Wähle weise!

 

Auch wenn es im Wahlkampf nicht so aussieht: Bei den Nationalratswahlen wird der Nationalrat gewählt und nicht die einzelnen Spitzenkandidaten der Parteien. Am kommenden Sonntag geht es darum, wie das Parlament als gesetzgebende Körperschaft für die nächsten 5 Jahre zusammengesetzt sein wird und welche Mehrheiten möglich sein werden. Diese Mehrheiten bestimmen dann die nationale und internationale Politik Österreichs.

 

Das Wesentliche bei einer Nationalratswahl ist also die Frage, welche Partei bzw. wahlwerbende Liste die Interessen der Nation nach innen und nach aussen am besten vertreten kann. Und die Nation, das ist nicht (nur) ein Gebilde auf der Landkarte und ein Begriff aus der Staatslehre, sondern das sind zunächst und vor allem wir Österreicher.

 

Die Entscheidung, wo man sein Kreuzerl macht, muss also letztlich von nationalen Bestandsinteressen geprägt sein, sonst könnte man sich die National(!)-ratswahlen ja ersparen und jeweils Abstimmungen über die einzelnen, die Bürger betreffenden Themengebiete abhalten. Sehen wir uns an, welche der antretenden Listen und Parteien für Österreich als Nation die besten Positionen vertritt.

 

Die SPÖ

Zur Sozialdemokratie in Österreich fällte einem eigentlich nichts mehr ein. Sie hat sich erledigt. Ob es die SPÖ eines Tages schaffen kann, aus ihrer Versumpfung wieder herauszukommen, weiss niemand. Eine Stimme für die Roten ist bei dieser Wahl jedenfalls eine verlorene Stimme, weil die SPÖ, so wie sie aktuell beisammen ist, Österreich als Nation nicht nützen kann.

 

Die ÖVP

Die Schwarzen haben einen neuen Messias, der die auseinanderstrebenden Kräfte in der Volkspartei überdeckt wie eine Sichtschutzfolie: Die Bünde halten still, weil Kurzens Popularität es will. Aber nach der Wahl wird es unweigerlich zu einer weiteren Verstärkung der zentrifugalen Dynamik kommen. Echte Konservative und Wirtschaftsliberale sehen zudem ihre Heimat vielfach nicht mehr in der ÖVP, weil die alten Grundsätze dort zu einem Gutteil erodiert sind. Hinzu kommt noch, dass trotz mehrfacher EU-kritischer und patriotischer Bekenntnisse in der ÖVP eine viel zu sehr nach Brüssel orientierte Grundhaltung dominiert, die Österreich als Nation nicht stärkt. Zur Migrationsfrage nimmt man bei den Schwarzen nach einer langen Phase der Schockstarre und hilflosen Mittäterschaft nun eine kritische und aktive Position ein, die aber erst recht beweist, was in und von der ÖVP alles versäumt wurde.

 

Die FPÖ

Die Freiheitlichen haben zur drängendsten Problematik der letzten Jahrzehnte die klarste und glaubwürdigste Haltung: Die Massenimmigration und der drohende Kulturwandel sowie sämtliche durch die Völkerwanderung bedingten Probleme wurden schon in den früheren Jahren, aber besonders seit dem Ausbruch der Migrationskrise 2015 von den Blauen eindeutig diagnostiziert und kritisiert. Die chronischen Anfeindungen von links bestätigen das nur. Sosehr alle anderen Parteien im Wahlkampf nun den Heimat-Begriff für sich reklamieren (sogar der altmarxistisch-grüne Bundespräsident entdeckte ihn in seiner Wahlwerbung, wir erinnern uns), so sehr also dieser notwendige, konservative und traditionelle Begriff auch zitiert wird, so bleibt er doch am authentischsten, wenn Vertreter der FPÖ über Heimat und Nation referieren. 

