Die Denkfehler der heutigen Christen

Das Ur-Christentum war bekanntlich eine revolutionäre Angelegenheit. Das alleine wäre rein historisch betrachtet noch nichts Außergewöhnliches, denn Revolutionen gab es in der Menschheitsgeschichte zahllose. Die Besonderheit des christlichen und ehedem als so revolutionär empfundenen Glaubens war das Bekenntnis zur Gewaltlosigkeit und seine Ausrichtung auf das Jenseits. Dies stellte eine unerhörte Haltung in der damaligen Welt dar, in der die Gewalt zum Alltag gehörte und das Leben nur im "Hier und Jetzt" zählte.

 

Frieden, Demut und ewiges Leben als "Waffen"

Die Hinwendung zur prinzipiellen Vermeidung von Gewalt, die der religiöse Revolutionär Jesus damals anstieß, und die Verheißung, dass nur dem wahren Christenmenschen das Ewige Leben gehören würde, legten den Keim zum Erfolg des Christentums. Über den Weg des waffenlosen Widerstands gegen jede Verfolgung und durch die ständige Predigt der Liebe und der Demut, die im denkwürdigen Satz "Halte die zweite Wange hin" ihre Verdichtung fand, kam es paradoxerweise zu einer zunehmenden Ermächtigung der Schwachen und Schlechtweggekommenen, weil gerade sie sich durch diese Philosophie am meisten angesprochen fühlten - nicht zuletzt deswegen, weil aus ihrer Not solcherart eine Tugend wurde. Über dieses Paradoxon konnte die christliche Glaubensrevolution ihren Siegeszug vollziehen. Dieser gipfelte schließlich in der Erhebung zur Staatsreligion durch den römischen Kaiser Konstantin.

 

Umkehr der Werte

Die unüberwindbare Stärke des Christentums lag also damals gewissermaßen in der permanenten Betonung der Schwäche und der Widerstandslosigkeit, die durch die zahlreichen Märtyrer und Opfertode der Urchristen ihre unbestreitbare und eminente Authentizität erhielt. Anders gesagt: Die Umkehr der damaligen Werte begründete den Erfolg der frühchristlichen Bewegung. Wären die frühen Nachfolger Christi alle mit dem Schwert durch die Welt gezogen, um ihren Glauben zu verbreiten, wäre das Christentum eine Sekte geblieben, die früher oder später von den Machthabern völlig vernichtet worden wäre.

 

Der Rest der Geschichte darf als bekannt vorausgesetzt werden: Als die Christen nolens volens immer mehr weltlichen Einfluss und damit auch Macht erlangten, traten ihre ursprünglichen Werte und Haltungen in den Hintergrund und die Religion entwickelte ihre dunklen Seiten. Es besteht historisch kein Zweifel daran, dass die europäischen Potentaten über Jahrhunderte hinweg den christlichen Glauben auch als Vehikel für ihren Machtausbau benützten und es ist Teil des Allgemeinwissens, dass sehr viele kirchliche Würdenträger im Gegenzug ihren Segen dazu gaben. Die über 1500 Jahre andauernde christliche Missionierung der Welt von Europa aus war nicht nur einer der wichtigsten evangelikalen Aufträge von Jesus, sondern die Christianisierung ging natürlich auch Hand in Hand mit der Interessenbefriedigung der großen europäischen Herrscher.

 

Keine Kultur ohne Christentum

Weiters besteht aber auch überhaupt kein Zweifel daran, dass die Entwicklung Europas zur Hochkultur ohne die christlichen Fundamente nicht hätte stattfinden können. Von der Spätantike bis zur Aufklärung waren sämtliche abendländische Entwicklungsphasen vom Christentum geprägt und getragen, ja selbst die Aufklärung war letztlich eine Veranstaltung, die ohne Christentum nicht gelungen wäre.

 

Erst die nach der Aufklärung einsetzende Säkularisierung im 19. und 20. Jahrhundert bremste die  Christianisierung. Trotzdem ist das Christentum in Europa und in den beiden Amerikas heute noch immer die vorherrschende Religion. Allerdings ist zu erwarten, dass durch die zweifellos weiter fortschreitende Säkularisierung einerseits und andererseits vor allem durch die zunehmende Islamisierung in Europa eine tiefgreifende Transformation stattfinden wird.

