nun nicht mehr nur biologisch, sondern auch rechtlich eindeutig definiert.

 

Jede andere Definition als die hier gebrachte ist willkürlich und beliebig und somit weder ethisch noch wissenschaftlich noch rechtlich begründbar.

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Kommentare: 2
  • #1

    Zeugung hin zu beliebig? (Donnerstag, 22 Juni 2017 09:43)

    ".... alles was ein Mensch werden kann."
    Wenn es noch so einfach wäre.
    Wollen nicht die, und es werden immer mehr, die von scheinbarer Elite und deren Zielen begeistert sind, insgeheim schon etwas anderes als den bekannt alten Menschen, sich zumindest Variationsmöglichkeiten davon offenhalten? Wird nicht gar bereits damit experimentiert oder gearbeitet (von Elite natürlich)?
    Hat man nicht selbst schon den Begriff Hybrid-Mensch gehört?
    Ist ein weg vom allseits bekannten Menschwerden (was den Weg zu Manipulationen jeglicher Art und letztlich auch den Wert von Familien wie bisher bekannt sinken liesse) nicht fast zwangsläufig in einer Zeit des allgemein starken Abfalls vom bisherigen Glauben, also in einer Zeit wachsender Häresie?
    Welche Parteifarben wollen so drängend weg vom altbekannten und mit welchem Ziel?
    Warum wurde der deutsche Papst in Rente geschickt? Wohin drängen die Protestanten mit ihren vielen im Voderrund linken, grünen, feministisch agierenden Mitgliedern? Was ist deren eigentlicher Antrieb?
    Alles dürfen wir auf allen Gebieten künftig erwarten, jede Art von nur möglicher Veränderung, mit viel Manipulation im Spiel, nur nicht mehr das altbekannte, auch nicht mehr im menschlichen Zeugungsprozess. Und daran erkennt man die Zeichen unserer Zeit.

  • #2

    So was: (Freitag, 23 Juni 2017 02:29)

    http://spiekermann.com/en/wp-content/uploads/2015/06/p98a_assholes_2_72.jpg