The Good, the Bad and the Ugly

Die Alpenrepublik ist gespalten, sagt man. Es gibt dort Gute, Schlechte und ganz Widerliche, erklärt man uns. Die Mitte-Rechts-Regierung mit Kanzler Kurz und Vizekanzler Strache hätte diese Entwicklung erst ermöglicht, behauptet man und wackelt mit dem Zeigefinger. Und man müsse gegen den angeblich immer stärker werdenden Rechtsruck und gegen die mit ihm verbundenen Phänomene wie Rassismus, ausuferndes patriotisches und nationales Denken, gegen grimmige Abschottungsfantasien und gegen die angeblich wieder aufkeimenden Sympathien für den Nationalsozialismus massiv ankämpfen, denn man ist ja ein moderner und toleranter Europäer ohne Toleranz für "Rechts".

 

Wer sind die Guten?

Wer genau sind aber diese zeitgeistig orientierten, zweifellos überaus aufgeklärten, moralisch sicher integren, demokratisch natürlich einwandfreien und von sich so überzeugten Europäer, die den Bürgern erklären wollen, was gut, was schlecht und was widerlich ist? Wer legitimiert die gesinnungsethische Blase, die uns allen den "richtigen Weg" zeigen will und jeden Andersdenkenden in jakobinischer Manier in die Verdammnis schicken will? Und wer gibt ihnen überhaupt das Recht, die Linken als die Guten darzustellen, die Mitte-Rechts-Wähler als die Schlechten und die Rechten überhaupt als die Hässlichen zu denunzieren?

 

Zunächst ist es eine erstaunlich kleine Gruppe von Journalisten und Medienleuten, die aufgrund ihrer Profession die Möglichkeit haben, erstaunlich laut ins Land zu brüllen - ihr jeweiliges Medium ist das Megaphon dazu. Diese Leute haben Schlüsselpositionen in den Redaktionen der gern so genannten Qualitätsmedien und im öffentlichen Rundfunk inne.  Und sie haben über ihr landesweites und international verzweigtes Netzwerk die Attitüde entwickelt, als eine Art selbstlegitimierte polizei-ähnliche Ermittlungseinheit den "Kampf gegen Rechts" zu führen. Diese bereits zum Krieg ausgeartete Medienkampagne gehört mittlerweile zum Selbstverständnis ziemlich vieler Journalisten und der "Kampf gegen Rechts" bildet für etliche von ihnen die alleinige Daseinsrechtfertigung. Wenn man schon sonst nichts ist, dann ist man wenigstens ein antifaschistischer Kämpfer. Ähnliches gilt übrigens auch für Deutschland.

 

Ein Kampf mit unlauteren Mitteln

Dieser Kampf ist natürlich nie ein seriöser Abtausch von Argumenten, sondern er wird stets nur mit der Nazikeule geführt. Praktisch niemand aus der Medienblase der wackeren Nazi-Jäger ist an einer Sachdebatte interessiert, dafür arbeitet aber fast jeder an der möglichst ungustiösen Diffamierung der politischen Gegner. Es gibt auch die von den Rechts-Bekämpfern oft geäußerte ganz klare Botschaft, dass man nur über, aber niemals mit Rechten redet. Und die meisten Subalternen in der Medienszene halten sich daran, denn Interviews mit Rechten führen nur die bekannten Journalisten. Interessant ist, dass die Reporter, die ja eigentlich a priori der Objektivität verpflichtet sind, ihr Berufsethos mit Füßen treten, sobald es gegen Rechts geht: Der Rechte an sich ist der natürliche Feind des selbsternannten Qualitäts-Journalisten. Er muss daher mit allen Mitteln bekämpft werden und da zählt das berufliche Ethos genau null.

 

Es gilt die Schuldsvermutung

Jeder Interviewpartner aus dem rechten Spektrum wird somit zu einem, der von vornherein verdächtig ist und bei dem immer die Schuldsvermutung gilt. Der oder die Rechte bringt deswegen zu jedem Interview eine große, wenn auch nur scheinbare Bringschuld mit und Rechte müssen sich zu Interviewbeginn zunächst von allen möglichen Dingen und Leuten distanzieren, um überhaupt ins Gespräch zu kommen. Erst wenn der selbstgerecht und wie ein Staatsanwalt agierende Interviewer zufrieden ist, wechselt dieser die Rollen und wird nun zum Meinungsrichter, der die peinliche Befragung mit wertenden Kommentaren fortsetzt. Im Schauprozess gilt der Interviewte sowieso schon als schuldig, bevor die Befragung noch zu Ende ist. Allerdings wird der Journalist auf diese Weise fast nie, was er eigentlich sein sollte: Ein objektiver, kritischer und sachlich fragender Reporter, der dem Publikum brauchbare Informationen liefert.

 

Der Wald und die Bäume

Diese bei uns bereits zur festen Gewohnheit gewordene Attitüde vieler Medienleute hat sich zu jenem sprichwörtlichen Wald entwickelt, in dem man die Bäume gar nicht mehr sieht. Jede Kritik am Reporter wird nämlich unreflektiert immer mit dem selben Totschlagargument beantwortet: Man wolle seitens der Rechten die Pressefreiheit einschränken und eine illiberale Demokratie errichten, dagegen müssten die Medien sich wappnen. Dass sich die Medienleute mit ihrem Mangel an Selbstkritik und ihrem wehleidigen Geschrei in eine fast schon lächerliche Position manövriert haben, die bei jedem halbwegs vernünftigen Menschen nur noch den Kopfschüttel-Reflex auslöst, ist den Reportern ganz und gar nicht bewusst.

