Das Wir und das Ihr

Ein "Wir" kann es nur geben, wenn es auch ein "Ihr" gibt. Erst das "Ihr" ergibt das vollständige "Wir". Die notwendige Abgrenzung der beiden Entitäten beginnt bereits beim Ich und beim Du, also bei der je eigenen Identität. Hätte das Individuum keine klare Definition (=Abgrenzung), könnte es nicht als solches existieren, es wäre austauschbar und ohne Identität. Dasselbe gilt für das Wir und für das Ihr.

 

Vom Ich zum Wir

Das Individuum baucht für sein Überleben natürlich andere Individuen. Die erste und ursprüngliche Erweiterung des Individuums zum Wir ist klassischerweise die Familie. In weiterer Folge ist es - historisch betrachtet - die Sippe, danach der Stamm und dann das Volk. Heute kann man getrost die Nation als die größte Form des sinnvollen Wir bezeichnen. Die Klammer, die alles zusammenhielt und noch immer zusammenhält, ist nicht nur die Sprache, sondern vor allem die gemeinsame Kultur und die jeweils miteinander geteilten Wertehaltungen samt ihren metaphysischen, rituellen, philosophischen und auch ökonomischen Hintergründen, welche wiederum das Fundament der jeweiligen Kultur bilden. Jedes bewusste "Wir" basiert also auf kulturellen Gegebenheiten und der daraus hervorgehenden sozialen Entwicklung der Bürger und ihrer jeweils für eine Zivilisation spezifischen Rechte und Pflichten. Anders gesagt: Das Wir ist ein Apriori für die Zivilisation.

 

Europa in der Krise

Dieses "Wir" ist aber in Europa nun in eine existenzielle Krise geraten. Der heutige Liberalismus, der im Grunde eine absurde Mischung aus trotzkistischen Ideen und extrem individualistischen Gedanken ist, hat versucht, diese Bedingungen aufzulösen, indem er eine missverstandene und nicht klar definierte Toleranz und eine ebenso diffuse Gleichheits-Maxime ins Zentrum seines in Wirklichkeit postliberalen Weltbildes stellte. Das Ergebnis ist bekannt: Es heisst Multi-Kulti-Gesellschaft. 

 

Das Multi-Kulti-Konzept ignoriert die kulturelle Conditio qua non, die das "Wir" benötigt, um prosperieren zu können. Und es schwächt sich selber, indem es jeder Kultur von vornherein dieselbe Wertigkeit zumisst und dieser noch dazu jede nur erdenkliche Ausbreitungsmöglichkeit im eigenen Raum verschafft. Die Folgen sind fatal. Man kann nicht einfach willkürlich die Grenzen zwischen den Kulturen verwischen oder gar aufheben, essenzielle Unterschiede ignorieren oder schönreden und sich erwarten, dass danach alles wunderbar in friedlicher Koexistenz in ein positives "Ende der Geschichte" mündet. Das Gegenteil ist der Fall. Jede Kultur strebt nach Dominanz, zumindest aber will sie Selbstbehauptung, solange sie noch nicht in die Degeneration verfallen ist. 

 

Die Leitkultur als Postulat

In Europa sind in den letzten Jahrzehnten immer wieder Rufe nach der Durchsetzung einer europäischen Leitkultur lautgeworden. Weil aber das "Wir"-Gefühl durch die erwähnten krypto-trotzkistischen, gleichmacherischen und individualistischen Strömungen längst erodiert ist und der Säkularismus seine kulturelle Totengräber-Funktion erfüllt, wurden alle diese Versuche in das sogenannte "rechte Eck" gedrängt und vom Mainstream als zumindest fragwürdig punziert. Die Leute bekamen über die seit 1968 permanent stattfindende linksideologische Infiltration zunehmend Angst, ihre angestammte Identität zu leben und sich zum Traditionellen zu bekennen.

 

Die Vereinzelung als Folge der Moderne

Das "Wir"-Gefühl wurde ausserdem auch noch durch modernistische Philosophien, die in der Stärkung des Einzelnen und in der "Selbstverwirklichung" des Individuums die Erlösung von allem irdischen Elend sahen, zusätzlich geschwächt. Vor allem über die sogenannte Befreiung der Frau, die sich vorwiegend in Empfängnisverhütung und Berufstätigkeit manifestiert, wurde der Kern des "Wir", nämlich die Familienstruktur, nachhaltig geschwächt. Von der Schwächung der Familie ist es nur mehr ein kleiner Schritt zur Schwächung der kulturellen Identität als Nation.

