Kommt jetzt die "mächtige alte weiße Frau"?

Der Menschentypus, der seit Anbeginn der Geschichte die Geschicke prägte und alle Kulturleistungen anstieß, vorantrieb und/oder sie überhaupt grundsätzlich entwarf, ist heute zum Feindbild jenes Teils der Gesellschaft geworden, der sich selbst für modern und progressiv hält. Namentlich der weibliche Anteil dieses Segments versucht tagtäglich, den genannten Typus schlecht zu machen, ihn persönlich anzugreifen und letztlich zu vernichten. 

 

Sie haben es erraten: Die Rede ist vom vielzitierten "mächtigen alten weißen Mann". Das Attribut "alt" ist hier übrigens immer nur relativ zu verstehen, denn in die gegenständliche Typologie passen fallweise auch junge Männer, wenn sie schon früh auf der Straße des Erfolgs unterwegs sind. Dabei ist es egal, ob sie das in der Politik, in der Kunst oder im Wirtschaftsleben tun. Im Folgenden wollen wir den "mächtigen alten weißen Mann" der Einfachheit halber MAWM nennen. 

 

Die Phalanx der Stars

Es würde ganze Bibliotheken füllen, die MAWMs und ihre fundamentalen Leistungen aufzuzählen, daher werden wir uns auf wenige Beispiele beschränken. Wer fällt einem spontan ein? Natürlich sind es zunächst und sofort die "All Time Stars" aus Kunst, Philosophie, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft: Sokrates, Archimedes, Alexander (ein junger!), Cäsar, Karl der Große, Marco Polo, Michelangelo, Columbus, Napoleon, Goethe, Mozart (jung!), Beethoven, Kant, Hegel, Nietzsche, Watt, Freud, Einstein usw. Sie haben die westliche Welt geprägt und ohne sie wäre die gesamte heutige Kultur, von der wir alle profitieren und die uns wesenhaft ausmacht, wohl nicht entstanden.

 

Das Genie ist männlich

Allen diesen Herren gemeinsam ist ein gewisser Genius, der offensichtlich und historisch betrachtet nur beim männlichen Geschlecht vorkommt. Wir kennen aus der Geschichte kaum "alte mächtige weiße Frauen", abgesehen von einzelnen Ausnahmen wie Cleopatra oder Maria Theresia (die beiden würden mir das in diesem Zusammenhang wenig charmante Wort "alt" vermutlich verzeihen, weil es ja um etwas anderes geht als um das Alter.)

 

Die Personen und Lobbys, die heute die MAWMs unentwegt attackieren und sie zugunsten eines neuen Menschentypus weghaben wollen, sind durchwegs linksideologisch und feministisch orientiert. Ihr Repertoire an Argumenten, warum die MAWMs verschwinden sollen, klingt überall gleich. Es ist völlig egal, ob man dazu die reichlich vorhandenen journalistischen Pamphlete aus dem angloamerikanischen oder europäischen Raum liest oder ob man die Elaborate der Intelligenzija von der Universität Oxford, der Wiener Publizistik oder einer US-amerikanischen University studiert: Der rote Faden ist immer derselbe. 

 

Stay on the message

Es geht stets und primär um die Forderung nach Gleichheit, die im selben Atemzug Diversity, also Vielfalt will und die sich damit schon hier prinzipiell widerspricht. Es geht um Politische Korrektheit, die jedem und jeder Minderbemittelten dieselben Rechte zugestehen will wie den Mehrleistern und in deren Rahmen eine wertende oder auch nur ironische Aussage über jemanden oder zu jemandem bereits eine Todsünde darstellt. Es geht um Gender Politics, die alle sozialen Geschlechtsunterschiede einebnen will, aber zur selben Zeit die Frauen möglichst erkennbar machen möchte - und das bitte ohne ihre sekundären Geschlechtsmerkmale betonen zu dürfen, denn das wäre wiederum sexistisch und würde natürlich der Gleichheit widersprechen und so das angebliche Machtgefälle zwischen Mann und Frau weiter stützen.

 

Ausfluss dieser meist mit Fanatismus publizierten Ideologie sind der Wunsch nach Frauenquoten, haarsträubende Lügen über das Gender Pay Gap, staatliche verordnete Schreibweisen, die überall Sexismus wittern, wenn das Binnen-I fehlt, freiwillige Kinderlosigkeit, um im Kampf mit dem MAWM keine Zeit zu verlieren und nicht abhängig von einem Kindsvater zu sein, der Tausch des traditionellen ehelich-mütterlichen Daseins mit dem beruflichen Karriere-Zwang usw usf.

 

...et respice finem

Jetzt denken wir diesen von den 68ern begonnenen Paradigmenwechsel zu Ende und überlegen uns, was am Ende herauskommt, wenn die vielen Furien und Erinnyen, die den globalen und totalen Krieg gegen den MAWM ausgerufen haben, obsiegen. Prognostisch kann man sich nur auf die historischen Daten berufen und aus der viele tausende Jahre währenden Empirie schöpfen. Frauen hatten zu allen Zeiten stets andere, mindestens genauso wichtige Aufgaben wie die MAWMs, aber sie waren niemals in der gesamten Menschheitsgeschichte in der Position dieser Männer - und wenn doch, dann nur in Ausnahmen. 