 

Mit gesundem Stolz und gutem Glauben

Vor dem überwältigenden Hintergrund der christlich geprägten europäischen Kultur- und Geistesgeschichte könnte man als Christ natürlich den beginnenden Veränderungen mit gesundem Stolz und grandiosen Argumenten entgegentreten.  Es wäre vor allem die Aufgabe der Amtskirchen, hier die entscheidende Initiative zu ergreifen und starke Impulse zu setzen. Dem stehen allerdings fulminante Denkfehler der heutigen Christen respektive falsche Denkmuster ihrer "Führungskräfte" entgegen: Die Würdenträger der christlichen Amtskirchen tappen intellektuell in ihre eigenen Fallen. Sie sind ganz offensichtlich der Ansicht, sie müssten den genannten Herausforderungen mit denjenigen Haltungen begegnen, die den Ur-Christen in ihren Anfängen  zur Durchsetzung ihres Glaubens verhalfen. Das ist ein gröblicher Irrtum, der fatale Folgen haben wird.

 

Da läuft etwas falsch

Der Anfang des Christentums war wie beschrieben eine gewaltlose geistige Revolution gegen Rom, das mächtigste Regime der Welt, und sie fand im vorderen Orient vor 2000 Jahren statt. Wer glaubt, dass er der komplexen Welt von heute mit den Denkmustern von damals begegnen kann, liegt falsch - noch dazu, wenn er heute gar nicht mehr als Revolutionär wie Jesus auftreten kann, sondern sich zwangsläufig als Vertreter einer arrivierten und mächtigen religiösen Kultur präsentieren muss, die seit Jahrtausenden auf breiten Fundamenten steht und noch immer unverändert überzeugende Konzepte zu bieten hat.

 

Wenn Bischöfe und Caritas-Chefs, Pastorinnen, Domherren und beflissene Theologen unisono mit  gebeugten Häuptern den Chor von der Barmherzigkeit singen und uns täglich in den Medien erklären, wie wichtig die Demut und das aufeinander Zugehen sind und welche enorme Verpflichtungen wir doch im sozialen Umgang mit unseren Nächsten haben, die gerade aus dem Orient zu uns vorgedrungen sind, könnte es einem manchmal den Magen umdrehen. Man muss kein ausgebildeter Theologe und kein Priester und schon gar kein Feind der Kirchen sein, um zu spüren, ja zu wissen: Hier läuft etwas ganz, ganz falsch, so kann Christentum heute nicht funktionieren und das ist auch nicht sein Sinn. 

 

Selbstbewusstsein und Stärke

Wer heute die kulturelle Transformation Europas verhindern will, muss sich auf das besinnen, was das abendländische Europa geleistet hat. Er muss wissen, was dieser Kulturraum für den Europäer darstellt und er muss auch überlegen, was dieses Europa den Ankömmlingen an hier verwurzelten kulturellen bzw. religiösen Inhalten anbieten kann und muss. Das ist ungeheuer viel und kein Europäer muss sich deswegen kleiner geben als er ist, ganz im Gegenteil. Christen müssen keinen Kotau vor den herbeiströmenden Orientalen und ihrer Kultur machen.  Die aufgesetzt-betuliche Barmherzigkeit, die noch immer gar viele von uns als Zierde empfinden, wirkt angesichts der täglich aus den Migrantenmilieus berichteten üblen Vorkommnisse nur noch deplatziert bis schreiend falsch. Barmherzig kann und soll der Einzelne im Einzelfall sein, aber als verordnete Pauschal-Tugend für alle kann sie nicht wirken, sie wird dadurch höchstens zur Karikatur ihrer selbst.

 

Noch immer tragender Teil der Leitkultur

Dem prinzipiell christlich orientierten Europäer (und das sind noch immer die meisten, auch wenn sie nur zu Weihnachten in die Kirche gehen), diesem Europäer und Kultur-Christen stünde es gut an, selbstbewusst seine kulturellen Haltungen zu zeigen und jenen Leuten, die sie nicht annehmen oder gar verändern und bekämpfen wollen, umgehend die Tür zu weisen. Falsche Toleranz, süßliche Demut und kritiklose Barmherzigkeit sind letztlich Zeichen der Feigheit oder, schlimmer noch, sie sind nichts als Heuchelei - und diese ist nachweislich unchristlich und von Jesus Christus persönlich vielfach und heftigst kritisiert worden.

