Klarnamen oder anonym?

Soll man sich in den Sozialen Medien wie Twitter oder Facebook mit seiner echten Identität präsentieren oder lieber anonym bleiben? Diese Frage ist nicht nur eine persönliche, sondern auch eine politische, da in den Kampagnen wie #GegenHassimNetz und in anderen Initiativen sowie von Politikern immer wieder der Vorschlag geäußert wird, die Social Media sollten eine Klarnamenpflicht veranlassen. Ich habe in den letzten Tagen viele online-Debatten über das Thema geführt und von der überwiegenden Mehrheit der Diskutanten die Antwort bekommen, die Anonymität sei besser, weil sie einfach einen Schutzfaktor bietet.

 

Erschreckende Wahrheiten

Die Begründungen und Erklärungen für diese als notwendig empfunden Schutzfunktion der Anonymität sind aber erschreckend: Die meisten User fürchten persönliche Angriffe, Probleme am Arbeitsplatz, Schikanen durch Chefs, materielle Einbußen für ihre Firmen, Repressalien für ihre Kinder, Schwierigkeiten mit Freunden und Familie usw., wenn sie sich mit dem vollen Namen zu einer nicht mainstreamtauglichen Meinung bekennen. Notabene: Es geht dabei definitiv nicht um das Anbringen von Hasspostings, sondern lediglich um die grundrechtlich festgeschriebene freie Meinungsäußerung mit Namen und Gesicht.

 

Was für ein erschütternder Befund!

Dieser Befund, der uns ein weithin etabliertes repressives Meinungsklima zeigt, ist erschütternd. Dem Autor dieser Zeilen wurden zahlreiche Beispiele und Beweise übermittelt, dass das tatsächlich so ist und dass unbescholtene Bürger wegen ihrer Meinung gravierende Nachteile im Berufs- und Privatleben hinnehmen mussten und müssen. Die Palette der geschilderten Probleme reicht von der überschiessenden Kritik im Freundeskreis bis hin zum erzwungenen Jobwechsel und zur versuchten Existenzvernichtung durch Rufmord-Kampagnen. Es wurde über Sachbeschädigung, konzertierte Feme-Aktionen und öffentliche Hetz-Kampagnen berichtet (auch der Autor hat selber derartiges schon erlebt).

 

Die Konservativen als Zielscheibe

Das Bezeichnende dabei ist, dass die Opfer der üblen Ereignisse fast durchwegs aus dem bürgerlichen, konservativen oder patriotischen Milieu stammen und kritische Positionen einnehmen, die nicht dem kommunizierten "moralisch richtigen" und linkslastigen Mainstream entstammen. Die Zielscheiben der Repressionen sind also Leute, die sich öffentlich gegen die Merkel-Politik äussern oder solche, die grundsätzlich die europäische Migrationspolitik in Frage stellen. Es sind Menschen, welche die nationalen Interessen für wichtiger erachten als die EU-Politik oder Leute, die Viktor Orban für einen wichtigen und guten Politiker halten. Oder es sind Bürger, die gegen modernistische Erfindungen wie die #EheFuerAlle oder die Verharmlosung der Abtreibung auftreten. 

 

Die modernen Jakobiner

Alle diese Meinungsträger werden im medialen Klima der linksautoritären Gesinnungsethik, die bereits eine Art religiöse Funktion übernommen hat, von den selbsternannten Inquisitoren der veröffentlichten Meinung früher oder später persönlich angegriffen, denunziert, diffamiert, geblockt oder angezeigt. Das besonders Üble und Bedenkliche daran ist, dass bekannte, nach links tendierende Journalisten hier eine Art Vorhut dieses modernen Jakobinertums übernommen haben und dass neolinke Politiker diesen "Opinionleaders" brav hinterher trotten, weil sie glauben, dabei Stimmen machen zu können. Die neulinke Politik hat sich damit selber zu einer Art Schergentum der altlinken Medienleute degradiert. Um dies zu kaschieren, unterstützen die heute völlig ideenlosen Linken dann Einrichtungen, die sich um die Opfer des Hasses im Netz kümmern sollen. Ein Zynismus der besonderen Art...