 

Damit stellt sich die Frage: Wieso sollen jetzt plötzlich die Frauen durch Genderismus, Quotenregelungen, Gleichbehandlungskommissionen und andere derartige Instrumente zu "mächtigen alten weißen Männern" werden? Wollen die Frauen das mehrheitlich überhaupt? Und warum sollte diese mit Verve betriebene Schaffung der "mächtigen alten weißen Frau", die ja am Ende dieser Entwicklung steht, für Gesellschaft und Kultur ein Fortschritt sein?

 

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Kommentare: 10
  • #1

    Suchender (Dienstag, 29 Mai 2018 09:29)

    Ich bin ein Mann. Und seit 25 Jahren mit einer FRAU verheiratet. Aber durch das Austauschen der verschiedenen männlichen und weiblichen Sichtweisen und dann Handeln kommen wir beide recht gut in der Welt zurecht.

    Wer bringt denn seit Anfang der Zeit die Kinder zur Welt ? Zeugung innerhalb Minuten ( lol ) Und dann muss sich die Frau jahrelang mit der Aufzucht abplagen. Früher ( Säuglingssterblichkeit ) waren die Frauen "ständig" ?? schwanger. Das ist doch Fakt. Welche Tätigkeit konnte Frau denn anders nachgehen, ohne der Aufzucht zu schaden.

    Nur was heute entsteht: Das Pendel schlägt voll auf die andere Seite: Frau ist besser als Mann. Ein weibl. Verteidigungsminister. Eine Beschäftigung als "Friedesminister" wäre vielleicht besser geeignet.

    Das Grundübel, dass wir von einem Extrem ins andere fallen. Und da fällt mir Konfuzius ein: " Nie zuviel und nie zuwenig! Finde die Mitte"

  • #2

    Josef Sauschneider (Dienstag, 29 Mai 2018 12:00)

    Folge: Unsere Lebensart wird von einer anderen Kultur, die so etwas nicht zulässt, einfach ausgerottet. Die Erde wird es aushalten, aber die Feministinnen nicht. Und wenn es dann ordentlich was hinter die Löffel gibt, werden wir den Deppinnen nicht helfen können, denn Gewalt lehnen wir ab. Tut mir echt leid für dich, Schwesta.

  • #3

    Wilhelm Scheidl (Dienstag, 29 Mai 2018 21:21)

    Es sieht ganz so aus, als ob das Pendel jetzt nochmal kräftig nach oben gezogen wird, damit der ganze Gender-Schwachsinn nach dem Umbruch für alle offensichtlich wird. Obwohl wir uns schon so weit von der Normalität entfernt haben, ist das Volk nach wie vor ahnungslos.

  • #4

    Karl Stinger (Mittwoch, 30 Mai 2018 00:24)

    Schmerzhaft treffende Analyse des m.E. größten Problems der westlichen Welt, leider für die Allermeisten unsichtbar und daher viel zu selten angesprochen. Wohl aber auch aus berechtigter Angst vor Repressalien. Damit stellt sich nicht mehr die Frage, ob die vielen Furien und Erinnyen obsiegen werden. Denn das haben sie schon längst, sie sind im Besitz der vollen Deutungshoheit aller Dinge dieser Welt, und das in einer Informationsgesellschaft!

    Sie glauben mir nicht? Dann versuchen sie einmal bei der nächsten Party unter Freunden zu jedem x-beliebigen Thema einen typischen männlichen Standpunkt einzunehmen, einen, mit dem sie vor 20, 30 Jahren völlig klaglos durchgekommen wären oder auch noch Bewunderung geerntet hätten. Heute werden sich selbst ihre besten Freunde abwenden, weil es ihre Dämlichen so verlangen.

    Der Krieg dieser Dämlichen gegen die ehemals Herrlichen ist die Ursache für den bereits deutlich sichtbaren Zerfall unserer Zivilisation. Der einzigen Zivilisation auf diesem Planeten. Kulturen gab es schon in der Steinzeit und eine solche ist derzeit im Vollangriffsmodus auf alles, was uns ausmacht. So unglaublich es scheint, die Aggressoren haben mehr als gute Chancen zu gewinnen, denn sie haben uns tatsächlich zwei entscheidende Dinge voraus und damit meine ich weder deren IQ noch ihre Reproduktionsrate.

    Zuerst haben und hatten sie ihre eigenen Dämlichen fest im Griff und im Stoffgefängnis und dann haben sie noch die eigentlich undenkbare, nichtsdestotrotz volle Unterstützung großer Teile unserer Dämlichkeiten. Meine Herren, unterschätzen sie diese Vorteile der Eindringlinge bitte nicht, auf mittlere und lange Frist könnte uns das unseren sprichwörtlichen Kopf kosten.