 

Verteidigung ist legitim

Als Christ muss man nicht alles nach dem Prinzip  "die zweite Wange hinhalten" sehen. Man darf sich auch durchaus verteidigen, wenn man angegriffen wird. Das Recht auf Verteidigung betrifft nicht nur die Notwehr an sich, sondern es reicht tief in gesellschaftliche Fragen hinein und es gilt natürlich auch im übertragenen Sinn. Dazu gibt es Literatur vom hochrangigen Kirchenlehrer Thomas von Aquin bis hin zum einflussreichen österreichischen Moraltheologen Karl Hörmann, der in seinem Lexikon der Christlichen Moral ganz klar Stellung zu diesen Fragen nimmt. All das ist den kirchlichen Würdenträgern zweifellos bekannt. Das Motiv, warum sie trotzdem an ihren hier beschriebenen Irrungen festhalten, bleibt daher im Dunklen. 

 

 

 

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Kommentare: 30
  • #1

    valerie (Sonntag, 01 April 2018 12:03)

    Da stellt sich die Frage: ist ISLAMISIERUNG Christlich?

  • #2

    Hans Kolpak (Sonntag, 01 April 2018)

    Wenn es denn so wäre! Leider ist heute der 1. April!

    Die folgenden Seiten 164 bis 166 sind dem 2009 erschienenen Buch "Die unbequeme Nation: 2000 Jahre Wirtschafts- und Religionskrieg gegen die Deutschen" von Georg Kausch entnommen:
    https://www.dzig.de/Auch-in-Deutschland_Teile-und-herrsche

    Zitiert aus der Buchbeschreibung: "Das Buch enthüllt unbekannte Zusammenhänge zwischen Religion / Christentum, Landraub, Geld, Priestertum und Kapitalismus - Einflüsse, die entweder von allen Historikern verschwiegen, nicht beachtet oder nicht verstanden worden sind.

    Diesen Spuren wird im Buch nachgegangen, wobei der Verfasser geradezu sensationelle Ergebnisse aufzeigt. Priesterbünde üben ihre Herrschaft nicht nur über die Seelen, sondern auch das materielle Dasein der Menschen und die Volkswirtschaft durch ihre Geldmacht aus. Es stellt sich heraus, daß es Konjunktur und Rezession seit Jahrtausenden gibt und dem Menschengeschlecht schwer geschadet hat.

    Aber damit dürfen wir uns nicht abfinden. Jedes Wirtschaftssystem und jede Religion ist Menschenwerk; kann zerstört oder verändert werden, und Machthaber sind auch sterblich. Die deutsche Nation besaß vor dem Kampf mit dem Priestertum eine eigene, naturgemäße, ausbeutungsfreie Wirtschaftsordnung. Sie gilt es in moderner Form wieder herzustellen, damit der Mensch gedeihen und sich weiterentwickeln kann. "

  • #3

    Diederich Heßling (Sonntag, 01 April 2018 12:06)

    Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
    Matt 10,34

  • #4

    rote_pille (Sonntag, 01 April 2018 12:40)

    Die Bibel ist voller Widersprüche. Man kann findet zu praktisch allem ein passendes Bibelzitat. Deshalb hat es sich auch so lange gehalten.

  • #5

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018 14:19)