 

Besser anonym als nur Katzenfotos

Mit diesem Wissen ausgestattet ist es vermutlich besser, seine Anonymität auf den Social Media zu behalten, da man als erkennbare Person sonst nur Katzenbilder posten kann, wenn man garantiert keine Probleme haben möchte. Anders gesagt (und so traurig dieser Rat eigentlich ist): Wer als Bürger seine vom Mainstream abweichende politische Meinung und fundierte Kritik ein- und anbringen will, muss das aus Sicherheitsgründen anonym tun.

 

Habet Mut!

Wer allerdings den Mut aufbringt oder sich in einer politischen oder medialen Position befindet und daher die Möglichkeiten dazu hat, sollte alles tun, um der freien Meinungsäußerung, hinter der auch eine erkennbare Person steht, zum Durchbruch zu verhelfen. In der Verfassung bzw. im Grundgesetz steht dieses Recht schon seit Jahrzehnten. Und die Demokratie ist erst dann eine reife und brauchbare, wenn die Freiheit der Meinung ungefährdet gelebt werden kann. 

 

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Kommentare: 13
  • #1

    Jakesch Michael (Dienstag, 23 Oktober 2018 06:15)

    Das ist ganz richtig.Beruflich kann mir nicht viel passieren weil ich in Pension bin aber was ich auf Twitter beschimpft wurde ist fürchterlich.Das geht über scheiß Rassist über dementer Idiot usw.

  • #2

    Pierre (Dienstag, 23 Oktober 2018 07:18)

    Einen Aspekt haben sie nicht beleuchtet:

    Wenn wir Rechten uns von heute auf morgen mit unseren richtigen Namen „outen“, würden wir plötzlich feststellen, dass wir evtl sogar die Mehrheit darstellen. Unterdrückt von einer psychisch kranken, linken Minderheit.

  • #3

    Mathias Vocu (Dienstag, 23 Oktober 2018 09:31)

    "Soll man sich in den Sozialen Medien wie Twitter oder Facebook........." -> Thema ist schon hier erledigt, weil: NEIN, als vernunftbegabter und halbwegs intelligenter Mensch sollte man sich erst gar nicht mit so einem Dreck befassen...! Und meine Meinung sage ich auch im real Life lieber, man kann über alles diskutieren! Und wer dann noch meint, über Diskussionsniveau hinausgehen zu müssen, lernt die Prinzipien des Krav Maga kennen - auf eine Aktion folgen (mindestens) 10 Re-aktionen. Denn man muss seine Gegner dort treffen, wo es auch wirklich schmerzt (im real Life). Also - nur Mut!

  • #4

    jimmy1138 (Dienstag, 23 Oktober 2018 10:23)

    Ein historisches Beispiel: Die Diskussion über die US-Verfassung wurde mWn zu einem erheblichen Teil über unter Pseudonymen verfaßten Artikel geführt. (Wobei das noch eine andere Zeit war - einer der Chefarchitekten der US-Verfassung, Alexander Hamilton, starb Jahre später in einem Duell).
    Es gab auch im letzten US-Präsidentschaftswahlkampf interessante Versuche, wo man in Fragen, wo Obama und Trump dieselbe Position vertraten, Leute gefragt hat, ob sie dem zustimmen. Je nachdem, ob man ihnen vorher gesagt hatte, daß Obama oder Trump diese Position vertreten, gab es unterschiedliche Reaktionen. Allzu spielt in Diskussionen keine Rolle, was gesagt wird, sondern wer es tut. Ebenso erhalten z.T. die dümmsten Aussagen Gewicht, weil sie von irgendwelchen Prominenten getätigt werden.

  • #5

    Wilhelm Scheidl (Dienstag, 23 Oktober 2018 10:43)

    Ob anonym, oder nicht, den meisten Menschen fehlt das hintergründige Wissen, aber auch der Mut zur Wahrheit.

    "Wir sind nicht nur für unser Tun verantwortlich, sondern auch für das, was wir nicht tun." (Moliere)

    Und der US-amerikanische Bürgerrechtler hat uns folgendes auf dem Weg mitgegeben:
    "Unsere Leben beginnen an dem Tag zu enden, an dem wir über Dinge schweigen, die wichtig sind."