 

Es geht auch anders

Wie dringend aber dieses "Wir" gebraucht wird, erleben wir am ständig stärker werdenden "Ihr" der Parallel-Kulturen (aus deren Perspektive das "Ihr" ja ihr eigenes "Wir" ist). Und wie gut sich das für jede Kultur überlebensnotwendige "Wir" wieder neu entwickeln kann, sehen wir an denjenigen Staaten in Europa, wo patriotische, selbstbewusste und national orientierte Bewegungen die Politik dominieren.

 

 

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Kommentare: 31
  • #1

    nytau (Dienstag, 24 Juli 2018 16:21)

    Sie versuchen hier eine einheitliche Identität zu RE-konstruieren, die heute gar nicht mehr möglich ist, als grundlage einer Kultur zu definieren.
    Ihr Anliegen ist höchst regressiv, Sie versuchen heute nicht mehr anwendbare Konzepte, die historisch zu Ausschließungen und Unterdrückung geführt haben, zwanghaft künstlich zu rekonstruieren. Ein starkes Konzept der traditionellen Familie verwehrt Frauen jegliche Basis eines Eigenlebens abseits ihrer Reduktion auf ihre Biologie bzw. “Natur“.
    Wenn sie Derrida, oder Foucault lesen würden, dann verstünden sie ein solches Identitätskonzept wie das Ihre als in sich extrem exklusiv, d.h. alles was nicht reinpasst ist “Anders“, und zwar ganz anders, also nicht-westlich, irrational, barbarisch, “natürlich“ (“Triebgesteuerte muslimische Männer“, “barbarische Migranten“, der Islam als Anti-Kultur, ...). All das benutzt man dann um sich selbst die Hände rein zu waschen und sich als “Aufgeklärt“, “vernünftig“, “fortschrittlich“ zu stilisieren und eigene Probleme (ja, es gibt Geschlechterungleichheiten auch bei uns und ja, es gibt Rassismen in unserem Land) zu verleugnen bzw. zu kaschieren.

  • #2

    Stefan Bog (Dienstag, 24 Juli 2018 20:31)

    @ nytau

    Was jetzt? Zwanghaft, oder doch künstlich?!

    Darf der werte Herr Franz auf seinem eigenen Blog etwa nicht seine Sicht auf die Dinge skizzieren? Ihr Kommentar strotzt geradezu von Fachvokabular der Geschwätzwissenschaften, von der Unlesbarkeit über weite Teile einmal abgesehen. Im Grunde ist die gesamte Chose relativ einfach erklärt: Tun Sie, wonach immer Ihnen der Sinn steht. Aber bezahlen Sie den von Ihnen angestrebten Irrsinn - und dessen Folgen! - gefälligst selbst.

    Genau Personen Ihres Schlages versklaven uns alle für die eigenen unausgegorenen Visionen. Was mich tröstet und stillhalten lässt ist allein die Gewissheit und Aussicht darauf, dass Ihre Ideologie krachend scheitern wird. Ich werde dabei zusehen, wie Menschen wie Sie angesichts der kommenden Umstände den (Rest-)Verstand auch noch verlieren. Wohlan!

  • #3

    @Stefan Bog (Dienstag, 24 Juli 2018 21:53)

    Ich habe hier keinem das Recht auf die Meinungsäußerung abgesprochen, sondern lediglich scharfe Kritik geäußert, das sollte man schon auseinanderhalten.
    Und “Geschwätzwissenschaften“ ist ja wohl kein Gegenargument, zeigen Sie mir doch bitte, wie Sie ihre Identität bzw. eine allgemein österreichische eindeutig definieren, und zwar so dass nicht die Hälfte der Menschen , die in Österreich wohnen rausfallen.
    Unsere heutige Welt ist nunmal von Migration, im kleinen oder großen, und dem zusammenleben verschiedener Kulturen v.a. in Städten geprägt - und jeder behält dabei etwas vom Eigenen bei, fast niemand assimiliert sich perfekt oder bleibt völlig in seiner “Herkunftskultur“ verhaftet. Damit aber ist aber z.B. ein türkischer Migrant weder eindeutig Türke, noch eindeutig Österreicher , er ist weder-noch, aber das scheinen viele nicht akzeptieren zu wollen, dass man beides zugleich in gewissen Teilen, dann aber doch keines tatsächlich sein kann. Bestes Beispiel wäre Mesut Özil: Man sieht ihn stets in diesem Entweder-Oder, nie in dem UND.
    Auch bei nicht-Migranten ist Identität keine valide Kategorie: welche Eigenschaften, die kein Nachbarland teilt, haben alle Österreicher gemein? Wer soll laut ihnen überhaupt zuersteinmal als Österreicher gelten?
    Das Christentum kann's nicht sein: Viele Glauben nur mehr halb daran.
    Trachten sind eine Erfindung des 19. Jahrhunderts um eben künstlich Heimat zu konstruieren.
    Usw.