    Der Urbetrug jener Religion welche wir Chistentum nennen liegt in jenem Umstand den Christen einen hebräischen Nationalgott zu präsentieren und diesen als jenen Gott hinzustellen von welchem Jesus spricht. Jesus sagte nicht umsonst man solle keinen neuen Wein (seine Lehre) in alte Schläuche füllen (altes Testament). Der Erste der diesen Betrug erkannte war Marcion, welcher genau mit diesem Argument vor die Gemeinde in Rom trat, und mit seichtem Geschwätz fortgeschickt wurde. Und schon Marcion sprach bezüglich des Urschöpfers eines Jesus von einem superioren Gott im Gegensatz zu einem Elohim Jahwe des alten Testaments. Die Marcioniten, wurden dann, ganz im Sinne altestamentlichen Denkens, ausgerottet oder "zwangsbekehrt". Das gleiche Schicksal traft später die Albigenser und Waldenser, welche über hunderte Jahre hingemordet wurden. Was den Koran betrifft ergibt sich bei näherer Betrachtung recht eindeutige Parallelen zur jüdischen Religion. Die Grausamkeit ist beiden Religionen eigen. Da wird z.B. an 137 Stellen Mose erwähnt und Allah wettert gegen die bundesbrüchigen Juden. Damit ist jener Teil der Juden gemeint welche Jesu folgten. Uns man muss sich schon an dieser Stelle fragen, was hat Allah mit bundesbrüchigen Juden zu schaffen. Mohammed hat sich ja fleissig an der Thora bedient und ich bin der Ansicht, dass es sich bei Allah um nichts anderes als eine Zweitvariante Jahwes handelt. Welche Religion ist nun die richtige in Bezug auf unser Fortkommen in der jenseitigen Welt? Kurz gesagt keine. Es ist ausschliesslich die theologiefreie und für jeden verständliche Lehre Jesu, welche ihren kürzesten Ausdruck in seiner Maxime findet "Liebet Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst, dies ist das ganze Gesetz und alle Propheten." Das man dabei keinen alttestamentlichen Jahwe lieben kann, welcher zur Ausrottung ganzer Völker aufruft, einschliesslich kleiner Kinder und des Viehs oder ganze Völker zu Pfandschuldnern machen will versteht sich dabei von selbst.

  • #6

    Gabriel (Sonntag, 01 April 2018 15:06)

    Hervorragender Text.trifft den Punkt genau.unsere Kirchenoberen sollten ihn lesen!

  • #7

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018)

    Hessling. Uebernehmen Sie so etwas nicht kritiklos. Der kirchlich unerwünschte Reformator und Aramäisch Experte Dr. phil. Günther Schwarz hat in mehr als dreissig jähriger Tätigkeit die Wort Jesu aus dem Griechischen in die Muttersprache Jesu rückübersetz und zeigt auf, dass Jesus an vielen Stellen genau das Gegenteil sagt, was wir in der Bibel lesen. Was Ihre erwähnte Stelle betrifft lautet die Rückübersetzung: "Nicht kam ich auf die Erde um Unheil zu bringen, sondern ich kann auf die Erde um Heil zu bringen". Also genau das Gegenteil von dem, was bislang als richtig galt und das im völligem Gegensatz zum Geiste der Lehre steht

  • #8

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018 15:48)

    Gabriel. Ich hab dies nur kurz angedeutet. Zu diesem Betrug liesse sich ein ganzes Buch schreiben. Der Theologe Friedrich Delitzsch, der sich eingehend mit dem alten Testament auseinander setzt, hat dies in seiner Arbeit "Die grosse Täuschung" schon richtig erkannt, wenn er die Vereinerleihung Jahwe = Gott als Täuschung bezeichnet und den Christen davor warnt nicht unfreiwillig zum Zionswächter zu werden. Es gibt aber noch viele weitere Quellen welche diese Täuschung bestätigen. Das man hier getäuscht hat ist eigentlich ein schöner indirekter Beweis für das grossartige Wirken Jesu.

  • #9

    Josef Reiberg (Sonntag, 01 April 2018 18:20)

    Nietzsche hat die tödlichste Kritik der christlichen Religion geschrieben: Er hat sie als eine Sklaven- und Duckmäuserreligion entlarvt. Er hat Aussagen des Neuen Testaments an ihrer eigenen sog. höheren Moral gemessen und die eklatanten Widersprüche aufgezeigt. Die Christen glaubten an das baldige Weltende (auch der angebliche Gottessohn hatte offensichtlich keinerlei Ahnung, was sein Vater mit der Welt vorhatte). Daher kümmerten sie sich "einen Dreck" um den Staat (Originalzitat: Richtet nicht ...!). Sie waren Parasiten des (römischen) Staates. Eine solche Religion zur Grundlage staatlichen Denkens zu machen, ist fatal. Die christliche Religion brachte uns um die Ernte der antiken Kultur und der Renaissance (Nietsche). Und sie ist auf dem besten Wege, unsere europäische Kultur durch totale Überfremdung in die Hölle zu schicken. Übrigens: Die Aufklärung geschah nicht wegen, sondern trotz den christlichen Kirchen!

