Eine wahrhaft Nietzscheanische Wende

 

Die Massenmigration, der daraus folgende Import fremder Weltanschauungen, die danach zu erwartenden Kulturumbrüche, die bereits laufende rapide Degeneration westlicher Wertehaltungen, die immer stärkere Segregation der Gesellschaften, die fortschreitende Erosion der Familie – der Philosoph Friedrich Nietzsche hätte seine helle Freude. Denn wir erleben zur Zeit nichts Geringeres als seine prognostizierte „Umwertung aller Werte“. 

 

Das Abendland im Wanken

Alles, was Europa und das Abendland ausgemacht hat, gerät nicht nur ins Wanken, sondern beginnt da und dort bereits zu stürzen. Unter dem Deckmantel des Liberalismus und des Individualismus regiert eine alles relativierende Beliebigkeit, die längst auch schon Einzug bis tief in die konservativen politischen Lager gehalten hat. Mit fliegenden Fahnen gehen ganze Tausendschaften von ehemals bewahrenden Kräften in die Lager des „Neuen“ über, ohne zu wissen, was sie dort eigentlich erwartet und was das eigentlich sein soll, dieses „Neue“. Rechte Zweifler im Theater des Neuen sitzen erste Reihe fußfrei, raunen sich ihre Bedenken zu und warten darauf, dass wie im Märchen "Des Kaisers neue Kleider" endlich ein Kind auf dieses Neue zeigt und schreit: Das Neue ist ja nackt!!

 

Der Macronismus als Vehikel

Die internationale politische Symbolfigur für das „Neue“ ist der französische Präsident Macron. Obwohl oder gerade weil er politisch eigentlich ein Leichtgewicht und weltanschaulich kaum festzumachen ist, stellt Macron  die fleischgewordenen Sehnsüchte vieler Enttäuschter und vieler Suchender dar, die sich nicht (mehr) die Mühe machen wollen, in die Tiefe zu gehen oder die zu lau und zu schwach sind, klare Haltungen einzunehmen. Macrons Bewegung ist einfach nur in Bewegung, "en Marche". Das scheint  seinen vielen Anhängern schon völlig zu reichen – Hauptsache, es tut sich was und man kann dafür offiziell durchaus  fanatisch Partei ergreifen. Wichtig ist, dass man immer brav  in den scheinbar harmlosen Gefilden des Mainstreams bleibt. 

 

Qualtinger, schau oba

„Wir wissen zwar nicht wohin, dafür sind wir aber schneller dort“ - den Spruch des legendären österreichischen Satirikers Helmut Qualtinger könnte man dazu zitieren. Der Macronismus vermittelt Aufbruch, signalisiert  Bewegung und hat doch keinen Inhalt und kein anderes Ziel als das Hier und Jetzt „zeitgemäß“ zu frisieren. Keine Rede von konkreten grundlegenden Maßnahmen, die aktuellen Bedrohungen des Abendlandes fundamental zu bekämpfen. Es geht nur um schnelle und medial verträgliche Wunschbefriedigungen und Oberflächenglättungen. Insofern passt diese politische Entwicklung zur grassierenden Event-Kultur des 3. Jahrtausends und Macron findet folgerichtig überall in Europa, natürlich auch in Österreich, seine braven Kopisten und Nachahmungstäter.

 

Ballast abwerfen als Fehlentscheidung

Hinter diesem um sich greifenden Macronismus verstärken sich aber die tektonischen gesellschaftlichen Verschiebungen und die dadurch entstehenden Wellen werden größer, ein Sturm braut sich zusammen. Man wirft angesichts des Seeganges in zahlreichen Staaten des Westens die stabilisierenden Ballast-Steine der Nationen über Bord und hat offenbar keine Ahnung davon, was es für Schiffe auf hoher See bedeutet, wenn man sich ohne nachzudenken dieser Gewichte entledigt. Im Gegenteil, man tut lachend das Falsche: Je mehr das Schiff schlingert, desto schneller schmeißen unsere ahnungslosen Matrosen die wertvollen Steine ins Meer. Man will ja nicht untergehen - und tut doch fröhlich alles, damit es dazu kommt.