  • #4

    Stefan Bog (Dienstag, 24 Juli 2018 23:00)

    Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

    Die Komplexität von Kultur per se bringt mit sich, dass jegliche Versuche, derartige Umstände - gerade in Zeiten systemischer Umbrüche - (sozial)wissenschaftlich zu erfassen, kläglich scheitern müssen. Siehe Ihre Reflexion oben. Jeder ist anders. Ja.

    Den entscheidenden Unterschied zwischen eigen und fremd macht am Ende die Bereitschaft (respektive Fähigkeit) zur Kooperation. Insbesondere, sobald die etablierten Strukturen versagen. Grau ist dann alle Theorie. Und die Soziologie ist am grausten.

    Menschen werden neue Bräuche und Traditionen entwickeln dürfen, womöglich entsteht sogar auf Basis besseren Wissens endlich ein echter Glaube, Urvertrauen, jenseits der Frömmigkeit. Nach der Dekadenz.

    Ich habe beispielsweise die Identitären bereits vor Jahren gefragt, ob sie denn tatsächlich den Katholizismus frisch beleben möchten!? MUAHAHAHAHAHAH

    Es bleibt spannend.

  • #5

    Wilhelm Scheidl (Mittwoch, 25 Juli 2018 09:16)

    Ja, es bleibt spannend! Es kann aber auch sein, dass alles nach Plan läuft. Die bevorstehenden Veränderungen, die die absolute Mehrheit der Bevölkerung in keiner Weise auf dem Radar hat, werden sehr wahrscheinlich gewaltig sein.

  • #6

    Erwin Rigo (Mittwoch, 25 Juli 2018 09:27)

    zur Identitätsuche möchte ich nur auf die Debatte um Mesut Özil rekurrieren. Man kann nicht zwei Seelen oder Herzen in einer Brust haben. Vernünftig wäre daher, dass von jedem 18-jährigen Zuwanderer verlangt wird sich entweder für die deutsche/österreichische Staatsbürgerschaft oder in diesem Fall die türkische zu entscheiden: Dann könnte er weder für die deutsche Politik als Vorzeigeexemplar für gelungenen Integration noch vom autokratischen Regime Erdogans instrumentalisiert werden. Als "Deutscher" dürfte man von ihm dann auch erwarten bei der Bundeshymne mitzusingen oder eben als Türke nicht aufgestellt zu werden. Seine internationale Karriere würde damit auch nicht beeinflusst werden. Er könnte als Türke dann natürlich auch für Erdogan/Türkei spielen.

  • #7

    nytau (Mittwoch, 25 Juli 2018 10:57)

    @Erwin Rigo

    Wieso sollte soetwas nicht gehen? Viele bestens integrierte Menschen weigern sich einer einzelnen Identität zugeordnet zu werden, was auch - wenn sie meinen Beitrag lesen - gar nicht funktionieren kann.
    Dass man von jemanden verlangt sich vollständig von einer Seite zu verabschieden ist Schwarz-Weiß denken, das die Realität und Komplexität von Heute übersieht. Auf jeden Migranten wird damit ständig Druck ausgeübt, sich endlich zu bekennen, “wahrer“ Deutscher oder “wahrer“ Türke zu sein. Jedem der sich darin nicht eindeutig zum Deutschsein bekennt schlagen dann Rassismus, Heimkehraufforderungen, etc. entgegen.
    Das stilisiert eigentlich einen konstruierten Kampf der Kulturen und deren gegenseitigen Inkompatibilität, dessen Opfer immer die “Anderen“ sein werden.

  • #8

    Stefan Bog (Mittwoch, 25 Juli 2018 11:38)

    Im Bezug auf Nationen kann ich Ihnen hier durchaus folgen. Bedeutend mehr Einfluss auf die Identität haben jedoch andere "Bekenntnisse". Ich denke, mich hier nicht über religionsstiftende Kriegsherren bzw. Kinderschäder auslassen zu müssen ...

    Klar kann man einer invasiven Kultur sämtliche Freiheiten einräumen. Man wird in absehbarer Zeit jedoch seine persönlichen Freiräume eingeengt sehen. Wie gesagt: Bezahlen Sie's und helfen Sie sich selbst, sofern das Experiment aller Voraussicht nach scheitern wird ...