  • #10

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018 18:47)

    Nun hatte Nietzsche ja die Vorstellung Gott sei tot. Irgendwo stand einmal an einer Hauswand Nietzsche ist tot Unterschrift Gott. Das Nietzsche in geistiger Umnachtung endete sollte auch nachdenklich machen. Die Lehre Jesu ist nichts anderes als die Menschen in ihrer Empfindungswelt zu heben. Was dann eine Kirche daraus gemacht hat erzählt uns die Geschichte. Und was die Aufklärung betrifft, hat diese bestimmt mit einigem Aberglauben aufgeräumt aber gleichzeitig das Kind mit Bade ausgeschüttet.

  • #11

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018 19:27)

    Reiberg. Möchte noch anfügen, dass Nietzsche mit einigen Kritikpunkten durchaus richtig lag, betrachten Sie diese Kritik aber immer unter dem Aspekt oben dargestellter klerikaler Täuschung, mit einem Heer an Dogmen und Vorschriften, welche grösstenteils durch die Evangelien überhaupt nicht gedeckt sind und mit einem weltlichen Machtanspruch von welchem Jesus niemals gesprochen hat. Das ganze noch gesteigert mit dem Anspruch der Alleinseligmachung, als ob Gott die Gebete der Menschen nach Konfessionszugehörigkeit sortieren würde.

  • #12

    Josef Reiberg (Sonntag, 01 April 2018 20:20)

    Herr Reuter, Nietzsche dadurch herabzusetzen, dass man beiläufig erwähnt, er habe als Irrer geendet, ist perfid. Krankheit als Argument gegen eine Philosophie? Wie neuere Forschungen feststellten, litt Nietzsche in seinen letzten 11 Lebensjahren an einem Hirnkrebs; nicht an Syphilis übrigens, was seine Feinde nach dem Zweiten Weltkrieg aufbrachten, um ihn zu desavouieren (wie Sie es versucht haben). Abschließend noch ein Zitat des französischen Dichters Jules Renard: Ich weiß nicht, ob Gott existiert, aber es wäre für seinen Ruf besser, wenn er nicht existierte.

  • #13

    Engelhardt (Sonntag, 01 April 2018 20:39)

    Jesus sagte, wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem sollst du auch die linke hinhalten. Wer jemand einem anderen körperlich weh tun will, schlägt auf die Linke, sofern er den Normalfall Rechtshänder darstellt. Auf die rechte Wange schlägt man mit dem Handrücken der rechten Hand, es ist der Verachtungsschlag - du bist nichts Wert. Dies sollen wir um Christi willen parieren, nicht jedoch Kriminalität oder falsche Demut, siehe auch 2. Korinther 11.20+21: "ihr haltet ja still, wenn man euch als Knechte behandelt, wenn man euch aufzehrt (= völlig ausbeutet), euch listig einfängt, wenn man selbstbewußt auftritt, ja euch ins Gesicht schlägt (= Ohrfeigen versetzt), Zu meiner Schande muß ich gestehen: Dazu sind wir freilich zu schwach gewesen."
    Jesu Jünger hatten zwei Schwerter dabei, die damals gebräuchlichen, tödlichen, Waffen, die Fischer wußten sich sehr wohl zu verteidigen. Es geht allein um die Verachtung gegenüber Gottes Sohn und indirekt gegen seine Jünger, der stellvertretend am Kreuz die Sünden aller auf sich nimmt - hiergegen, und nur hiergegen, sollen seine Jünger die andere Wange darbieten. Denn es macht keinen Sinn, diese Liebe Gottes mit Gewalt zu verkündigen oder zu verteidigen. Paulus verdeutlicht die dagegen notwendige Gewalt gegen Kriminalität auch mit seinen Aussagen zur Obrigkeit, die sogar das Recht zur Todesstrafe haben kann, gegen Kriminelle. Nachsicht gegenüber Volksbedrohung oder Kriminalität ist keineswegs christlich, vielmehr machte man sich damit zum Mittäter und somit zum Feind Gottes, der ein Gott der guten und freiheitlichen Ordnung ist.