 

Die Kapitäne als Karikaturen

Aber wenn die Kapitäne nur auf der Brücke stehen und sich dort in ihrer goldbetressten Gala-Uniform ohne Unterlass von den Passagieren fotografieren lassen statt sich um Kurs, Ziel und Maschinenraum zu kümmern, dann tun die Leute im Bauch des Schiffes ja oft das Verkehrte. Den Kapitänen ist das letztlich aber egal, weil die neuen See-Gesetze ja besagen, dass alle auf den Schiffen völlig gleich und gleichberechtigt sind und daher jeder an Bord tun und lassen darf, was er gerade will. Und Kapitäne werden heute im Ernstfall ohnehin sofort gerettet. Es ist schon lange keine Rede mehr davon, dass sie als letzter von Bord gehen. 

 

So bietet man aber den schon auf ihren Gefechtsstationen befindlichen fremden U-Booten und den Zerstörern, die von allen Seiten auf die einst recht stolze Flotte „Europa“ zusteuern, kampflos die Breitseiten. Ja manche öffnen sogar noch die Luken, winken die  Angreifer herbei und laden sie zum Entern ein.

 

Im Inneren die Meuterei

Das Schlimmste dabei: Man achtet mittlerweile schon gar nicht mehr auf die Meuterer, die im Inneren der Schiffe ihre sinistren Pläne wälzen.  Regebogenbunt entwerfen sie dort ihre gefährlichen Konzepte und fuchteln mit ihren Manifesten vom neuen Europa des Einheitsmenschen den anderen vor der Nase herum. Aber wen stört das schon? Das sind doch die Leute, die für Abwechslung und Bewegung sorgen! Seid lieb zu diesen Spaßmachern, sie meinen es doch nur ernst. Und die anderen, die da draussen übers Meer herbeikommen, die bereichern uns, das müssen wir den üblen rechten Kulturpessimisten wieder mal klarmachen. Dann wird das schon. Wir sind ja die guten Menschen.

 

Der letzte Mensch blinzelt

Und überhaupt: Was soll denn schon passieren, wenn wir alle brav die Menschenrechte achten und gemäß Nietzsches „letztem Menschen“  ein Lüstchen für den Tag und eines für die Nacht kultivieren? Und was schert es uns, wenn am Bug unseres Schiffes eben dieser letzte Mensch träge in die Gischt des Untergangs blinzelt? 

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Anton (Montag, 03 Juli 2017 13:24)

    Naja, "Untergang" ist ein bisschen zu falschpathetisch; besser wäre das Bild vom Umbau bei laufender Fahrt in eine Sklavengaleere.
    Das alles sind die Vorzeichen einer grundsätzlichenn Veränderung der "Zeitenergie", die ab 2027 bestimmend wird und für den Zerfall der künstlichen Großstrukturen sorgt; siehe dazu www.baantu-offenbarung.de + dazugehörigen Blog.

  • #2

    Diederich Heßling (Montag, 03 Juli 2017 13:51)

    Eine exakt zutreffende Beschreibung des unwiderruflichen Untergangs eines unheilbar kranken Systems, früher "Demokratie" genannt. Die letzten Tagen können wir jetzt Wissenden jetzt genüßlich beobachten. Dann ist es damit endlich für immer vorbei.

  • #3

    S.B. (Montag, 03 Juli 2017 13:52)

    Das "Neue" ist die sogenannte "kulturelle Moderne" (siehe dazu Frankfurter Schule, Adorno & Konsorten). Sie ist eine Ideologie hin zur Beliebigkeit der Werte. Im Zuge dieser Transformation werden diese Werte zu bloßen Tabubegriffen umgeformt, um Andersdenkende mundtot zu machen. Die dumpfe Masse bekommt diese unter dem Deckmantel der Menschlichkeit betriebene Umformung der Werte hin zu Nicht-Werten nicht mit, da sie im Zuge massiver Propaganda davon ausgeht, Gutes zu tun oder zu unterstützen. Max Frisch "Biedermann und die Brandstifter" ist aktueller denn je.

  • #4

    Enka Latineg (Montag, 03 Juli 2017 14:15)

    Das Beispiel Nietzsche könnte nicht treffender gewählt sein. Er selbst ging später, nachdem er seine brillianten Analysen formuliert hatte, im Syphilliswahn elendig zugrunde.