 

Die NEOS

Dem Neos-Chef Matthias Strolz kann man eine gewisse Überzeugungskraft nicht absprechen. Er erinnert mit seinen hochenergischen Auftritten zwar manchmal an die legendären und unermüdlichen Gurkenhobel-Verkäufer vor dem ebenso legendären Kaufhaus Herzmansky auf der Wiener Mariahilferstraße, aber Strolz wirkt stets authentisch und echt. Sein Programm hingegen, das überzeugt uns in der Frage der Nation gar nicht. Man findet zwar einige richtige wirtschaftsliberale Ansagen im Neos-Konzept, aber es ist kaum an Österreich, dafür fast ausschließlich an der EU orientiert. Die Neos-Gefolgsleute träumen explizit von einer "Republik Europa". Dass dieses Bekenntnis die Selbstaufgabe unserer Nation bedeutet, ist klar. Also heisst der logische Schluss: Diese Partie ist nicht wählbar bei einer National(!)-Ratswahl.

 

Die Grünen

Das grüne Wahl-Potpourri strotzt vor gleichheitsfanatischer und geradezu trotzkistischer Programmatik, weil es gegen die nationalen Grenzen gerichtet ist und die Zuwanderung nicht ausreichend kritisch betrachtet wird. Im grünen Mittelpunkt steht das Bekenntnis zur "Ehe für alle" und es regieren natürlich diverse Gender-Fantasien. Der von der Großen Vorsitzenden Ulrike Lunacek mehrfach geäußerte Wunsch nach einem "Staat Europa", in dem alle Menschen in Gleichheit und in einer durch die bösen wirtschaftlichen Leistungsträger finanzierten sozialen Unterstützung leben sollen, beweist zur Genüge, dass Grünwählen bei einer National(!)-Ratswahl keine Option ist.

 

Liste Pilz

Nach anfänglich durchaus überzeugenden, weil das Rechts-Links-Schema verlassenden Ansagen des selbsternannten Chef-Aufdeckers der Nation geriet die Liste des Peter Pilz nun doch zu einer Protestgruppe alternder Linker. Als Aufputz nahm sich der von der grünen Ex-Kollegin Alev Korun implizit als Uga-Uga-Mann bezeichnete Abgeordnete zwar junge Männer und Frauen dazu, aber man wird den Eindruck nicht los, dass es der Liste Peter Pilz im Grunde vor allem um eines geht: Um Peter Pilz. Und dieses Ziel nützt der Nation insgesamt recht wenig. Da hilft auch sein soeben publiziertes Buch "Heimat Österreich" nichts. Sein historisches Verdienst könnte es aber sein, dass er die Grünen aus wahlarithmetischen Gründen aus dem Nationalrat wirft.

 

FLÖ

Die Freie Liste Österreich ist jene des Salzburger Ex-FPÖ-Mitglieds Karl Schnell. Auf dieser Liste finden sich etliche persönlich glaubwürdige und patriotisch denkende Kandidaten. Allerdings konzentriert sich die Bekanntheit der Liste vorwiegend auf Salzburg und nach allen bisherigen Prognosen ist ein Einzug in den Nationalrat eher unwahrscheinlich. Die FLÖ wird daher kaum etwas für die Nation tun können.

 

Düringers Liste Gilt

Die Liste des Kabarettisten Roland Düringer stellt keine großen Ansprüche und hat kein echtes Programm. Sie ist in erster Linie als Proteststimmensammlung zu verstehen. Es bringt für die Nation Österreich nichts, ein Kreuzerl bei "Gilt" zu machen.

 

Andere

Neben den hier besprochenen Gruppierungen gibt es noch eine Reihe anderer Wahlwerber wie etwa die "Weißen" oder die Christenpartei, die zweifellos glaubwürdige Anliegen vertreten. Mangels Reichweite und wegen der deswegen kaum zu schaffenden 4%-Hürde für den Einzug in den Nationalrat ist deren Einflussmöglichkeit auf die nationale Politik aber derzeit nicht gegeben.

 

Resümmee

Bei nationalen Wahlen müssen die Identität, die Sicherheit und überhaupt die langfristige Lebensfähigkeit der Nation im Fokus stehen. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit und doch wird diese triviale Wahrheit so oft missachtet. Die rein konzernorientierten Globalisten und die International-Sozialisten wollen uns immer weismachen, dass "mehr Europa" die Lösung aller nationalen Fragen und Probleme wäre. More of the same war aber noch nie ein probates Mittel, um krisenhafte Situationen zu bewältigen.

