Zu spät zur 68-er Demo?

Es ist eigentlich fast zu dümmlich, um darüber zu diskutieren. Da es aber in vieler Hinsicht ein Symbol für eine völlig schiefgelaufene Frauenpolitik und ein Symptom für ständig wiederkehrende feministische Denkfehler ist, muss man sich der Sache annehmen: Es geht um das plötzlich wieder heiss umkämpfte Binnen-I.

 

Unterdrückung durch einen Buchstaben?

Was bisher geschah: Durch eine Order des österreichischen Verteidigungsministers Mario Kunasek soll das Binnen-I aus allen Schriftsätzen des Bundesheeres verbannt werden (allerdings gab es dort nie eine offizielle verwendungspflichtige Einsetzung desselben). Kunasek hat aber damit trotzdem einen feministischen Aufschrei verursacht, der durch die herkömmlichen wie die sozialen Medien hallte und sogar einige tausend Hardcore-Feministinnen veranlasste, aus Protest eine Menschenkette rund um die Wiener Ringstrasse zu bilden. Die Damen meinen, durch die Rücknahme des Binnen-I würden Frauen unterdrückt, weil sie dadurch sprachlich weniger sichtbar seien.

 

Zu feige für echte Probleme

Dass diese Aktion ein reiner Stellvertreterkrieg und so feige wie peinlich war, ist nachzuweisen: Wirkliche und real frauenverachtende und -unterdrückende, ja sogar frauenverletzende Vorkommnisse und Haltungen, die in Europa und anderswo durch kulturelle Einflüsse im Zunehmen sind, fanden bisher keinen solchen Protest. Es sei nur an die aus dem Orient kommende Genitalverstümmelung erinnert. Gar nicht zu reden von anderen, auch hierorts täglich und überall zu beobachtende Tatsachen wie dem Kopftuchzwang oder von der streng hierarchischen Rangordnung zwischen Mann und Frau  in den Parallelkulturen. Deren sichtbares Zeichen ist beispielsweise, dass muslimische Frauen auf der Straße hinter ihren Männern zu gehen haben. Brachten diese Dinge jemals Menschenketten unserer tapferen Feministinnen hervor? 

 

Sie denken einfach unlogisch

Im Übrigen basiert die wütende Verkrallung der Feministinnen in das Binnen-I auf einem krassen Denkfehler: Wenn etwa zu Berufsbezeichnungen, die sprachlich genuin männlich charakterisiert sind, einfach ein Anhängsel namens "-In" dazugepappt wird, entsteht erst recht genau das, was die Frauenkämpfer angeblich vermeiden und ausmerzen wollen: Die Frau wird zur Sekundärausprägung des Männlichen.

 

Ein Beispiel: Wenn der Schneider eine Schneiderin ist, müsste eigentlich auch der Schneider zunächst zu einem Schneiderer umgemodelt werden, erst dann kann die Frau Schneider zu einer Schneiderin werden. Andernfalls bleibt die Schneiderin ja nur ein Abkömmling des männlichen Ur-Schneiders. Und so müsste es bei allen Berufen und Bezeichnungen sein, denen man männliche und weibliche Varianten zuordnen will. Zuerst müssten die Rechtschreibpäpste und -Innen neutrale Berufsbezeichnungen erfinden. Aus diesen könnte man dann männliche und weibliche Formen konstruieren. Ein haarsträubendes linguistisches Unterfangen, dessen Absurdität sofort erkennbar ist. 

 

Andere sind weiter

Der von den Progressiven und Linken so gern hofierte französische Premier Macron hat übrigens vor kurzem per Erlass die Gender-Schreibweise in Frankreich aufgehoben - aus ganz pragmatischen Gründen. Das dürfte den teilnehmenden und empörten Frauen bei der Menschenkette auf der Ringstrasse entgangen sein. Unser Verteidigungsminister befindet sich also durchaus in prominenter Gesellschaft, wohingegen die österreichischen Feministinnen nun wirken, als ob sie ein paar Jahrzehnte zu spät zu den 68er Demos auf der Ringstrasse gekommen wären. 

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Kommentare: 10
  • #1

    Rolf Schneider (Sonntag, 27 Mai 2018 09:12)

    Grammatisches Geschlecht und biologisches Geschlecht haben nichts miteinander zu tun. Beispiele : das Weib- das Mädchen- die Drohne (männl.Biene) In indogermanischen Sprachen ist dies seit Jahrtausenden so. Dara ist masculinum und bedeutet Ehefrau auf Sanskrit. Hätten all diese Schwätzer eine solide linguistische Ausbildung, gäbe es die Diskussion nicht.

  • #2

    Wilhelm Scheidl (Sonntag, 27 Mai 2018 09:41)

    Kurt Tucholsky hat es so auf den Punkt gebracht:
    "Der Mensch zerfällt in zwei Teile: in einen männlichen, der nicht denken will, und in einen weiblichen, der nicht denken kann."