  • #5

    D.D. (Montag, 03 Juli 2017 17:08)

    Es ist gut zu wissen, wann es genug ist. Grundsätzlich am besten ist, man verlässt eine Party und geht nach Hause, wenns gerade am schönsten ist. Dann geht man auch mit guten Erinnerungen.
    Die Zeit, als man in der Regel mit guten Erinnerungen aus Politik, Arbeits- oder Gesellschaftswelt nach Hause zu gehen konnte, ist abgelaufen. Heute ist die Mehrheit der Leute (auch Politiker) imstande, jede nur gewünschte Farbe anzunehmen, selbst sich untreu zu werden, um ja weiter mitzumischen zu können.
    Man kann niemandem mehr trauen und im Zweifel werden die Menschen sogar bunt wie ein Regenbogen, um sich und ihre wahre Absicht zu tarnen.
    https://images.search.yahoo.com/search/images?p=chamäleon&fr=opera2&imgurl=http%3A%2F%2Fwww.somepets.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2013%2F07%2Fchameleon4.jpg#id=6&iurl=http%3A%2F%2Fwww.somepets.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2013%2F07%2Fchameleon4.jpg&action=click

    Wer in der Vergangenheit meinte, mit Frauen an der Spitze der Macht liefs besser, softer oder gar menschlicher, der sieht sich heute schmerzlich getäuscht. Allen Beispielen voran dafür das Land Schweden mit seiner ersten europ. feministischen Regierung, die jetzt nur noch bemitleidenswert hilflos wirkt.
    http://www.epochtimes.de/politik/europa/polizeichef-von-schweden-warnt-die-regierung-hat-die-kontrolle-ueber-das-land-verloren-integration-gescheitert-a2156608.html

    Deutschland (unter Leitung der Rautenfrau) droht für Bürger in einen ähnlichen Zustand zu folgen, die täglichen Ereignisse im Land sprechen dafür.
    Es ging uns einfach zu gut in den Jahrzehnten nach dem Weltkrieg. Und wenns dem Esel zu wohl wird, dann sucht er regelmässig das Eis zum Tanzen.
    Die Eistanzplatte wird immer dünner bei diesen wilden EU-Song, die Nadel schon abgenutzt, die Platte fängt das Kratzen und eiern an, und verschiedene Läufer haben schon ihre Schlittschuhe ausgezogen, finden keinen Geschmack mehr an dem krächzend lauten Ton aus dem Lautsprecher Bauart Brüssel.
    Das EU-TanzEvent ist längst schon in der dunklen Nacht angelangt, aber die Mannschaften schicken unverdrossen neue Läufer aufs längst stumpfe Eis. Diese bringen nicht viel an Erfahrung mit, sind dafür aber jung, (um nicht "kids" zu sagen), vor allem mit Elan, gewünscht vielfarbiger Einstellung, verführerisch schillernd. Darüberhinaus kinderlos, weil immer mehr homosexueller Natur. Serbiens design.Ministerpräsidenten polarisiert gerade deswegen, Irland auf gleichem Wege, und man liest ähnliches aus Luxembourg, um nur von einem Teil dieser neuen Bewegungsrichtung innerhalb der EU-Politik zu reden, alles frei lesbar im Mainstream.
    Vielleicht denkt man in der Regie gerade um, ähnlich wie man mal Männer durch Frauen an der Spitze der Politik auswechselt hatte, und sieht jetzt bessere Politik machbar durch das Auswechseln der Heterosexuellen? Ich spekuliere bloss, denn das Bild wirft Fragen auf :-)
    Aber was käme dann als nächstes, nachdem diese jungen, liberal- freizügig bunten Politiker unsere permanentgelangweilte, event-
    u. whatsApp-geile "Ehe u.Scheidung für alle"-to go Gesellschaft dann letztendlich und volle Kanne in eine bereits vor der Tür wartende, satte Weltwirtschafts- und Ethikrise gefahren haben werden? Sollten sie also "Politik-für-alle"-Murks produziert haben?

    Vielleicht muss dann endgültig der gechippte Politiker ran, gänzlich gender- und emotionfree, mit blitzschnellem Zugriff auf seinen Riesendatenpool, entscheidungsfreudig und weitsichtig bei jeweils optimitiertem Kollateralschaden?

    Vielleicht kommt aber auch vorher noch die preiswertere Lösung und man spricht Arnie Sch. an, denn der hielt sich ja immer wieder die Option offen mit:
    "I´ll be back" . Und dann werden die Dinge halt kurzfristig knallhart wieder ausgeschossen.
    Niemand hat also Grund gelangweilt zu sein, das nächste Action-Event, bei dem die Dinge "ausgeschossen" werden, ist am kommenden Wochenende, bei der G20 Skatrunde.



