Mit aller Gewalt

"Die jüngsten Frauenmorde sollten eine Debatte über patriarchale Gewalt in Gang setzen. Doch diese Auseinandersetzung droht banalisiert und verkürzt zu werden auf die Themen Migration, Flucht und Asyl".

 

So beginnt heute in der linken Tageszeitung DER STANDARD ein Artikel, dessen Autor sich in einer merkwürdigen Form zu der erschütternden Frauenmordserie äussert, deren sämtliche männliche Täter Migrationshintergrund hatten. Beim Weiterlesen wird einem klar, dass der Autor Hans Karl Peterlini, immerhin Professor und Bildungswissenschaftler an der Uni Klagenfurt, gar nicht in die offen vor uns liegenden, fundamentalen Fragen der Kulturen, die da aufeinander prallen, eindringen will, sondern dass er eine apologetische Umdeutung der Geschehnisse vornehmen möchte.

 

Jaja, das Patriarchat

Der Autor will die Migration für gut und notwendig erklären, stellt aber dazu keine tiefergehenden Überlegungen an. Dem Professor geht es auch gar nicht um die Migration an sich, sondern nur darum, das Patriarchat als solches anzugreifen und letztlich zu zerstören und in dieser Zerstörung sieht er seine große Aufgabe. Und wohlgemerkt, dem Mann geht es um das hiesige Patriarchat (wo dieses aber gerade ist oder wer die finsteren Väter sind, die diese Strukturen bilden sollen, sagt er leider nicht dazu). Lieber stellt er empört fest, dass Morde an Frauen in hohem Maße nicht von muslimischen Blutrünstigen verübt werden, sondern oft von unbescholtenen netten weißen Nachbarn. Wumm, da haben wir`s: der Weiße Mann kommt ins Spiel. Die Kriminalstatistik, die klar die Relationen zu Ungunsten der Ausländer zeigt, enthält er uns sicherheitshalber vor. 

 

Mit Gewalt die steile These

Peterlini wagt also mit aller Gewalt die steile These, dass es kein importiertes spezifisches Gewaltproblem sei, wenn Frauen von fremdländischen Männern getötet oder sie vergewaltigt oder zumindest mit Gewalttätigkeit konfrontiert werden, sondern er verortet das Grundproblem implizit im "Wesen Mann" und seinem Rollenbild. Damit holt er die Täterschaft wieder heim: Wenn wir in alter linksfeministischer Manier auf das ohnehin im Jahre 1968 zu Grabe getragene Patriarchat losgehen, bleibt der alte weiße Mann der Übeltäter und der andere Mann wird in der weiteren Diskussion dann als Randphänomen und Einzelfall trickreich zum Opfer der Migration hingebogen. Am Ende wird er später sogar noch ein wenig zu einer besonderen Figur stilisiert, wetten?

 

Adorno muss her

Eine Ikone der Linken darf im Text natürlich nicht fehlen. Peterlini zitiert gleich zweimal seinen ungleich wirkmächtigeren Kollegen Adorno und outet sich damit als spätes Kind der Frankfurter Schule - also jenem Hort der modernen Philosophie, aus dem auch der Kulturmarxismus entstanden ist. Mit dieser Ideologie soll die Geschlechtergleichheit, die Ent-Patriarchalisierung, die Auflösung der Nationen und die MultiKulti-Gesellschaft vorangetrieben werden. Man merkt also seine Absicht und ist verstimmt: Dem linken Gelehrten geht es in seinem Artikel nicht darum, konfliktträchtige Situationen zwischen Orientalen und Europäerinnen zu beleuchten oder gar Lösungsideen zu bringen. Es ist ihm auch kein Anliegen, an den Kulturen des Vorderen Orients und Afrikas eine klare Kritik am dort gelebten und nun bei uns immer häufiger anzutreffenden verächtlichen Frauenbild zu üben.

 

Feste druff auf den Weißen Mann

Er will nur das Patriarchat stürzen, das ist sein einziges und ganz bescheidenes kulturmarxistisches Anliegen und Allheilmittel. Dieses patriarchalische Konstrukt, in und an dem die Männer auch leiden würden, weil sie laut Peterlini ihre Rolle nicht mehr spielen könnten, gibt es zwar in der Form, wie der Autor sie umreisst, vermutlich gar nicht (mehr), aber egal, der neue antipatriarchalische Trend ist jetzt der willkommene Aufhänger, die steigende Migrantenkriminalität zu relativieren und dem Alten Weißen Mann eins überzubraten. Der Junge Weiße Mann bekommt natürlich auch gleich eine, sofern er noch nicht der Geschlechtergleichheit und der Xenophilie frönt oder zumindest eine Unterstützung des Feminismus signalisiert.

 

Intellektuelle Unredlichkeit

Dass diese Argumentation intellektuell unredlich ist, weil sie auf der Basis herbeifantasierter Gegebenheiten (eben dem Patriarchat) falsche Wirklichkeiten schaffen will und ein tödliches Problem ignoriert, muss man nicht dazusagen. Aber man muss allen, die jetzt in diese absurde Apologie eines lebensgefährlichen Phänomens verfallen, indem sie es relativieren und durch einen widerwärtigen "Whataboutism" kleinreden wollen, dafür laut und deutlich ins Gesicht sagen, welchen abstoßenden Zynismus sie damit betreiben. 

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Kommentare: 6
  • #1

    Roland Stadler (Freitag, 18 Januar 2019 07:06)

    Dieser Artikel geht um vieles tiefer und trifft den Nagel auf den Kopf! Linke sind oberflächlich, können nicht selbständig denken und sind in den äußerst bescheidenen Gedanken der 68er Generation festgefahren.

  • #2

    pol. Hans Emik-Wurst (Freitag, 18 Januar 2019 09:27)

    Ha ha ha! Warum denke ich spontan an Robert Menasse und Claas Relotius, die bereits die Schlagzeilen gefüllt haben? Diese Leute sind außerstande, dem Labyrinth zu entrinnen, in das sie sich begeben haben. Der Darwin-Award wird sie von ihren Qualen befreien!
    https://neu.dzig.de/de/Roman-von-Robert-Menasse_Die-Hauptstadt

  • #3

    Wilhelm Scheidl (Freitag, 18 Januar 2019)

    Vollkommen richtig, das Patriarchat, das abgeschafft werden soll, gibt es schon lange nicht mehr - zum Nachteil aller Männer und Frauen, die nicht der Links-Ideologie verfallen sind.

  • #4

    Rauchmelder (Freitag, 18 Januar 2019 18:17)

    Bemerkenswert ist, dass die Linken kein Problem mit islamischen Patriarchen haben.

  • #5

    ABRAXAS (Dienstag, 29 Januar 2019 19:20)

    Wer bereits 1978 öfter Westafrika berufsbedingt besucht hat, bekam folgendes mit:
    1. Die Hotelbars waren voll mit 40+ BRD Frauen
    2. Die männliche RESERVE waren 18-22-Jahre alte Männer.
    3. Diese Reserve hatte nicht den mindesten Respekt vor diesen Damen, stach aber wohl ordentlich zu!
    4. Aber offensichtlich haben diese Damen es sich nun einfacher gemacht und importieren jetzt die Lover!
    Das ist alles Ok - aber warum müssen die anderen das bezahlen?
    Toleranz ist nur solange tolerant als man die Unkosten nicht auf andere abwälzt
    ABRAXAS.

  • #6

    Michael D. Folden (Sonntag, 03 März 2019 11:14)

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