Um Gottes Willen, die Pressefreiheit!

Seit der zu Recht wenig zimperliche freiheitliche EU-Kandidat Harald Vilimsky in einer "Zeit im Bild 2"  im ORF den im Juste Milieu von seinen Claqueuren förmlich angebeteten Anchorman Armin Wolf wegen dort live gebrachter und absurder Nazi-Vergleiche attackiert und ihm ebenso live Konsequenzen für seine unlautere Interview-Technik in Aussicht gestellt hat, ist Österreichs politkorrekte Medienszene vollkommen aus dem Häuschen.

 

Huch, es kommt die Prawda!

Die für ihre stets betulich moralisierenden und habituell FPÖ-feindlichen Ergüsse bekannten Journalisten aus dem linken Spektrum (also ca. 70% der gesamten Szene) sind nun einhellig der bangen Meinung, dass in Österreich die Pressefreiheit gefährdet wäre. Tagtäglich wird diese irrationale Angst jetzt im Internet, im TV und in den Printmedien hinausgetrötet - gerade so, als ob alle institutionalisierten Medien unmittelbar vor der Übernahme durch die ganz böse rechte Regierung stünden und dann nur noch eine Art von neuer Prawda existieren dürfe.

 

Tun, was richtig ist

Dabei hat der EU-Kandidat Vilimsky einfach nur getan, was richtig ist: Er hat sich gegen einen vermeintlich sakrosankten Reporter und demokratisch nicht legitimierten, aber im öffentlichen Sold stehenden Meinungsmacher harsch zur Wehr gesetzt. Aus Sicht der zahlreichen Armin Wolf-Claqueure war das natürlich ein Sündenfall ohnegleichen. Wie kann man nur die Unverschämtheit besitzen und dem von seiner Zunft mit Preisen überhäuften Herrn Wolf im TV Paroli bieten? Wo doch der als stets "so kritisch" gepriesene Mann sogar mit dem Ausland in Verbindung steht und dort bei den öffentlich rechtlichen Medien vor allem in Deutschland ebenfalls zahlreiche Fans hat? Vilimskys Angriff war aus Sicht dieser einer Glaubensgemeinschaft ähnelnden Community klarerweise ein Sakrileg. 

 

Von Wolf zur Pressefreiheit

Folgerichtig traten sofort die nationalen und internationalen Berufsempörten auf den Plan, um Armin Wolf zu verteidigen und danach mit einem rhetorischen Trick die Debatte auf eine fundamentale Ebene zu heben: Plötzlich ging es um die Pressefreiheit. Ein Politiker, der einen Vertreter des ORF vor laufender Kamera angreift und kritisiert, wurde zum Sinnbild für eine drohende Abschaffung einer wichtigen demokratischen Grundfreiheit hochstilisiert. Absurder kann man die Selbsterhöhung, die seit Jahren im Medienkomplex betrieben wird, nicht mehr fortsetzen.

 

Sehnsucht nach Immunität

Die zahlreichen aufgeregten Medienvertreter, die mit ihrer Empörung ja in Wirklichkeit nichts anderes wollen als eine totale Immunität gegenüber jeder politischer Kritik herzustellen, haben sich mit dieser Aktion einen Bärendienst erweisen. Ihr Anliegen ist nämlich rational nicht argumentierbar: Warum sollte es denn eine Gefährdung der Pressefreiheit sein, wenn Politiker in Interviews Klartext sprechen statt gefällige Phrasen abzusondern, damit sie nur ja keine "schlechte Presse" bekommen? Warum sollten politisch Aktive devot und ohne Gegenwehr jede x-beliebige Frage von Reportern beantworten - sei diese auch noch so untergriffig und verschlagen formuliert? Anders gesagt: Wofür halten sich die bekannten Medien-Profis eigentlich? Manche von ihnen glauben wohl, sie sind Polizist, Staatsanwalt, Richter und Reporter in Personalunion.