  • #6

    Diederich Heßling (Montag, 03 Juli 2017 18:40)

    Das Problem ist, die sogenannte moderne, demokratische Gesellschaft ist bereits mit Lichtgeschwindigkeit gegen die Wand gefahren. Ihr habt es nur noch nicht bemerkt, daß ihr längst tot seid!

  • #7

    helmut-1 (Montag, 03 Juli 2017 18:41)

    Zwar teilweise ins Philosophische gebracht, aber durchaus gut charakterisiert, was sich heute so abspielt.
    Der Haken:
    Von dieser Seite betrachten es die Wenigsten. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
    Die einen stehen voll im Hamsterrad drin, und müssen schon wg. ihrer Familie an nichts anderes als das Morgen denken, und wie sie dieselbe über die Runden bringen.
    Die anderen sind so von den Vorgängen frustriert, dass sie alles, was mit Information reinziehen und Politik bewerten zusammenhängt, gar nichts wissen wollen. "Politik ist schmutzig, und ich will sauber bleiben." Diese Devise hab ich grade von den Jungen schon zu oft gehört. Sie begreifen aber gar nicht, das sie damit nur denen in die Hände spielen, die freie Bahn für ihre Vorhaben brauchen.
    Wieder andere sind schon müde geworden, gerade die Älteren, die sich mit dem Spruch in ihr Schicksal ergeben, - "was soll ich denn da als Einzelner noch ausrichten".
    Wieder andere haben gar keine Lust, sich aufzureiben und meinen, dass der Glaube an das Gute im Menschen weiterhilft. Ihnen und denjenigen, die an der Macht sind. Deshalb wird auch keine Regierung kritisiert, sondern gesagt, es wäre ja alles gut und unter Kontrolle. So eine Art Pippi -Langstrumpf-Politik. Kenne hochintelligente Leute, die sich so verhalten, auch gestandene Burschenschafter, - sie meinen, es wäre für ihre Gesundheit besser.

    Wer bleibt dann noch über? Die Unentwegten, diejenigen, die trotzdem nicht aufgeben, die auch an die Zukunft denken, insbesonders an die ihrer Nachkommen. Aber wieviele sind das, - prozentual gesehen?

    Man kann das nicht rational erfassen, wenn man die Wahrheit erkennt und aufgrund dessen gegen den Strom schwimmt. Es ist eine Art der Lebenseinstellung, sowas ähnliches wie die Wahrheit sich selbst gegenüber zu erkennen und sie auch zu vertreten. Was nicht heißt, dass man alles, was man in irgendeiner schlimmen Nacht zusammengeträumt hat, der Wahrheit entspricht. Aber genau diese kritischen Zeitgeister sind in der Lage, sich selbst und alles andere in Frage zu stellen, um eben auf des Pudels Kern zu kommen.

    Es hat sie immer schon gegeben, die Denker, die Nachdenker, diejenigen, die Schlüsse gezogen und diese miteinander verbunden haben, diejenigen, die laut über des Kaisers neue Kleider gelacht haben. Eines haben sie in der Geschichte der Völkergemeinschaft gemeinsam: Sie waren immer in der Minderheit, oftmals Außenseiter. Aber sie sprachen das aus, was andere nicht hören wollten, und hielten sich selbst dadurch gesund. Die meisten dieser "Spinner" hatten ein langes Leben, - weil sie nichts in sich hineingefressen, sondern es laut kundgetan haben. Zum Beispiel für mein Naturell eine der besten Vorsorgemethoden gegen Magengeschwüre.

    Sich selbst noch im Spiegel betrachten zu können, ohne rot oder schwarz zu werden, - das ist- zumindest meiner Meinung nach- verdammt viel wert. Nicht jeder erkennt es, aber es gibt genügend, die das gerafft haben. Egal, ob es ein Hr. Dr. Franz ist oder so mancher Kommentator.

  • #8

    Hans Kolpak (Dienstag, 04 Juli 2017 08:37)

    Wie es um die Intelligenz auf der Menschenfarm steht, sehe ich täglich im Spamordner!
    Hans Kolpak am 4. Juli 2017

    crISIS and jerUSAlem
    http://www.dzig.de/crISIS-and-jerUSAlem