    Hinzufügen möchte ich, dass diese Unterscheidung nicht geschlechterabhängig ist, d.h. es gibt auch Männer, die nicht denken können, genauso wie es nicht denken wollende Frauen gibt. Menschen, die weder dem einen noch dem anderen Teil zuzuordnen sind, sind die rühmliche Ausnahme und Hoffnungsträger.

  • #3

    Nachlebnik (Sonntag, 27 Mai 2018 09:43)

    Bei der deutschen Bundesreigung sieht man überdeutlich, was daraus wird, wenn man Weiber an die Schaltstellen läßt.
    Alles geht den Bach runter. Unwiderruflich.

  • #4

    Enka Latineg (Sonntag, 27 Mai 2018 12:22)

    Solange wir uns als "Männer" und "Weiber" gegenseitig bekriegen müssen wird sich nichts ändern. Erst wenn die Einsicht kommt, dass wir alle Menschen und gegenseitig voneinander abhängig sind haben wir echte Chancen für die Zukunft.

  • #5

    Pavel Mustrman (Sonntag, 27 Mai 2018 13:14)

    Ich liebe die ungarische Sprache, obwohl ich beim Erlernen ganz am Anfang stehe.
    Denn sie kennt kein grammatisches Geschlecht und ist deshalb immun gegen die
    Angriffe der Genderiot_I_nnen.

  • #6

    Admin familiefamilienrecht.wordpress.com (Sonntag, 27 Mai 2018 13:34)

    Was ist Frauenpolitik?
    Gender-Mainstreaming oder eine gesunde Familienpolitik unterscheidet sich von expliziter „Frauenpolitik“ dadurch, dass beide Geschlechter gleichermaßen einbezogen werden sollen.
    Ist dies nicht der Fall, spricht man von reiner Frauenpolitik oder auch Genderwahn ! Ein Frauenministerium ohne einen Männerminister als Gegenpol stellt eine Hetze gegen Männer und Väter da, siehe auch Feminismus.
    --> https://familiefamilienrecht.wordpress.com/category/frauenpolitik/

  • #7

    Franz Wenz (Sonntag, 27 Mai 2018 14:09)

    Im Koran steht :
    Frauen sollen wenn sie unwillig sind geschlagen werden .
    Da höre ich keinen Protest von den Damen; mir unverständlich.

  • #8

    Pandora (Sonntag, 27 Mai 2018 16:55)

    Tichy fragt: "Familiennachzug auch für „Gefährder“, umfangreicher Rechtsschutz gegen Abschiebung mit dadurch ausgelöster Bleiberechtsautomatik und vollem Zugang zum Sozialstaat: Was will dieser Staat eigentlich? "

    Das ist doch völlig klar, was die Regierung (nicht der Staat, denn der beinhaltet ja auch die Bürger) will: Einen Zusammenbruch der öffentliche Ordnung und des Nationalstaates mit bolschewistischen Methoden. Alle Verbrechen und Perversionen von Mutti & Co. sind diesem Ziel untergeordnet.

    Mutti hat eine solide Ausbildung in Lenins Programm der Agitation und Propaganda erhalten. Sie weiß demnach auch, daß Lenin weltweit "bolschewistische Zersetzungskeime" gegründet hat. Sie kennt demnach die legale und illlegale Taktik der bolschewistischen Revolution zur Zerstörung der Nationalstaaten und Machtübernahme. Die legale hat nicht die Aufgabe das Los irgendwelcher Menschen zu verbessern, d.h. irgendwelche Reformen durchzuführen, sondern die vorhandenen Möglichkeiten zur Zerstörung des Nationalstaates und der Gesellschaft zu benutzen. In diesem Lichte kann man ja einmal so seltsame Dinge wie Dieselverbot und DSVGO betrachten. Von den Perversionen wie einem angebichen "dritten Geschlecht", der Homosexuellenwerbung usw. gar nicht zu reden.

    Der massenhafte Import von Muslimen, Analphabeten und Verbrechern gehört da natürlich dazu.

    Die Opposition von Mutto sllte sich intensiv mit dem Kommunismus beschäftigen. Ich habe den Eindruck, daß selbst die AfD (mit Ausnahme von Böhringer) nicht wirklich weiß, was gegenwärtig um sie herum geschieht.

  • #9

    Pandora (Sonntag, 27 Mai 2018 17:17)

    Es geht dabei primär gar nicht um die Frauenrechte oder Frauenbefreiung, sondern um die Zerstörung der bestehenden Ordnung aus Hass. An Stelle der tradierten Ordnung soll eine utopische Ordnung gegründet werden. Das ist dann natürlich wieder einmal eine sozialistische Diktatur bis zum "Endsieg". Ohne jegliche Rechte. Der Feminismus ist nur das Mittel zum Zweck, der nützliche Idiot.

  • #10

    Liebe im Muttiregime (Sonntag, 27 Mai 2018 17:45)

    @ Franz Wenz
    Schlagen und Pentrieren ist anscheinend der Auftrag des männlichen Mohammedaners. Das Töten von Ungläubigen natürlich nicht zu vergessen.
    Deswegen wird er von den Linken so geliebt.