 

Die Krise Europas kann nur gelöst werden, wenn die einzelnen Nationen in ihrem Stellenwert gestärkt werden. Wenn die EU überleben will, muss sie eine Vereinigung von starken und eigenständigen Vaterländern sein und kein Superstaat mit Vasallen-Gebieten anstelle von Nationen. Wir brauchen daher eine Politik, die unsere nationale Souveränität ausbaut und wir brauchen wieder Grenzen, die diesen Namen auch verdienen. Es ist zu hoffen, dass sich das Wählerverhalten an diesen Prämissen orientiert.

 

 

 

 

 

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Kommentare: 14
  • #1

    Witzig (Sonntag, 08 Oktober 2017 18:35)

    Sie wollen uns also erklären, was eine verlorenen Stimme ist.

    Im Nachhinein betrachtet war vor 4 Jahren jede Stimme an das Team Stronach (also indirekt also auch an Sie) eine verlorene Stimme, man sieht ja, was heute davon übrig geblieben ist: keine politischen Erfolge und eine handvoll "Politsöldner", die ihre Gesinnung wie die Kleidung wechseln, nur damit sie am Futtertrog bleiben.

  • #2

    P.S. (Sonntag, 08 Oktober 2017 18:38)

    Wie haben Sie bzw. das TS der Nation jemals genützt?

  • #3

    Die langfristigen politischen Aussichten: (Sonntag, 08 Oktober 2017 18:40)

    https://drive.google.com/file/d/0BytICGBQUiX5YUdMSU91dFM1WTA/view?usp=sharing

  • #4

    KruzifixNochAmal (Sonntag, 08 Oktober 2017 20:14)

    Ich halte es für völlig absurd über das Team Stronach herzuziehen. Und das typische Argument "aber die wollen doch nur am Futtertrog bleiben" ist eine dumme, ignorante und materialistische Aussage der meist Linke unterliegen, weil sie nicht verstehen können, dass eben nicht alles nur vom Geld abhängt, sondern von Überzeugung und aufrechtem Willen etwas positives zu erreichen. Das können sich linke gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die glauben gute Ideen zu haben, mit der sie der Allgemeinheit helfen könnten und versuchen diese umzusetzen. Schon gar nicht, wenn diese Ideen mit irgendwelchen Reichen zu tun haben. (Aber wenn der George Soros, der Wahnsinnige, sein Geld in die Hand nimmt, um in seinem Sinne die Welt zu verbessern, dann ist das ja nur "menschlich" und voll super)

    Team Stronach war mit der FPÖ annähernd deckungsgleich, so what? War diese Partei deswegen unnötig? Nein, denn in all den Talkshows und Diskussionen gab es somit 2 Parteien, die ihre Position darlegen konnte, meist eh gegen eine linke Übermacht, wo sich alle einig waren. (nämlich mehr Geld für Integration, das Allheilmittel)

  • #5

    Walter (Montag, 09 Oktober 2017 05:40)

    Das Wichtigste bei dieser Wahl wird sein auf jeden einzelnen Wahlort beim Auszaehlen sicher machen das es keine Schiebung jeglicher Art gibt. Die Silbersteine dieser Welt schlafen nicht.

  • #6

    unbedeutend (Montag, 09 Oktober 2017 10:10)

    Leider gibt es keine Partei, die den Schutz der ungeborenen Kinder effektiv durchsetzen möchte (außer der nur in Vorarlberg kandidierenden CPÖ). Das ist für mich der eigentliche Skandal.

  • #7

    Wilhelm Scheidl (Montag, 09 Oktober 2017 12:02)

    Mag sein, dass die FPÖ das geringere Übel für unser Land ist. Nur das, was wir so dringend benötigen, ist ein vollständiger Systemwechsel, der vermutlich auch kommen wird. Frank Stronach hatte den richtigen Ansatz, es mangelte jedoch vor allem an einer durchdachten Strategie.

    Die kommenden Wahlen werden so gut wie nichts ändern, da sämtliche Parteien das System beibehalten wollen, also die Wahrheit unterdrücken. Durch Wahlen kommen wir mit Sicherheit nicht aus dem Dilemma heraus.

