Ein Begehren gegen das Gebären

 

Dieser Tage beginnt in Österreich das "Frauenvolksbegehren 2.0" ( in den Social Media als #fvb2018 bezeichnet.) Darin werden etliche  Forderungen geäussert, die mit bestimmten politischen Wünschen von Frauen und mit deren Positionen in der Gesellschaft zu tun haben. Das soll sein, das ist ok, so geht Demokratie. Die einen fordern, die andern hören zu, die einen sind derselben Meinung, die anderen der gegenteiligen und am Ende diskutiert man die Fragen halt aus.

 

Eine mehr als zweifelhafte Forderung

Beim #fvb2018 ist allerdings eine zentrale Forderung dabei, die an die Grundfesten der Ethik und der Gesellschaftsmoral rührt: Man will seitens der Initiatorinnen die Gratis-Abtreibung auf Allgemeinkosten einführen. Die öffentlich finanzierten Krankenkassen sollen die Kosten dafür übernehmen, obwohl Schwangerschaft definitiv keine Krankheit ist. Noch präziser formuliert heißt das: Die Proponentinnen des Frauenvolksbegehrens wollen die Kosten für die Tötung von Ungeborenen über den solidarischen Weg auf alle Beitragszahler abwälzen. 

 

In dieser Forderung steckt eine Ungeheuerlichkeit, die auch und vor allem seitens "progressiver" EU-Kreise immer wieder als Fortschritt verkauft wird. In Brüssel wollen feministische Lobbys, dass der Schwangerschaftsabbruch zu einem rein medizinischen und harmlosen Eingriff umgedeutet, öffentlich  über die Allgemeinheit finanziert und überall verfügbar ist. Zur Abrundung dieser Wünsche soll gleich noch ein "Menschenrecht auf Abtreibung" kreiert werden. Sobald dieses Thema in Brüssel aufs Tapet kommt, finden sich erstaunlich viele EU-Abgeordnete, die diesen Zielen einiges abgewinnen können.

 

Warum schweigen jene, die im Recht sind?

Die natürlichen Feinde der Kindstötung im Mutterleib, nämlich die christlichen Kirchen, verhalten sich bei dieser Frage meist auffällig ruhig. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) unterstützt(!) das österreichische Frauenvolksbegehren sogar. Wenn ernstzunehmende Kirchenvertreter sich ausnahmsweise einmal doch klar deklarieren, werden sie sofort als reaktionäre Frauenhasser diffamiert, die in der Frau nichts anderes als eine Gebärmaschine sehen würden. Aus Angst, einen Shitstorm zu ernten, ziehen daher die meisten lieber das Schweigen vor. Auch die konservativen Parteien spielen beim Thema Abtreibung eine eher unrühmliche Rolle. Viele Konservative liebäugeln hier mit den linksfeministischen Positionen, weil sie sich in dem fatalen Irrglauben befinden, das brächte Stimmen von links bzw. von den Frauen.

 

Selbstverwirklichung statt Kinder

Die österreichischen Volksbegehren-Amazonen wissen das natürlich alles ganz genau. Sie haben aber aufgrund des Rechtsruckes, der seit der Nationalratswahl 2017 in Österreich spürbar geworden ist, die hier genannten Hardcore-Forderungen zur Abtreibung in eine Reihe von anderen Punkten eingebettet, damit das politische Vorhaben nicht gleich und eindeutig als ein Begehren gegen das Gebären erkannt wird.

 

Hinter den Kulissen ist aber ganz klar, wohin die Reise gehen soll, würden die linken Frauen das Sagen haben: Eigene Kinder stören zu oft, entweder bei der Karriere oder im hedonistischen Privatleben. Und die Störenfriede soll man auf Staatskosten wegmachen können, wenn es gerade opportun ist oder die Karriere gefährdet sein könnte. Motto: Kinder soll kriegen wer will, aber bitte nicht wir. Und für die Lücken in der Demografie haben wir ja eh die Zuwanderung. Dieser unfassbare und geradezu haarsträubende Zynismus, der in diesem Frauenvolksbegehren 2.0 steckt, muss jedem ernsthaften, empathisch und vernünftig denkenden Menschen zu denken geben.

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    forni (Dienstag, 02 Oktober 2018 00:48)

    Für mich kommt eine Unterschrift für ein solches unmenschliches Begehren nicht in Frage. Aber die Frage steht nach wie vor im Raum: Wie kann sich der Mensch nur so wandeln, dass man derartige Ideen "gebärt"?
    Tatsächlich ist es verhältnismäßig ruhig und still, wenn es um das Thema Sex geht. Hinter der Hand wird entrüstet der Kopf geschüttelt über solche Vorhaben, aber es steht niemand auf, um dagegen zu kämpfen.
    Ein derartiger Versuch meinerseits wurde sofort als frauenfeindlich, rückständig und mit einer überdimensionalen Empörung abgewürgt.
    Man sollte meinen, den Leuten geht es noch immer zu gut und Übermut tut selten gut.

  • #2

    Specht (Donnerstag, 04 Oktober 2018 18:29)

    „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“ Abraham Lincoln

    Feminismus hat den Frauen die Macht gegeben, nun können wir ihren wahren Charakter erkennen. So gesehen hat der Feminismus die Männer befreit. #MGTOW

  • #3

    unbedeutend (Montag, 08 Oktober 2018 20:34)

    Fast eine halbe Million Österreicher fordert die Bezahlung des Tötens Ungeborener durch die Krankenkasse.
    Darunter befindet sich ein ehemaliger Chef der "Lebensschutzpartei".
    Sein Nachfolger hat dieses Machwerk zwar (hoffentlich) nicht unterschrieben, macht aber auch nichts für den Lebensschutz, obwohl er die parlamentarische Mehrheit dazu hätte.
    Wir leben in einer mörderischen Gesellschaft.