    Gut ist dabei nur eins, im Falle eines Sieges des Feindes und schon am Weg dorthin, werden seine UnterstützerInnen und ToröffnerInnen seine Stahlrute zuallererst spüren. Tausende Einzelfälle lügen nicht.

    Damit kondensiert sich das so unlösbare erscheinende Problem auf eine einfache Entscheidung unsererseits. Also nur für den Fall, daß wir die fast 3000 jährige europäische Geschichte und uns selbst vor dem Untergang bewahren möchten.

    Entweder wir reißen unserer Dämlichkeit bei Zeiten wieder die Macht aus der Hand oder, falls wir erwartungsgemäß zaudern, der Aggressor wird es tun. Es wird nie eine "mächtige alte weiße Frau" geben, stattdessen geht es wieder ab in die Bedeutungslosigkeit und hinter den Herd.
    So oder so.
    Welch ein Glück für diese Welt!

  • #5

    Brigitte Kashofer (Donnerstag, 31 Mai 2018 22:50)

    Ob ein Genie sich entwickeln kann, hängt stark von äußeren Umständen ab.
    Warum sollte das Genie vom Geschlecht abhängen? In der Tierwelt ist es keinesfalls so, dass männliche Tiere klüger wären. Ganz im Gegenteil, Weibchen müssen in derselben Umwelt, in der männliche Tiere gerade einmal überleben, auch noch ihre Jungen großziehen! Und tun das mit Erfolg!
    In der Menschheitsgeschichte hatten vor allem Männer die nötige Zeit und Freiheit, ihr Genie zu entwickeln. Frauen waren rund um die Uhr mit der Aufzucht ihrer Kinder beschäftigt. Bis vor wenigen Jahrzehnten noch durften sie ihre Ausbildung nicht selbst wählen.
    Frauen hatten immer schon wenig Zeit zum Spielen. Der homo ludens ist eher männlich.
    Interessant ist auch, dass sich in islamisch geprägten Ländern keine Genies entfalten konnten. Es gibt aus diesen Staaten seit Jahrhunderten keine technischen oder medizinischen Erfindungen, weil Fragen und vorurteilsloses Forschen verboten ist.

  • #6

    Brigitte Kashofer (Donnerstag, 31 Mai 2018 23:39)

    Der Vorwand der EU für die Implantierung des Gender-Mainstreaming war die Forderung nach Gleichberechtigung der Frauen. Dass Mädchen nun Ausbildung und Beruf selbst wählen dürfen, ist ein Positivum. Mittlerweile schlägt das Pendel jedoch in die andere Richtung aus. Mit der Quote wird eine Bevorzugung von Frauen bei Bewerbungen um attraktive Arbeitsplätze angestrebt. Und die Mütter fallen wieder durch den Rost. Die Erziehungsarbeit an den eigenen Kindern wird nicht honoriert. Vor allem Mütter, die mehrere Jahre Teilzeit arbeiten, haben im Alter die geringste Pension, obwohl sie das meiste für die Pension der anderen leisten, denn mit Einzahlungen ist es nicht getan. Es braucht auch Menschen, die die künftigen Pensionen erarbeiten.
    Mit der Zerstörung der Familien wurde der Vorwand geschaffen, die Zuwanderung zu forcieren.

  • #7

    Dr.Josef Kashofer (Mittwoch, 06 Juni 2018 14:52)

    Sehr geehrter Herr Kollege! Meine Zustimmung zu Deinem Beitrag hätte Dich wohl nicht überrascht, so habe ich also meine Frau gebeten, Dir etwas "Liebes" zu schreiben. Sie hat mich wohl nicht recht verstanden, ich muß noch einmal mit ihr reden. Schöne Grüße aus Amstetten.

  • #8

    n0by (Mittwoch, 13 Juni 2018 08:58)

    Dem wäre anzufügen:
    Feminismus und Islamismus sind zwei Seiten einer Medaille. Mehr folgt in Kürze auf
    http://nobydick.de

  • #9

    Hans Reuter (Mittwoch, 13 Juni 2018 17:31)

    Einige der von Ihnen genannten "Stars" wie Cäsar, Hegel, Napoleon , Nietzsche oder den Tiefenschwindler Freud würde ich allerdings mit etlichen Fragezeichen belegen. Es ist ja gerade die Crux der menschlichen Gesellschaft sich ständig die falschen Helden auszusuchen.

  • #10

    Hans Reuter (Mittwoch, 13 Juni 2018 18:54)

    Möchte noch ergänzen wie es kommt, dass jemand wie Sie, der angeblich eine christliche Weltanschauung vertritt, ausgerechnet einen Sigmund Freud, der Gott als kollektive Neurose bezeichnet, und als Installateur eines atheistischen, nihilistischen Weltbildes gilt, diesen quasi als wertvolles "Kulturgut" bezeichnet. Es gibt Menschen die das, was Sie schreiben sich etwas genauer ansehen.