  • #9

    nytau (Mittwoch, 25 Juli 2018 13:35)

    @Stefan Bog

    Nationen sind nur ein Beispiel für Identität, da haben Sie recht, aber das was ich sagen wollte, lässt sich ganz ähnlich mit dem muslimischen Bestandteil der Identität und dem -wenn man so will- europäisch-aufgeklärten/vernunftgeprägten Teil darlegen.

    Sie scheinen ja im Endeffekt zumindest diese beiden für unvereinbar zu halten. Dem Islam einen Ort bei “uns“ zuzusprechen wäre für Sie eine Einladung an die Unvernunft und würde Schäden für die Bevölkerung hervorrufen.
    Die Migrationsströme der letzten Jahre als Experiment zu bezeichnen ist für mich dabei sehr irritierend. Als ob jemand (ein eindeutig auszumachender Meinungsblock wahrscheinlich “linker“ Eliten??) mit dem Thema so leichtfertig umgehen würde zu sagen, dass es nicht mehr als eine Art Spiel ist. Auch diejenigen die eine Willkommenskultur vertreten machen sich gedanken, um mögliche Probleme im Umgang mit den Neuangekommenen. Ich habe noch niemanden getroffen, der so naiv einfach auf “lasst alle herein, lasst sie tun, was sie wollen, es ist ihre Kultur und da dürfen sie ruhig gegen Gesetze verstoßen, kriminell werden, usw.“ gemacht hätte.
    Wenn Sie hier aber den Islam (bzw. islamische Strömungen) per se als Bedrohung und Gefahr bezeichnen, und Einwanderer damit auch, dann fehlt mir vollkommen die Komplexität der menschlichen Welt darin: Sie reduzieren alles auf Einer gegen den Anderen, ohne die tausenden Zwischentöne, die dominieren, zu sehen. Auf das wollte ich eigentlich mit meinen Ausführungen hinaus, dass es immer Menschen sind, um die es sich handelt, Menschen, die NIE auf eine Eigenschaft, eine Identität, ein Geschlecht, eine Hautfarbe, eine Religion, eine Gesinnung reduziert werden können - jeder Einzelne hat zum einen das Potential sich zu verändern und zum anderen hat jeder eine individuelle Lebensgeschichte, die ihn zu dem macht, was er ist. Den “testosterongeladene Flüchtling, der jeder Frau nachstellt“ oder den “strenggläubigen, frauenverachtenden und jihadistischen Muslim“ wird es nie in dieser Form geben, und hat es nie gegeben - daher schaue ich auch positiv in die Zukunft. Diejenigen, die Zuwendung erfahren , werden nie so enden enden, und die die tatsächlich kriminell werden sollten, werden wie jeder andere ins Gefängnis müssen. Das Maß der Akzeptanz eines Menschen in die Gesellschaft als Gleichwertigen, nicht als “Anderen“ sehe ich als dauerhaften Weg, um ein Miteinander zu eröffnen.

  • #10

    nytau (Mittwoch, 25 Juli 2018 14:09)

    Ein kleiner Nachtrag noch, der für alle interessant sein könnte: Man sollte übrigens viel mehr MIT Migrant und Migrantinnen rede, als über sie.
    Auf Twitter gibt es viele, die ihre Erfahrungen teilen. Besonders engagiert ist das Magazin “Das Biber“, z.B. hier https://www.dasbiber.at/content/was-denn-noch

  • #11

    Stefan Bog (Mittwoch, 25 Juli 2018 20:10)

    Mit einem Link kann auch ich dienen:

    https://www.journalistenwatch.com/2017/01/05/warum-man-mit-psychopathologisch-gestoerten-gruen-linken-gutmenschen-nicht-diskutieren-sollte/

    Q. e. d.

  • #12

    nytau (Mittwoch, 25 Juli 2018 20:56)

    @Stefan Bog

    Oh, das Spiel kenn ich, das kann man auch zu zweit spielen.
    Aber auf dieses Niveau, jemanden eine Störung zu unterstellen, andere Meinungen als krank zu klassifizieren, will ich mich nicht herablassen, tut mir leid.
    Ich habe Ihnen lediglich AUGENZEUGENBERICHTE VON TATSÄCHLICH BETROFFENEN MENSCHEN angeboten - inwiefern ist das abgekoppelt von der Welt?

  • #13

    Stefan Bog (Mittwoch, 25 Juli 2018 21:47)

    Wenn DAS BIBER draufsteht, klick ich nichtmal hin. Sorry

    Im Übrigen handelt es sich hier wohl um diverse, Sie ahnen es: Einzelfälle.

    Vorurteile funktionieren eben SCHON: in der Masse. Sie sind auch statistisch eindeutig nachvollziehbar.

    Gauss kennenlernen und verstehen.