  • #14

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018 20:43)

    Reiberg. Wie Sie die Dinge beurteilen wollen ist Ihre Sache. Und was ein einzelner französischer Dichter sagt ist mir gleich. Und wenn ich mir die Forschungen vieler ernsthafter spiritistischer Forscher anschauen, kommen alle zu dem gleichen Ergebnis. Und zwar das die jenseitigen Welten existieren und diese einem ethischen Prinzip unterworfen sind. Und Menschen welche behaupten, dies gäbe es nicht sind Unwissende oder Ignoranten. Elementarteilchenphysiker welche uns seit geraumer Zeit schon zeigen, dass es Materie, so wie wir sie wahrnehmen, im Prinzip nicht gibt, sondern sich alles in einem Schwingungszustand befindet haben damit anscheinend weniger Problme als Theologen.

  • #15

    Hans Reuter (Sonntag, 01 April 2018 21:20)

    Reiberg. Um noch auf Ihren Dichter Bezug zu nehmen. Was denken Sie was diese kurze irdische Existenz bedeutet? Wozu sind wir hier. Woher sind wir gekommen? Wohin gehen wir dann? Stellen Sie sich vor diese irdische Existenz ist nichts anderes als eine Notwendigkeit (also die Möglichkeit die Not zu wenden) in Bezug auf unsere künftige transzendente Existenz, also wenn Sie so wollen ein Gnadenakt zu unserer Entwicklung. Welchen Vorwurf wollen Sie Gott denn machen? Gott ist niemals grausam, die Menschen sind grausam. Stellen Sie sich weiter vor, dass das was einem Menschen in seinem jetzigen Leben widerfährt nichts anderes als die Folge seines vorangegangenen Lebens ist. Die fast unüberschaubare Vielfalt menschlicher Schicksale fordert geradezu auf in dieser Richtung zu denken. Welchen Vorwurf wollen Sie Gott dann machen? Und wenn der Menschen dann sein Fleischhemd auszieht, wie es einmal ein vierjähriges Mädchen sagte welche man nach dem Tod befragte, und in seine ihm entsprechende jenseitige Heimat zurück kehrt. Welchen Vorwurf wollen Sie Gott dann machen?

  • #16

    So lange Hasen (Sonntag, 01 April 2018 21:40)

    Eier bringen, ist das Ch…tum ohnehin wenig ernst zu nehmen.

  • #17

    Der (Sonntag, 01 April 2018 21:42)

    Osterhase für Reiche sieht so aus:
    https://drive.google.com/file/d/1IyMDvIBwb2yf1Z1YNq4BgJECUQLpjbnA/view
    Ganz genau wie das Christkind. Jesus auf dem Weg nach oben sozusagen.

  • #18

    marco barthel (Sonntag, 01 April 2018 22:05)

    ich glaube das der autor nicht wirklich weiss wer jesus ist und was ein christ ist und was bestimmte gängige verse bedeuten. somit ist der text eine antwort auf seine eigene sicht der dinge.

  • #19

    Peter K (Montag, 02 April 2018 00:00)

    Hans Reuter. Volle Zustimmung von mir zu Ihren Texten. Endlich mal jemand, der die Religion so wahrnimmt wie ich. Wie kommt man an diese Rückübersetzung von Jesus heran?

  • #20

    Walter (Montag, 02 April 2018 00:08)

    Um es auf die heutige Situation zu bringen : Im Ueberlebenskampf zwischen Woelfen und Schafen haben die Schafe mit ihrer Schafstaktik die Rolle des Fuetterungsbeaftragten. Selig sind die Schafe denen diese Rolle gefaellt.

  • #21

    rote_pille (Montag, 02 April 2018 01:00)

    @Josef Reiberg
    Das Vakuum, welches der Rückzug des Christentums hinterlassen hat, wurde gefüllt von viel toxischeren Ideen. Die heutigen Probleme sind darauf zurückzuführen, nicht auf das Christentum.