 

Im Gegenteil, nach jeder Kritik an den Medien oder an Personen der Medienszene schreibt einer der üblichen Hypermoralisten einen Appell, wie wichtig freie Medien und unabhängige Reporter sind und man verwahrt sich im Text solidarisch gegen jeden Angriff. Ja eh, eine kritische und freie Presse ist wichtig - aber dafür bräuchte man halt objektiv agierende und souveräne Profis und keine verkappten politischen Aktivisten, die ihr Medium für den "Kampf gegen Rechts" missbrauchen und so die Meinungsfreiheit erst recht in eine Richtung drängen wollen und damit einschränken.

 

Die Schergen und Helfershelfer

Die Agents provocateurs, die "Verdeckten Ermittler"-Wannabes der professionellen Schreibtischtäter und ihre Schergen sind die auf den Social Media agierenden Leute, die mit meist anonymen Accounts rund um die Uhr versuchen, rechte Politiker und diverse Bürger, die nicht mit dem Mainstream mitschwimmen wollen, anzupatzen und zu diffamieren. Eines der negativsten Beispiele ist der Twitter-Account namens @fpoefails - dort findet man 7/24 die fast pausenlos geschwungene Nazikeule samt entsprechender Diskreditierungen und hässlicher Anfeindungen gegen die FPÖ und auch gegenüber Privatpersonen.

 

Über die Social Media werden auch die Verstrickungen der Medien in die linke Politszene klar: Vom definitiv linken Account @fpoefails holen sich die Reporter ihre Anregungen und Infos und von den echten linken Partei-Accounts, die Hetze statt Debatte bieten ( wie dem Facebook-Profil SPÖ-Langenzersdorf ) ebenso. Dass auf diesen Konten weder das Argument noch die Fakten im Vordergrund stehen, sondern nur der intendierte Rufmord Richtung Rechts, wird spätestens bei der zweiten Zeile klar.

 

Wohin geht diese Reise?

Insgesamt ist diese Polarisierung der Gesellschaft keine erfreuliche Entwicklung, weil sie ja definitiv nicht über politische Debatten auf der Grundlage von verschiedenen Weltanschauungen abläuft, sondern weil sie längst eine nur noch als Schlammschlacht konzipierte Konfrontation geworden ist. Das muss man ändern.

 

Die Medien stellen sich gerne als die Vierte Macht m Staat dar und es wäre ihre ureigenste Aufgabe, diese Rolle möglichst souverän und seriös auszufüllen. Im Medienzeitalter liegt es daher zweifellos zunächst einmal in der Hand der Medien, hier eine Richtungsänderung in der Debattenkultur vorzunehmen. Die große Gefahr ist nämlich, dass sich die The Good, The Bad and the Ugly sukzessive vom realen Leben abkoppeln und ihr Dasein in den virtuellen Dreckslöchern verbringen (müssen), die überall von allzu eifrigen antifaschistischen Medienmenschen gegraben wurden.

 

Der sogenannte Durchschnittsbürger hat von diesem üblen Spiel schon längst die Nase voll, das Dreckwerfen und die Nazikeule interessieren keinen Hund mehr. Insgesamt tragen endlose Schmutzkampagnen und Nazikeulendreschereien nur dazu bei, dass die Politverdrossenheit der Bürger noch größer wird als sie das ohnehin schon ist.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Rauchmelder (Samstag, 27 April 2019 15:33)

    Wenn es dazu führt, dass die voreingenommenen Medien zunehmend ignoriert und statt dessen bessere ausgewählt werden, dann wäre das ein Fortschritt. Es liegt auch an den Konsumenten, wählerischer zu werden.

  • #2

    KatImp (Montag, 29 April 2019 10:09)

    .... und mit der Manipulation durch die Medien wollen eben die Menschen die "Guten" sein, Beispiele aus dem Leben:
    - Einem guten Bekannten, ein Unternehmer mit ehemals 10 Filialen, sage ich beim Mittagessen, ich bin ein Rechter - der Bissen ist ihm im Hals stecken geblieben.
    - In der Sauna erzählt mir Einer, das er in England 2 Jahre gearbeitet hat und nicht in der österreichischen Community sich niedergelassen hat, sondern sich in der britischen Eigenart integriert hat, ein befreundete Italienerin hat aber nach 10 Jahren noch fast kein Englisch gesprochen. Ich mache den Kommentar, naja Italiener und Franzosen sind halt richtige Nazis-Nationalisten. Den Dritten in der Sauna hat es gerissen, der war am Herzinfarkt nahe.
    - Karas, Kurz, die Schwarz-Rot-Grün-Pink-Gelben, beschwören dass sie "glühende Europäer" sind, also richtige Nationalisten, wenn unsereiner sagt, das er glühender Österreicher ist, dann ist er am Rande der Anklage der Wiederbetätigung.