  • #14

    nytau (Mittwoch, 25 Juli 2018 22:07)

    Wenn Flüchtlinge also als Vergewaltiger dargestellt werden ist das berechtigt, aber wenn Migranten von Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit berichten ist es unwahr, oder wie?
    Das mit der statistischen Nachvollziehbarkeit von Vorurteilen müssen Sie mir mal an einem konkreten Beispiel vorführen, daran glaube ich nicht.

  • #15

    Stefan Bog (Donnerstag, 26 Juli 2018 04:05)

    Wissen schlägt Glaube.

    https://youtu.be/H1i-jKwfK7c

    Der Herr hier trägt übrigens Glatze. Darum der Hut, damit Sie nicht stereotyp reagieren ...

    (Er ist libertärer Denker.)

  • #16

    nytau (Donnerstag, 26 Juli 2018 07:37)

    Wieso sollte ich stereotyp reagieren, sie sind doch eher der, der hier mit Verallgemeinerungen und Stereotypen von Ausländern (und Linken) um sich wirft.
    Und Wissen ist das, was in dem Video gezeigt wird, nicht - das ist selektives Zusammensuchen und Vermischen von Zahlen und Meinung, die nur dem Ziel dienen ein ethnisch “reines“ Land als Ideal zu propagieren.

    Ah, da haben wir's ja: “Freimaurer-UN“ als Videotitel mit der Unterstellung, sie würden die Flüchtlingsströme dirigieren. Was ist das nicht für eine Verschwörung, die er da aufdeckt. Oder da gibt's sogar was zu Soros, dem Ober-Verschwörer, super.

    Da kann ich auch gleich Q.e.d.
    schreiben.
    Wer sieht hier hinter jeder Ecke geheime Bündnisse, Verschwörungen, Pläne zum “großen Austausch“, Experimente von Multikulti und kriminelle soweit das Auge reicht?

  • #17

    Stefan Bog (Donnerstag, 26 Juli 2018 09:14)

    Janich ist Journalist. Einer der letzten. Er kennt den Unterschied zwischen Fakten und Spekulation und trennt präzise. Lesen Sie seine Bücher. �

  • #18

    Enka Latineg (Donnerstag, 26 Juli 2018 11:46)

    Neben dem "wir" und dem "ihr" findet sich am Ende des durchkonjugierten Plural in der 3. Person auch noch das "sie". Das sind die am wenigsten Definierten und aus "Wir" und "ihr" ausgeschlossenen Parias.
    Am Beispiel von Frau Dr. Merkel´s "Wir schaffen das!" lässt sich das anschaulich darstellen:

    Sie meint nämlich nicht, was sie sagt, sondern denkt "Ihr schafft das!" . Tiefgründiger und der Wahrheit wohl am Nächsten :"Ihr habt das zu schaffen!"
    Daraus kann wiederum abgeleitet werden: "Sie brauchen das nicht schaffen!"
    Somit relativiert sich gleichsam die unter "sie" hypothetisierte Pariarolle auch auf das "ihr", während "wir" verschleiernd im Spiel bleibt.

    Sollte "das" entgegen aller Logik und Machbarkeit dennoch geschafft werden, weil "ihr" selbstaufopfrend und selbstnegierend über euch hinausgewachsen seid, dann wird alles wieder zum "wir" , welches den Weg bereitet zum finalen Plural Majestatis "ICH" (...habe das geschafft).

    Alles klar?

  • #19

    Hartmut Pilch (Donnerstag, 26 Juli 2018 16:29)

    Bei dem Wir handelt es sich zunächst nur um ein ganz bescheidenes Wir der Staatsbürger. Selbst wenn die nur noch wenig gemeinsam haben und Superindividualisten sind (was sie sich zumeist nur einbilden), stehen die doch in einem Zusammenhang des Gesellschaftsvertrages einschließlich des Erwirtschaftens und Vererbens von Gemeingütern. Es zeugt von völliger politischer Unreife, wenn man dieses Wir nicht zu verstehen in der Lage ist. Leider ist diese politische Unreife gerade bei Frauen, vor allem jungen Frauen, die Norm. Ihnen fehlt der Sinn für Struktur, und sie drängen dafür gerne anderen ihre destrukturierte Fernstenempathie als Maß aller Dinge auf. Das gleiche gilt für den Journalistenberuf, der ja auch stark weiblich geprägt ist, und der sein Selbstwertgefühl aus der Aufbrechung des Wir-Gefühls und Ausweitung der Nächstenliebe auf die Fernstenliebe hin gewinnt, was auch eine Form der Destrukturierung ist. Wenn diese Destrukturierung als politische Strategie eingesetzt wird, haben wir es mit Pathologie und Soziopathie zu tun. Deshalb ist der Artikel von Jürgen Fritz, der oben referiert wurde, nicht falsch. Mehr dazu auch auf http://bayernistfrei.com/?s=Lyle+Rossiter