  • #22

    JL (Montag, 02 April 2018 09:51)

    Die Grundaussage die bei mir ankommt ist ist: „Europa ist reich und will nicht teilen, aus Angst dann nicht mehr ganz so reich zu sein.“ Dass sich das nicht ganz mit dem christlichen Glauben vereinbaren lässt liegt auf der Hand. Offensichtlich würde sich der Autor aber gerne als christlich bezeichnen, daher spinnt er sich eine falsche Auslegung „seiner“ Religion von Kirchenvertretern herbei, um seine Ansichten als „Christ“ rechtzufertigen. Um es mit Ihren Worten zu sagen: „Sagen Sie es doch klar und seien Sie wenigstens mutig, wenn Sie schon ethisch so falsch liegen“

  • #23

    Hans Reuter (Montag, 02 April 2018 14:48)

    Peter K. Der reformierte Pastor und Aramäisch Experte Dr. phil. Günther Schwarz hat mehrere Arbeiten geschrieben. "Und Jesus sprach", "Jesus der Menschensohn", "Wenn die Worte nicht stimmen", "Das Jesus Evangelium", "Worte des Rabbi Jeschu" Wie weit diese Arbeiten noch im Buchhandel erhältlich sind müssen Sie schauen sonst auf Antiquarischen Weg versuchen. Bemerkenswert wie Schwarz sogar von seinen "lieben Kollegen" angegriffen wurde, was seine Witwe berichtete. Aber bei solch einem Verein wundert mich nichts mehr.

  • #24

    Peter K (Montag, 02 April 2018 15:18)

    Hans Reuter. Dankeschön.

    Mir ist als Kind schon der Fehler im Vaterunser Gebet aufgefallen.... "Und führe uns nicht in Versuchung". Diese Passage passt gar nicht zum Rest. Sie wurde auch als Übersetzungsfehler entlarvt. Es müsste heißen. "Führe uns durch die Versuchungen hindurch". Es könnte aber auch sein, dass hier eine böse Manipulation eingebaut wurde. Das Unbewusste versteht das Wort "nicht" nicht. (Denke nicht an den grünen Elefanten... Sie denken doch daran)... Also heißt die Passage im Gebet an Gott in der unbewußten Wirkung: "Führe uns in Versuchung". So habe ich das als Kind sogar wahrgenommen. Als ob Gott uns in Versuchung führt und dann testet, ob wir brave Katholiken sind. Möglicherweise ist diese unbewusste Manipulation mit verantwortlich, dass Christen den Islam gewissermaßen als Gottes Testversuchung akzeptieren und ihm daher nicht entgegentreten, sondern versuchen mit Liebe und Geld zu bewerfen. Andere Handlungsmöglichkeiten scheinen die unterwanderten Kirchen nicht darzustellen und der unkritische Zeitgenosse denkt nicht nach.
    Dabei ist Jesus damals den Schriftgelehrten ständig argumentativ entgegengetreten bis zur Aussage ... "Ihr habt den Teufel zum Vater".. Hat Händler aus dem Tempel geworfen... Also der hat damals seine Meinung ordentlich vertreten. Eine Steinigung abgewehrt... Was unsere moslemischen Eroberungswilligen wieder einführen wollen... Also sollten wir als Christen aufklären und den Moslems klar entgegentreten.

  • #25

    Hansi der Brasi (Montag, 02 April 2018 16:50)

    Jesus sagte ????
    Ja warst Du dabei ?
    So ein Sch..... das ganze wurde 100-200 Jahre spaeter "erzaehlt"
    jeder der so einen Sch... wie Jesus "sagte" ausspricht gehoert an den Pranger!

  • #26

    Hans Reuter (Montag, 02 April 2018 18:34)