    Verantwortungsbewusste sollten sich immer wieder fragen, wie sie als Entscheidungsträger handeln würden und ihre Entscheidungen mit Argumenten untermauern. Ein guter Politiker hat nicht auf seine Eigeninteressen zu achten, sondern ständig das Gesamtwohl der Nation im Auge zu behalten. Der Maßstab ist die Gerechtigkeit. Dieser offene Diskurs sollte auf jeden Fall geführt werden, aber nicht nach dem Vorbild des ORF.

    Die Wissenden haben die moralische Verpflichtung und Verantwortung, die Menschen wahrheitsgemäß aufzuklären.
    Was der Großindustrielle Henry Ford einmal über die US-Regierung gesagt hat, gilt für die ganze Politik:

    "Jeder, der glaubt, dass er glücklich und wohlhabend wird, indem er seiner Regierung die Verantwortung über sein Wohlbefinden gibt, sollte sich besser eingehend mit dem Schicksal der Indianer, der Ureinwohner Amerikas beschäftigen".








  • #8

    Allegra (Montag, 09 Oktober 2017 14:50)

    Sie sprechen mir aus dem Herzen! Dieses Mal ist es für uns und unsere Kinder verpflichtend: JA zur FPÖ !!

  • #9

    Diederich Heßling (Montag, 09 Oktober 2017 14:57)

    Ihr könnt's wählen, wen ihr wollt! Ein Systemwechsel geht anders.
    Zum Jahresende seid ihr alle im Kaiserreich. Da braucht's keine Quatschbuden mehr.

  • #10

    Wilhelm Scheidl (Montag, 09 Oktober 2017 16:38)

    De facto ist ein Systemwechsel nur noch durch eine echte Zäsur möglich. Das Kaiser-Szenario wäre so eine Zäsur, die alle Leistungsträger nur begrüßen können. Die Begleiterscheinungen würden allerdings brutal sein. Andererseits werden Alternativen dazu auch immer unwahrscheinlicher.

    Alles steht und fällt mit dem Geldwesen: So lange wir mit dem Plastikgeld einkaufen können, ist die Welt in Ordnung. Erst wenn das nicht mehr möglich ist, kommen die kleinen und großen Überraschungen ...

  • #11

    Lilly (Donnerstag, 12 Oktober 2017 17:21)

    Ich werde Düringer nicht wählen, weil er keine Chance hat reinzukommen, aber seine Liste ist mehr als nur Protest. Seine Vorstellungen von direkter Demokratie und "Bürgerparlamenten" sind zugegebenermaßen unrealistisch, aber Roland Düringer ist letztlich wertkonservativ. Er hat auf Youtube Eva Herman interviewt und einen Freund kritisiert, der sich extra ein Zweitauto zugelegt hat, um sein Kind in die 8 km entfernte Krippe zu bringen (in der Nähe gab es nur Kindergärten ab 3 Jahre).
    Bei Wahlkabine und Neuwal kann man sehen, dass Düringer zwar teilweise Positionen der Mitte einnimmt (leider auch pro EU trotz direkter Demokratie), aber sich doch rechts von Neos, Grünen, Pilz und SPÖ befindet.

  • #12

    Das (Samstag, 14 Oktober 2017 03:05)

    sollte auch auf die Wahlen zutreffen:

    http://myfonts-wtf.s3.amazonaws.com/b5/b5354e22d5c784ba472f01af95979d9e.46386.jpeg

    Wen dann aber auch wählen? Hehe!

  • #13

    Wahlergebnisse beruhen (Sonntag, 15 Oktober 2017 20:09)

    auf einem einzigen Wort: http://myfonts-wtf.s3.amazonaws.com/02/02f0cfdfb18f9c31fbdd25b7d96cc5de.79736.jpeg

    Und das betrifft 99 % der Bürger, basta!

  • #14

    http://myfonts-wtf.s3.amazonaws.com/07/078d9449df0e22c3d9170a480de0f37d.38556.jpeg (Dienstag, 17 Oktober 2017 00:10)

    Einfach durch
    Künstler er-
    setzen das
    Politpack!