  • #20

    nytau (Donnerstag, 26 Juli 2018 22:31)

    @Hartmut Pilch

    Wie oben bereits angedeutet, ist dieses Wir keineswegs ein harmloses, nicht nur Struktur einer gewissen Form des Zusammenlebens, sondern in und an sich schon gewaltsam ausschließend.
    Wenn junge Frauen sich den Krallen dessen entziehen wollen, was sie über jahrhunderte hinweg ihrer Gleichstellung betrogen hat, ist das keine Verirrung, sondern ihr gutes Recht!
    Und pathologische Fernstenliebe - das könne Sie doch nicht ernst meinen. Wenn man mit gleichem Recht, wie für alle anderen Menschen, für die Menschlichkeit dieser Flüchtlinge eintritt, ist das nur eine kleine Denkerweiterung.

    Anstatt, wie es mir bei Ihnen der Fall zu sein scheint, dass die Moral an der Grenze aufhört, sind die Ihnen so verhassten Gutmenschen in der Lage ihr Denken über die “Deutschen“ oder “Österreicher“ hinaus zu erweitern.

  • #21

    Stefan Bog (Freitag, 27 Juli 2018 09:56)

    Die Diskussion mit nytau dreht sich offensichtlich im Kreis. Einer der Gründe dafür liegt darin, dass Menschen dieser Denkungsart es intellektuell/emotional nicht auf die Reihe bekommen persönliche Einstellung (Religion im weitesten Sinn) und rechtstaatliche Prinzipien auseinander zu halten. Die Fernstenliebe wird auf diese Weise als neue, letztlich unfinanzierbare Staatsreligion implementiert und versetzt uns in eine Zeit zurück, in welcher Staat und Kirche eins waren. Gerade hier ergibt sich auch ein (unbewusster) mentaler Anknüpfungspunkt an den islamischen Gottesstaat, dem säkulare Prinzipien fremd sind. Der sie vielmehr ablehnt, genau wie Gutmenschen es vehement betreiben. Auf diese Weise vereinen sich die verschiedenen Faschismen, und wieder bekommt kaum jemand es mit ...

  • #22

    nytau (Freitag, 27 Juli 2018 12:15)

    Auf welches rechtsstaatliche Prinzip stützen Sie sich genau?
    Wieso ist das, was ich meine gleich eine Religion?
    Wo lehne ich bitte “säkulare Prinzipien“ ab?

    Ich trete lediglich dafür ein, auch in einem Dilemma, wie wir es im Mittelmeer (u. Anderswo) finden, den Wert eines Menschenlebens über politische Kleinkriege zu stellen.
    1) Die Flüchtlinge werden sterben, wenn keiner sie in Seenot rettet. -> irgendjemand muss sie retten
    2) Eine Rückführung lt. Seerecht nach Lybien heißt aber eine Rückkehr in Folter, Missbrauch, Gewalt in den dortigen Lagern -> Libyen /deren Küstebwache kommt nicht in Frage als Retter
    3) Andere Häfen (in Nordafrika), z.b. Tunesien, weigern sich die Flüchtlinge
    aufzunehmen -> will ich den Menschen Sicherheit gewähren, kann ich sie nur mach Europa bringen
    4) Massenlager von Flüchtlingen bringen oft Menschenrechtsverletzungen (vgl. Australien) -> kein sicherer Ort/ nicht gerade menschenwürdig -> Die Flüchtende sollen sich im jeweiligen Land niederlassen
    5) Lange Asylberfahrenszeiten führen zu Frust und vergeudeter Zeit bei den Ankommenden. Sie können zu keiner Zeit eine reguläre Arbeit beginnen -> Arbeitserlaubnis so, schnell wie möglich
    6) Diejenigen, die eine Ausbildung anfangen und sich gut bewähren - dann aber einen negativen Asylbescheid bekommen werden ihrer Integration beraubt und das Land um eine gute Arbeitskraft-> Ausnahmen für schnelle Integration (Möglichkeit zum, Übergang von Asyl ins Kontingent qualifizierter Einwanderer, wie z.b. rot-weiß-rot card)

    Das wären meine Thesen.