    Peter K. Das eine Versuchung durch Gott völlig unsinnig ist sagt uns Jesus sogar selbst, indem er uns vor den Versuchungen warnt, dem aber hinzu fügte aber wehe denen durch die sie kommen werden. Wäre also Gott selbst der Verführer würde das "wehe" Jesu sogar Gott selbst gelten. Nein, der Verführer ist Jahwe, dies hat der Theologe Friedrich Delitzsch schon deutlich in seiner Arbeit "Die grosse Täuschung" formuliert, indem er all die Dinge auflistet zu denen Jahwe anstiftet. Hier kann ich noch kurz die Arbeit des Wissenschaftlers Prof.Dr.Dr. Hermann Schneider erwähnen, dessen Umfangreiches Werk "Kultur und Denken der Babylonier und Juden" sich in akribischer Kleinarbeit uns eine Rekonstruktion der Jahwe Religion liefert. So war Jahwe in seinem Ursprung nichts anderes als der Stammesgott einer Räuberbande. Sein eigentlicher Name ist Jahuh oder Jahu. Dies ist nach Prof. Schneider der Schlangenname. In den Anfängen wird Jahuh dann auch in Form einer Schlange verehrt. Dies bestätigen auch andere Forscher. Sein Priester heissen seitdem Leviten = Söhne der Schlange. Diese Leviten konstruieren seinen Gegenpol in Form des Leviathan. Interessant in der jüdischen Religion gibt es keinen Teufel. Jahuh wird dann Stadtgott, dann Gott einer Bodenfläche und später Gott eines babylonischen Zwergenreiches. Im Laufe dieser Entwicklung wird er vermenschlicht. Es gab auch einen Tempel Jahuhs in welchem er als Gussform dargestellt wurde. Prof Schneider gibt sogar die genauen Masse an. Dies habe man später zu verbergen versucht. An die Stelle dieser Gussform treten dann die Säulen mit der Orisflamme. Proft Schneider führt weiter aus, dass die Liebling und Brudermörder Salomon, richtig heisst er Selomon, auch der Ishtar (hebr. Ashera) huldigte. Dies werde von Theologen bestritten ist für ihn als Wissenschaftler aber Fakt. Bei der Gussformdarstellung Jahuhs bleiben die Seraphim geflügelte Schlagen. Erwähnt sei noch das "Heiligtum" Jahuhs den Schlangenstein. Dieser ist bis zur Zeit Salomons nachweisbar. Prof. Schneider bezeichnet Jahuh als einen barbarischen Gott gegen selbst ein babylonischer Marduk noch milde wirkt und von welchem Jahuh Anteile übernimmt. Wir haben es hier keinesfalls mit einem Monotheismus zu tun sondern mit einer Monolatrie, einem reinen Nationalgott und keinesfalls Gott im Sinne Jesu. Jahwe betont im alten Testament oft und eindeutig genug ausschliesslich der Gott der Hebräer sein zu wollen. So schreibt Prof. Schneider weiter sei es absurd die Lokalgottheit eines babylonischen Zwergenstaates zum grössten in der Welt zu machen, ja wenn man die Transzendenz einbezieht zum gössten im Kosmos. Prof schreibt dann zum Ende seiner Ausführungen, dass es sich bei der Schlange am Baum der Erkenntnis höchstwahrscheinlich um Jahuh selbst handelt. Er zieht dann auch den klaren Schluss, dass Jesus das klassische Judentum auflöst und ihm die Liebe entgegen stellt.

  • #27

    Hans Reuter (Montag, 02 April 2018 19:59)

    Peter K. Was den Islam betrifft ist das keine Testversuchung sondern nichts anderes als eine Zweitvariante Jahwes, also die Einführung Jahwes unter der Bezeichnung Allah.

  • #28

    felix neudörfler (Dienstag, 03 April 2018 00:08)

    wiederum ein grossartiger artikel.
    danke marcus franz für deine ansichten die die welt uns insbesonders österreich immer ein stück besser machen.
    das konstruktive in diesen zeilen rührt mich mehr als der monatliche bussgang.
    gott vergelts!

  • #29

    I. KATHARINA PATEROK (Dienstag, 03 April 2018 09:52)

    ES IST WIRKLICH WICHTIG DIESES SACHBUCH ZU LESEN
    "WIR SIND ALLE TWITTER, EGOISTEN UND MITEINANDER VERWANDT"
    ALLE SIND DURCH DEN GENKOMPLEX MITEINANDER - SEIT ENTSTEHUNG - MIT GOTTES DNA VERBUNDEN: www.katharinabeta.at

    :

  • #30

    Hans Reuter (Dienstag, 03 April 2018 16:38)

    Katherina Paterok. Seien Sie mir nicht böse aber dies halte ich für Unsinn. Wir sind alle Zwitter. Falsch. Bis in die höchsten Ebenen jenseitiger Bereiche sind männliche und weibliche Wesen deutlich zu unterscheiden. Der gehörnte Baphomet mag ein Zwitter sein. Die Menschen sind auch nicht alle Egoisten, das ist falsch. Die Menschen stehen vielmehr auf ganz unterschiedlichen Entwicklungsniveaus. Es gibt allerdings auch solche welche sich bewusst dem bösen zuwenden.