  • #6

    Wilhelm Scheidl (Dienstag, 23 Oktober 2018 10:45)

    M.L. King (1929 - 1968)

  • #7

    FD Günther Koller (Dienstag, 23 Oktober 2018 12:11)

    Ja, ich beobachte zudem auch, dass die Mechanismen stigmatisieren, zersetzen, diffamieren, einschüchtern, mit zunehmender Qualität und Quantität zur Umsetzung gelangen.
    Die wahren Feinde unserer liberalen, demoratischen Grundordnung sind auf der linken Seite zu finden. Faschistoide Methoden ihr Handwerk.
    Siehe auch: https://wordpress.com/post/kollerado.wordpress.de/27

  • #8

    Hans Jörg (Dienstag, 23 Oktober 2018 19:35)

    Danke, ein sehr guter und sehr wichtiger Artikel.
    Als die Invasion der Araber und Afrikaner 2015 so richtig begann schrieb ich heftig dagegen an, mit meinem richtigen Namen!
    2016 wurde ich von irgendwelchen Linken (Name bekannt) angezeigt.
    Ich schrieb, dass die in unser Land endringenden Moslems Invasoren und Schmarozer sind. Leider schränkte ich diese Aussage nicht ein, ich schreiben sollen „sehr viele“ oder ähnlich.
    Dafür wurde ich als 65 jähriger Unternehmer, jahrzehntelanger Steuerzahler, Vater von 4 studierten Kindern, als nicht Vorbestrafter zu 240 Tagessätzen verurteil.
    Die Verhandlung war keine, da das Urteil schon vor dieser feststand.
    Die Richterin und die Staatsanwältin waren an die 40 Jahre alt und, leider komplett links und Moslemverliebt.
    Also, bitte verwendet ein Psodonym.

  • #9

    Wise_Wolf_CEE (Dienstag, 23 Oktober 2018 20:23)

    Gratulation, dieses Mal wirklich ins Schwarze getroffen...

    Anmerkung; "Die Konservativen als Zielscheibe" - nein, alle die sind nicht als Extremlinks bekennen oder diesen applaudieren....

  • #10

    Wise_Wolf_CEE (Dienstag, 23 Oktober 2018 20:24)

    Entschuldigung: sich.... Korrekturprogramm

    PS. Geht soweit, dass Väter eigene Kindern nicht sehen dürfen... Kinder eigene Väter, weil sie keine konforme Meinung vertreten....

  • #11

    0MALLEY (Mittwoch, 24 Oktober 2018 12:27)

    PSEUDONYM<. Man wird auvh verurteilt ,wenn man sagt dass Mohmamed ein Kinderschänder er, weil seine jüngste Ehefrau Aishq minddrfjöhrig war.

  • #12

    W. Schwarz (Mittwoch, 24 Oktober 2018 12:48)

    Selber war ich immer sehr mutig bis übermütig in meinem Leben. Habe auch materiell nichts zu verlieren, also eine harte Nuss für jene, die die Meinungsfreiheit nur für ihre Meinung gelten lassen wollen.
    Aber bei meinen Blogs, wo ich öfters - ohne mit der Schere im Kopf - poste, da verwende ich sehr wohl ein Pseudonym. Alleine deshalb, weil die Linksversifften viel Zeit (kaum Arbeit) haben um Menschen mit anderer Meinung terrorisieren können.
    Den Gerichten etc. trau ich sowieso nicht über den Weg.

  • #13

    Rainer Seifert (Mittwoch, 24 Oktober 2018 18:22)

    Wer dafür noch ein praktisches Beispiel braucht möge auf die Seite "Die Kolumnisten" schauen. Dort schreibt immer eine Kategorie "Kolumnisten" ihre Hetze gegen die AfD und frönt ihrer linksgrünen Meinung.

    Gegenteilige Antworten werden zwar veröffentlicht (alle Achtung) aber von den Vasallen der Schreiber sofort bekämpft und der Antwortende als Dummkopf hingestellt, der keine Ahnung hat.

    So gibt es natürlich gar keine no go areas in Deutschland (Henning Hirsch) und ein Wolfgang Brosche (Kommentator beim WDR und Deutschlandradio Kultur) würde wahrscheinlich Andersdenkende am liebsten in den Gulag schicken.

    Macht aber trotzden viel Spaß sich mit den Adjutanten dieser Herrschaften auseinander zu setzen.