  • #23

    julia (Freitag, 27 Juli 2018 12:30)

    @nytau

    das mit den jungen frauen und kindern hab ich auch mal geglaubt. damals hab ich mich aber weit weniger mit dem thema befasst und daher auch nicht 360° recherchiert. jetzt schon. und ich frage mich: wo sind diese frauen und kinder? schau dir mal das foto bei dem artikel an:
    https://www.tagesschau.de/ausland/ceuta-139.html

    ich war 2015 zu weihnachten am hauptbahnhof ind iwne, da ich den flüchtlingen helfen wollte. weißt du wer dort war? 100% männer. ehrlich. bei einem saß eine junge helferin am schoß, was mich ehrlich gesagt leicht verwundert hat. sonst würde ich mich jetzt auch nicht mehr daran erinnern bzw. hätte ich es vergessen.

    eine sehr gute freundin von mir hat sogar einem flüchtling so geholfen, dass sie selbst schon arabisch gelernt hat und ihm einen job besorgt hat. am ende hat er sich in sie verliebt und ´es´ versucht. hat nicht nur mich, sondern auch sie geschockt und sie hat dann die reißleine gezogen.

    letztlich hat mich auf der straße 2016 ein ausländischer mann orientalischen hintergrundes angesprochen, ob er mit mir reden dürfte und mich angespuckt und hinterher geflucht, als ich nein sagte. daraufhin hab ich mir das erste mal in meinem leben pfefferspray gekauft.

    letztlich war ich 2015 vor weihnachten auch mal mit einer freundin beim ams, wo sich damals flüchtlinge um unterstützung bewarben- auch hier sah ich keine frau.

    natürlich habe ich youtube videos gesehen, wo meist junge menschen, auch mädchen ihren migrationsweg dokumentieren- aber auch hier muss man um sie herum blicken - und da sind wieder nur männer.

    und der spruch, dass die männer vorfahren und dann die frauen und kinder nachholen... ja an dem könnte was dran sein... aber dann kannst du ja schon mal vorrechnen, dass es bald 3 oder 4 Mal so viele einwanderer ein europa geben wird, wie derzeit -

    dann kann man nicht mehr sagen, dass Österreich/die Eu das ohne negative Auswirkung überstehen wird.

    ich bin gegen keinen menschen, religion, etc., sondern für toleranz und menschenwürde und -rechte: aber eben nicht nur für die anderen, sondern auch für mich. ich würde mich sogar trauen zu sagen: zuerst für mich.

    denn sollte ich nicht mehr sein/existieren können, dann könnte ich auch niemandem helfen.






  • #24

    julia (Freitag, 27 Juli 2018 12:46)

    ps: und männer mit kreissägen ins land zu lassen ist in etwa dasselbe, als würde ein mörder bei dir die türe zersägen und du ihn mit "Herzlich Willkommen. Schön, dass du da bist." begrüßen. Wieso siehst du das nicht?

    Und wieso siehst du dann die Menschen, die ihr eigenes Land /ihre eigene Wohnung schützen und die Türe verbarrikadieren Mörder? Es ist genau umgekehrt.

    Klar sterben die Mörder dann in ihrem Land, und das ist grausam, schrecklich und falsch- aber willst lieber du sterben?

    Hilfe bedeutet was anderes als Märtyrer zu sein. Hilfe bedeutet, keine Kriege mehr zu führen. Aber das wirst du nicht verhindern, weil du selber dich zu einer ´Welle´ anschließt, die mindestens genau so aggressiv ist, wie die eines jeden Fundamentalisten. am Ende stehen die friedlichen, linken menschen dann nämlich auf der Straße und demonstieren gegen die Rechten, was an sich ein Gewaltakt bzw. eine Art kleiner Krieg ist. Aber auch das siehst du nicht.

    Objektivität ist gefragt, und wenn wir diese als innere Einstellung haben werden wir den Tatsachen ins Auge sehen und dementsprechend handeln. Nämlich indem wir unsere Familien schützen, so wie es alle tun.

    Einem Flüchtling geht es ums Überleben- das sollte es uns auch. Aber diesbezüglich hast du dir ein schlechtes Gewissen einmanipulieren lassen- was dir aber wie Schuppen von den Augen fallen würde, stünde der Mann mit Kreissäge tatsächlich mal vor deiner Tür.