 

Die Pressefreiheit ist ohne Frage ein hohes Gut und wir alle müssen größtes Interesse daran haben, sie zu schützen. Sie wird aber durch kritisch auftretende Politiker oder jene, die einzelne übers Ziel hinaus schießende Reporter zurechtweisen, in keiner Weise gefährdet - ganz im Gegenteil! Erst der offene Diskurs festigt und schärft doch diese Freiheit. Und die fast schon hysterische und medial tagtäglich breitgetretene Aufregung der üblichen Shitstorm-Erzeuger beweist doch, dass die Freiheit der Medien sowieso nahezu unbegrenzt ist. Die Aufregungen zeigen uns aber auch, dass viele Leute in der Szene nicht in der Lage sind, reflexiv mit dieser ihrer Freiheit umzugehen.

 

Freiheit ist Verantwortung

Jede Freiheit bedeutet Verantwortung und sie sollte daher auch dazu verwendet werden, über dieselbe nachzudenken und Fehler zu analysieren, die im Rahmen dieser Freiheit gemacht wurden. Und da hätten vor allem die Qualitäts-Medien eine Menge zu tun. Es wurden nämlich in den letzten Jahren  eine Reihe von Fehlleistungen und falschen Entwicklungen aus gewissen Interessen befeuert und andererseits relativ kritiklos zur Kenntnis genommen.

 

Hypermoral und Deutungshoheit

In den Leitmedien wurde besonders seit dem Beginn der Migrationskrise ein hypermoralischer Popanz aufgebaut, der in der Geschichte einzigartig ist. Simultan entwickelten etliche Damen und Herren in diesen Medien den Glauben, aufgrund ihres Berufes sakrosankt zu sein und praktisch alles zu dürfen. Daneben entstand eine immer dichter werdende Verflechtung des politmedialen Komplexes mit dem linken politischen Spektrum. Das hat viele dieser Charaktere offensichtlich völlig überfordert und schließlich darin geendet, dass besonders die prominenteren unter den Journalisten in totaler Selbstüberschätzung vermeinten, sie hätte die moralisch Deutungshoheit über und könnten dem Volk sagen, wo es ethisch, moralisch und damit auch politisch langgeht.

 

Wenn die hier beschriebene Fehlentwicklung nun aufgebrochen wird, kann das also nur gut sein. Und die Sprengung dieser durch die politkorrekte "Haltung" vermittelten Selbstfesselung der Medien stellt keine Gefährdung der Pressefreiheit dar, sondern sie wird logischerweise die Möglichkeit eröffnen, dieser Freiheit eine neue und anständige Qualität zu verleihen. 

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Kommentare: 4
  • #1

    Claudia Julier (Sonntag, 12 Mai 2019 14:16)

    Wie immer treffend analysiert!

  • #2

    Heiner Müller (Sonntag, 12 Mai 2019 15:38)

    Dumm, dümmer, am dümmsten, Journalist !
    Wer will den Schreihälsen(Journalisten) verbieten ihr Geschreibsel zu veröffentliche, wenn sie einen Dummen finden der das druckt?
    Die Freiheit schliesst nicht ein, dass wir die Flachheiten auch noch zu bejubeln,
    genau wie uns nicht interessiert zu wem jemand betet oder was die Leute in Ihren Schlafzimmern treiben. Wenn und jemand öffentlich damit belästigt, haben wir das Recht(Grundgesetz) unser Meinung dazu zu sagen und das bleibt meist in höflichen Rahmen bei und Zivilisierten, weil die bessern Argumente und die Logik auf unserer Seite sind.

  • #3

    Peter Winter (Sonntag, 12 Mai 2019 21:26)

    Die Steigerung ist unvollständig!
    Es muss heißen:
    umm, dümmer, am dümmsten, Journalist, IM Erika!

  • #4

    Hans Rüdiger Bauer (Freitag, 17 Mai 2019 14:52)

    Solange es Zwangsgebühren und Presseförderung gibt ist klein Armin ein König und jedes Schmierblatt wird zitiert� Ich zahle gerne Gebühr aber an den Sender den ich sehe. Digitalisierung machts möglich nicht nur in der Küche��