Medical Monday

Das Leben is(s)t süß

Ist die "Paläo"-Diät mit viel Eiweiß und nur geringem Kohlenhydrat-Anteil bald Geschichte? Erfreuliche News gibt es für jene, die trotz des aktuellen Protein-Hypes gern Kohlenhydrate (KH) wie Nudeln, Brot und Müsli zu sich nehmen: Die KH sind womöglich gar nicht so böse, wie es in den letzten Jahren behauptet wurde und noch immer wird. Möglicherweise können sie sogar unser Leben verlängern. Das fanden australische Wissenschaftler in Versuchsreihen an Mäusen heraus.

Eine erhöhte KH-Zufuhr verstärkt die Aktivierung von FGF21, einem Hormon, das nicht nur positive Effekte auf die Lebenserwartung hat, sondern auch appetitzügelnd wirkt. Den Namen des Botenstoffs werden wir uns merken müssen: FGF21 könnte ein Schlüsselhormon bei der Entstehung von Diabetes sein. Entsprechende Forschungen laufen. Vorerst ist absehbar: Die KH als Gefahr für Leib und Leben geraten aus dem Schussfeld. Das Leben an sich wird wahrscheinlich bald wieder süsser sein dürfen.

 

 

Ein schlaffer Händedruck kann tödlich sein

Die Kraft der Hände gibt Aufschluss über das Sterblichkeitsrisiko. Wer kräftig zudrücken kann, lebt vermutlich länger - das besagt eine österreichische Studie vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA). In der betreffenden Arbeit wurden 12.000 Probanden ausgewertet und altersbezogene Referenzlisten erstellt. Wer in seiner Altersgruppe unter die Durchschnittswerte fällt, hat ein generell erhöhtes Gesundheitsrisiko. Die Autorin Nadia Steiber schlug vor, die relativ einfache Kraftmessung des Händedrucks als Screening-Methode einzuführen. Keine schlechte Idee! Und falls Ihnen in Zukunft jemand schlapp die Hand schüttelt: schicken Sie ihn zum Arzt.

 

 

Das halbe Leben verschlafen 

In den USA gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Und natürlich gibt es auch eine "National Sleep Foundation", die aber recht wach ist und im regelmäßig valide und glaubwürdige Empfehlungen zur Schlafdauer herausgibt.

Hier sind die ganz aktuellen Schlaf-Leitlinien:

Für Neugeborene (bis 3 Monate) werden täglich 14 bis 17 Stunden Schlaf empfohlen, bei Säuglingen bis 11 Monate sind es 12 bis 15 Stunden, bei Kleinkindern bis zwei Jahre 11 bis 14 Stunden. Im Vorschulalter (3-5) raten die Experten zu 10 bis 13 Stunden Schlaf. Ab dann wird bei Schulkindern (6 bis 13) auf 9 bis 11 Stunden reduziert. Für Teenager beträgt die ideale Schlafdauer 8 bis 10 Stunden, für junge Erwachsene (18 bis 25) und Erwachsene (26 bis 64) sieben bis 9 Stunden. Älteren Erwachsenen (über 65) wird zu 7 bis 8 Stunden Schlaf täglich geraten.

Falls man aber ähnlich erfolgreich wie Napoleon werden will, müssen 3 Stunden reichen. Soll nicht sehr gesund sein,  andererseits gibt es Menschen, die nur sehr wenig Schlaf brauchen. Dieses geringe Schlafbedürfnis ist aber an sich sehr selten. Das ist vermutlich der Hauptgrund, warum es wirkliche und fast unschlagbare Feldherren nicht gar so oft gibt.

 

 

Quellen:

ad 1.:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2016.09.001

ad 2.:

http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0163917

ad 3.:

www.sleephealthfoundation.org

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0