    Dann würdest du sagen: Was war ich nur für ein blindes Huhn. (und ich sage das in aller Liebe, denn ich gehörte lange auch dazu)

  • #25

    julia (Freitag, 27 Juli 2018 12:56)

    und noch ein letztes: helfen gibt uns (Frauen) ein gutes Gefühl. es liegt in unserer Natur. Aber wir müssen uns auch überlegen, wem wir helfen. Eher einem gewaltbereiten Flüchtling, der vielleicht in unserem Zuhause Chaos anrichtet ( und wir im Endeffekt einem helfen, und Hunderten schaden), oder vielleicht doch eher einem österreichischen Obdachlos oder Arbeitslosen, der dann friedlich leben kann. Damit würdest dem Land eher helfen und könntest dein schlechtes Gewissen ausschalten. Du könntest auch Arzt werden, oder Krankenschwester, oder Anwalt oder Sozialarbeiter- oder in die Kriegsländer gehen, und direkt vor Ort helfen. Du könntest die NGO Schiffe versuchen zu stoppen, bevor sie losfahren- dann würde keiner ertrinken. Und weißt du, was du dann wärst- eine Rechte!!! Was ich damit zeigen will ist, dass die Rechten die sind, die wirklich helfen. Die Linken machen es nur schlimmer. Und ihr Grund zu helfen ist meist der unbewusste, egoistische Gedanke, sich selbst und allen anderen zu beweisen, dass man ein guter Mensch ist. Aber ein guter Mensch ist oft genau wie ein guter Vater oder eine gute Mutter, die eben auch mal GRENZEN SETZEN, damit sich das Kind nicht verletzt. Eltern, die alles durchgehen lassen schaden ihren Kindern, da sie sie ins offene Messer, bzw. in unserem Fall mehr laufen lassen.

  • #26

    julia (Freitag, 27 Juli 2018 12:57)

    *Meer

  • #27

    Stefan Bog (Freitag, 27 Juli 2018 13:36)

    @ nytau

    Ich möchte abschließend nur einen Gedanken logisch umreißen: Sie sprechen bspw. davon, dass jemand gerettet werden MUSS.

    Wie kommen Sie darauf? In sich schlüssig ist Folgendes: Ließen wir möglichst viele in deren Unglück fahren, würde sich dies herumsprechen bis nach Afrika, etc. und die Migration wäre in absehbarer Zeit beendet. Da wir hier im kleinen Europa die abmarschbereiten Massen ohnehin nie und nimmer bewältigen werden können, ist dieser harte Gedanke auch der einzig humanitär ernsthaft vertretbare. Alles, was heute läuft, ist aus dieser rationalen Sichtweise betrachtet blanker Irrsinn.

    Klarerweise können Sie nicht erkennen, wie weit Ihr Denken von Rechtstaatlichkeit entfernt ist. Insbesondere deshalb, weil Sie eben noch nie in einem rechtschaffenen Staat gelebt haben!

    LG

  • #28

    nytau (Freitag, 27 Juli 2018 14:33)

    Jetzt sind wir schon so weit, den Tod von Menschen für ein spekulatives eigenes Wohl in Kauf zu nehmen.
    Kaum sind die Menschen ein paar kilometer weiter weg sind sie für sie nur mehr einen Dreck wert!
    Sehen sie, so weit entmenschlicht hat das Rechte Gedankengut schon die Flüchtlinge, das sie nur mehr politisches Kalkül sind!

    Außerdem, wer sagt, dass ich diesen Zustand als dauerhaft aushaltbar sehe?
    Es ist und bleibt ein Dilemma und eine zumindest Lebenrettende Notlösung.
    Jede andere Lösung, die auch die menschenrechte achtet und den Flüchtlingen eine Chance gibt, sich in ihren Heimatländern ein besseres Leben aufzubauen wäre mir sehr sehr willkommen.

  • #29

    Stefan Bog (Freitag, 27 Juli 2018 15:05)

    Vernunft und Logik sind unter Linken zugegeben ein hartes Geschäft. Zumeist geben einem jedoch die zukünftigen Ereignisse Recht.

    Ich kann Ihnen hier nur empfehlen, sich mit der NEUTRALEN POSITION zu befassen. Wenn ich einem Umstand also weder positiv noch negativ gegenüber stehe - keinerlei emotionale Verflechtung eingehe, aufbaue bzw. zulasse. Dazu hat jeder das Recht, insbesondere wenn die Probleme sich nicht im persönlichen Einflussbereich abspielen.

    Menschen wie Sie, ich sagte es bereits, werden in naher Zukunft den Verstand verlieren, da ihre zwanghaft empfundene Empathie für alles und jeden auf diesem Planeten einfach unnatürlich, ungesund und dem eigenen Leben zutiefst abträglich ist ... Nur zu.

  • #30

    Einfach ist das: (Freitag, 27 Juli 2018 17:58)

    https://youtu.be/8iztFRPh5p4?t=10

    Die Datenschutzerklärung gilt nicht,
    auch, wenn man mich gezwungen
    hat, diese zu zeichnen; od. besser,
    weil man …!

  • #31

    Wichtig: (Samstag, 28 Juli 2018 11:50)

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